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28. Mrz. 2010

Es könnte so einfach sein. Wäre ich (Gott bewahre!) Fan des FC St. Pauli – mein erster Satz hieße heute zweifelsohne “Stell Dir vor, es ist Fußball – und Deine Ultras lassen Dich nicht hin”. Ich bin aber kein Fan des FC St. Pauli – und das ist auch gut so. Mich muß schon die DFL per Blocksperre aus dem Stadion aussperren, unsre Ultras würden das wohl kaum tun.

Dafür haben wir andere Probleme. Auch die wären leicht zu lösen – ich müßte nur bei der DFL anrufen, und dafür sorgen, daß das Spiel gegen Gladbach mal wieder ersatzlos gestrichen wird.

Aber nein, es hat ja keinen Sinn. Schauen wir der Wahrheit ruhig mal tief in die Augen – auch, wenn die nicht schön sind.

Man hätte es ja schon vor dem Spiel ahnen können. Joris Mathijsen nämlich hatte vier Siege aus den nächsten vier Spielen gefordert. Und fiel kurz drauf mit Magen-Darm-Grippe aus. Da wird sich doch niemand ob seiner eigenen Forderung in die Hose gemacht haben…?

Zu allem Elend fielen zusätzlich auch noch Elia (OP) und Jansen (Bänderriß) aus – aber hey, dafür waren Baaaasti Reinhardt und Paolo Guerrero wieder im Aufgebot. Und außerdem war es ja “nur” Gladbach.
Da waren sie also wieder, die fest eingeplanten drei Punkte. Nunja.

Erstens kommt es anders… und zweitens spielte der HSV eine unfassbare Scheiße zusammen. Für die erste Halbzeit wäre selbst das Wort “desolat” noch untertrieben.
Gladbach machte auch das einzig richtige und schoß kurz vor der Pause das Einsnull. Völlig verdient. Leider.

Daß der HSV scheiße spielte, merkte, oh Wunder, sogar der Problem-Bär, den wir Trainer nennen. Entgegen seiner Gewohnheit, frühestens in er 70. auszuwechseln, und selbst dann am liebsten Spieler, die den eigenen Kopf unterm Arm haben, wechselte er diesmal schon zur Halbzeit. Und wie!!

Er nahm Rincón runter, brachte dafür Pitroipa. Ähm. Moment mal…. Hä?? Wieso denn Rincón? Der war zu dem Zeitpunkt einer der Besten auf dem Platz!!

Mir wurde dann aber sehr schnell klar: Labbadia hat wohl ein neues iPhone, oder sowas – und mit ihm eine Glücksrad-App. Jetzt werden Auswechslungen einfach per Glücksrad entschieden! Es ist also wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Rost gegen Dino Herrmann ausgewechselt wird.

Während ich mich also noch frage, wie ich die Glücksrad-App hacken könnte, plant Brüno schon den nächsten Klopper: und wechselt Ruud gegen Guerrero. WTF?? Petric stand nur rum wie Falschgeld und Ruud nimmt er runter? Macht Sinn. Nicht.
Sah Ruuuuuuud wohl ähnlich – und schnaubte wutendbrannt direkt vom Feld in die Kabine.

Ich habe ja die Theorie, daß Petric die ein, zwei Freistöße während des Spiels überhaupt auch nur geschossen hat, um mal zu zeigen, daß er da ist. Aufgefallen ist er nämlich kaum.

Im Interview beim NDR sagte Labbadia übrigens später, man hätte ja gesehen, daß Ruud von Anfang an nicht so frisch gewesen sei.
Spätestens da fragte ich mich, was für ein Spiel Brüno eigentlich auf seinem iPhone verfolgt hat. Denn Gladbach – HSV kann es irgendwie nicht gewesen sein.

Ja, die Mannschaft hat scheiße gespielt, keine Frage. Ja, die Einsnull-Niederlage geht völlig in Ordnung. Aber der Trainer hat auch scheiße ausgewechselt.

Bei Twitter werden nun die “Labbadia raus!”-Rufe immer lauter. Noch schreie ich nicht mit, sondern frage erst mal: Wer soll’s denn sonst machen? Wir erinnern uns doch alle an die letzten Trainer-Findungs-Schwierigkeiten!

Kinners, bei aller Liebe – ich bin noch nicht bereit für eine neue Staffel “Pleite sucht den Super-HSV-Trainer-Star (PSDSHSVTS)”. Außerdem hat Neururer während des Spiels schon mal vorsorglich per SMS abgesagt – bliebe also nur noch Loddamaddäus. Um ihn zu verpflichten, müßten wir aber wohl seiner “Model”-Frau eine große Zukunft auf dem Laufsteg garantieren. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Gang über den Jungfernstieg da reicht.

Alternativ könnten wir auch zum Haribo-Werksverkauf fahren und mit mehreren Tonnen Gummibärchen versuchen, Pagelsdorf zurück an die Elbe zu locken. Oder wir holen Doll zurück, damit er den Bock umstößt, den Drops lutscht und die Jungs wieder auf Kurs bringt.

Egal, was passiert… ich werde für alle Fälle weiter das Nudelholz mit mir rumtragen.

27. Mrz. 2010

Ich gestehe: Ohne den HSV wäre ich wohl nie nach Brüssel gekommen. Zu viele Städte standen vor Brüssel auf meiner Städtereisewunschliste.

Ich muß sagen: Es wäre ein Verlust gewesen, die Stadt ist toll! Ich fand Brüssel an vielen Ecken sehr französisch – gleichzeitig mochte ich die holländischen Hinweise überall. Was ich auf Französisch nicht verstand, verstand ich meist auf Dutch.

Mit das erste, was ich von Brüssel nach dem Ankommen sah, war der Grande Place bei Nacht. Wie könnte man sich da NICHT sofort in die Stadt verlieben?

Und überhaupt, Belgien! Da darf man den lieben, langen Tag Fritten essen, ohne als Kulturbanause zu gelten. Das hab ich dann auch gemacht – man paßt sich ja an!

Ich habe in den drei Tagen Brüssel einen neuen Vielfrittenessrekord aufgestellt. Und den Pommes-Jieper bis, na sagen wir, übermorgen, erfolgreich gestillt.
Falls Ihr mich also demnächst in Hamburg beim Mönckedöner erwischt: Haut mir auf die Finger! Auch im PommDöner sind Pommes!!!

Die Belgier frittieren ja offenbar alles. Ich habe bei meiner Stamm-Frittenbude sogar mal Wiener Würstchen in der Friteuse erwischt.
Die Waffeln sind auch nicht grade kalorienarm – und auch die Croissants, Pains au chocolat und was es sonst noch an Backwaren gibt, sind Kalorienbomben. Und saulecker.

Da aber alle Belgier, die ich gesehen habe, schlank waren, habe ich die Theorie, daß belgisches Fett nicht dick macht. Bitte laßt mich einfach in dem Glauben… noch passen die Jeans. Immerhin.

Sehr unauffällig, liebe belgische Drogenbosse. Da findet Euch sicher keiner!!

Mich erinnerte Brüssel immer wieder an Paris – und zwar nicht nur wegen der Kathedrale St. Michel et Gudule…

Allerdings gibt es in Brüssel offenbar auch große Armut. Manche Menschen können sich nicht mal echte Fenster leisten…

Natürlich war ich auch am Atomium.

Das war größer, als ich dachte. Dafür war das Männeken Pis noch kleiner, als ich dachte… Gleicht sich also alles wieder aus.

Fotos alle mit kleiner Digiknipse gemacht, ohne Stativ. Meckern also zwecklos ;-)

22. Mrz. 2010

“Fährst Du schon wieder zum Fußball”, fragten mich einige, weil ich heute früh wieder mal den ICE nach Hamburg bestieg. Was heißt denn hier “schon wieder”? Ich könnte momentan jeden Tag!! Aber da macht wohl dann doch die Fitness der Jungs nicht mit.

Kurzum: Trotz des Euro-League-Krimis am Donnerstag und der alles in allem chaotischen Brüsselfahrt (Details sind schon in Arbeit, versprochen!) war ich schon wieder heiß wie Frittenfett.

Hamburg begrüßte mich mit astreinem Wetter. Frühlinghafte Temperaturen, Sonne, blauer Himmel. Ein Traum! Da ist ein Nachmittag im Stadion doch gleich noch etwas schöner.

Auch der HSV schien Fruudlingsgefühle zu haben. Wobei die von Labbadia ausgegebene Taktik scheinbar war, lange Bälle in den gegnerischen Strafraum zu schlagen – und darauf zu hoffen, daß ein laues Sommerwindchen sie ins Tor trägt.

Irgendwann kam dann Sturmtief Ruud auf und machte das einsnull. Die Taktik schien also doch nicht so doof zu sein.

Während Ruud ettliche gute Aktionen zeigte, sah man von Mladen Petric streckenweise wenig bis gar nix. Ich vermute ja langsam, er spielt so schlecht, weil er eifersüchtig ist. Weil ihm nicht mehr meine ungeteilte Aufmerksamkeit gehört. Aber die muß man sich halt auch erarbeiten…!

Vorne der HSV halbwegs hui, hinten sowas von pfui, das ging gar nicht. In einem Hühnernhaufen war streckenweise mehr Ordnung, als in unserer Abwehr. Die Strafe kam schnell: einseins durch meinen speziellen “Freund” Kevin, dann zu allem Elend auch noch ein (meiner Meinung nach mehr so etwas fragwürdiger) Elfmeter für Schalke. Einszwo. Grmpf.

Nervenzerfetzendste Szene im ganzen Spiel: Rincón klärt in der 74. liegend mit dem Kopf auf der Linie. Guckst Du hier:

Foto via Twitter, Screenshot von @balliever, glaub ich

Puuuuuuuh.

Kurz drauf machte dann Pitroipa das zwozwo. Ja, genau, der kleene Wirbelwind mit den Streichholzbeinchen. Vorarbeit, wie beim einsnull, durch Trochowski – der mir heute wesentlich besser gefiel als in den Spielen zuvor.

Nicht so wirklich gefiel mir Zé Roberto. Er scheint die Rolle übernommen zu haben, die früher David Jarolim zustand: Ball annehmen und sofort umfallen.

Unterm Strich ein so lala Spiel, eine beängstigende Abwehrleistung, eine Mannschaft, die immer wieder vergaß, Fußball zu spielen und sich von Schalke komplett überrennen ließ. Das geht so nicht!!

Was bleibt ist ein Punkt, der uns nicht hilft. Der HSV ist dadurch aus den Europacup-Rängen gerutscht -der Verein von der Stinkeweser steht jetzt auf Platz 5. Das geht so auch nicht!!!

Es klingt jetzt zwar nach Kindergeburtstag, war es aber nicht, wenn ich schreibe:
Die Tore von Pittiplatsch und Schnatteruudchen retten dem HSV einen Punkt.

Und ehe jemand fragt: Natürlich war ich nicht allein im Stadion!

20. Mrz. 2010

Es gibt ja diese Momente, in denen ich innerlich über mich selbst den Kopf schüttle und mich für bekloppt erkläre. So einer war Mittwoch, als ich auf meinen Flieger nach Brüssel wartete.
Nach Prag, Bremen und Glasgow folgte jetzt also mit Brüssel die vierte internationale Auswärtstour. Und sie hätte typischer nicht sein können. Der Trip war an Chaos kaum zu überbieten – mal sehen, wie ich das alles im Blog unterbringe.

Erst mal zum wichtigsten: Fußball!

Ich flog also Mittwoch schon hin, EasyJet ab Berlin. Ich trug ab der Minute, in der ich meine Wohnung verließ, bis zu meiner Rückkehr Freitag Abend durchgehend HSV-Schal, meist auch HSV-Jacke.
Noch Donnerstag um die Mittagszeit war ich damit aber recht allein in Brüssel. Ich fing schon an mich zu fragen, ob im Forum jemand zum Spielboykott aufgerufen und ich es überlesen hatte…

Erst Nachmittags traf ich dann die ersten HSVer in der Innenstadt. In der im Forum ursprünglich erwähnten Kneipe war keine einzige Raute zu entdecken, irgendwann hörte ich, man habe das O’Reilly’s auserkoren, das sei aber wegen Feuerwerkskörpern von der Polizei geräumt wurden. Neuer Treffpunkt: Das Churchill – von dem ich genau wußte, daß ich schonmal dran vorbeigelaufen war… aber nicht mehr, wo. Grmpf. Auch, ob es einen Mob zum Stadion geben würde, konnte mir leider niemand sagen.

So fuhr ich dann recht zeitig alleine Richtung Stadion – und wurde auf dem Fußweg von der Metro zum Einlaß vom Mannschaftsbus überholt. Das, und die Tatsache, daß der Weg durchs Wohngebiet sehr an den Weg zum Stadion an der Stinkeweser erinnerte, nahm ich dann mal als gute Omen.

Mit dem Mannschaftsbus kamen auch diverse Reisebusse an – so daß wir im großen Pulk vorm Einlaß standen und warten mußten. Die Tore waren nämlich noch zu. Mir geisterte ein “Wir stehen Schlange vor dem Stadion…” durch den Kopf – aber leider sang niemand.

Die Sicherheitskontrollen waren die besten, die ich bisher erlebt habe. Daß dennoch Pyros den Weg ins Stadion finden würden, war klar.

Im Block bauten zu meiner großen Freude grade die Chosen Few drei, vier Reihen vor mir auf. Die Stimmung im Oberrang war also schon mal gesichert!

Je näher der Anpfiff rückte, desto enger wurde es. Ich kannte bis dato die internationale Auswärtsregel “Egal, was auf dem Ticket steht – setz oder stell Dich hin, wo Du willst” nicht. Die Ordner allerdings praktizierten sie auch. Wer seinen Platz nicht fand, wurde mit einem Achselzucken ermuntert, sich irgendeinen Platz auszusuchen.

Überhaupt waren die Ordner… nunja. Überraschend. Während in Glasgow und Prag um jeden Millimeter Treppe gefightet wurde – herrschte in Brüssel irgendwann doch ziemliche Enge im Block. Auf dem Platz, der eigentlich meiner gewesen wäre, standen wir dann zu dritt, die Treppen waren voller Menschen, die regelmäßig beim Hüpfen und Jubeln nach unten purzelten. Damit nicht genug – auch von den Rängen purzelten mangels Wellenbrecher und Rückenlehnen beim Jubel große Menschenmengen mehrere Reihen nach unten. Das fand ich nicht ganz so großartig, ich hab es aber jedesmal geschafft, mit nem Satz auf die Seite der Menschenlawine zu entgehen.

Dadurch, daß es so eng war, war es nicht nur knalleheiß – sondern die Sicht streckenweise auch ziemlich eingeschränkt. Ich kann zum Spiel daher nicht so viel sagen wie Ihr, die das zu Hause am Fernseher verfolgt haben – ich war aber auch 90 Minuten mit singen, klatschen und hüpfen beschäftigt.

Der Support war sensationell. Mir wurde inzwischen berichtet, daß man außer uns auch keinen gehört hat. Okay, Anderlecht ist ja sowas wie das Bayern München Belgiens. Die Fans sind wohl einfach satt, die haben wohl wenig Lust, groß anzufeuern.

Da pöbelten sie lieber uns an – denn der Gästeblock ist auf der gleichen Ecke des Stadions wie der Block der Heimfans. Uns trennten auf beiden Seiten Plexiglasscheiben von den RSC-Fans – die mögen ja Wurfgeschosse abhalten, aber keine bösen Blicke und keine gereckten Mittelfinger.

Der HSV spielte gar nicht mal so gut – und plötzlich stand es dann trotzdem einsnull für uns. Jerome Boateng lautete der Torschütze… und er schaffte es dann leider, innerhalb von wenigen Minuten vom Helden zum Vollidioten zu mutieren. Am einseins mit Schuld, den Elfer zum zweieins völlig dumm und unnötig verschuldet – und das kurz vor der Pause. Mannmannmann.

Da mußte ich dann doch mal meine Begleitung ranlassen.

Beim zwozwo dachten wir, wir seien durch. Aber wir hatten die Rechnung ohne den HSV gemacht. Erst hat Petric das zwodrei auf dem Fuß, dann macht es Anderlecht. Und das vierzwo obendrauf.

Ganz ehrlich? Auch, wenn Curi0us und Nedfuller bei Twitter darüber diskutierten, ob ich gerade 50 oder 100 Jahre altere… Sorry Jungs! Ich war, nunja, die Ruhe selbst. Oder einfach zu sehr damit beschäftigt, die Jungs nach vorne zu brüllen.

Ich mag ja das Motto der Chosen Few sehr: All give some – some give all. Und ich habe diesmal mehr als alles gegeben.
Sei es meine Stimme, die irgendwann flöten ging, das Nudelholz, die Hummel Hummel, oder doch einfach nur Mladen Petric – der HSV schoß irgendwann das erlösende vierdrei.

Ja, scheiße, es war trotzdem ne Niederlage. Na und? Alles, was unterm Strich zählt, ist der Einzug ins Viertelfinale. Den wollte ich mitbringen, den habe ich mitgebracht.

Nach dem Spiel die übliche Blocksperre. Um uns bei Laune zu halten, sang sich Jojo einmal quer durchs Repertoire. Und wir mit. So laut und leidenschaftlich, daß die RSC-Fans aus dem Nachbarblock staunend an der Plexiglasscheibe standen, die Handys gezückt, und uns applaudierten.

Ich habe, wie auf jeder Tour, neues Liedgut gelernt (“Schrei es laut mit Stolz heraus, wenn Du diese Liebe in Dir trägst…” auf die Mrs. Robinson-Melodie) und mir mal wieder in den Arsch gebissen, weil ich bei “Auf der Reeperbahn nachts um halb eins” nicht sonderlich textsicher bin. Das bin ich auch bei “Mein Hamburg lieb ich sehr” von Abschlach nicht – aber da kann ich mich inzwischen prima durch den Text bluffen.

Ins Hausaufgabenheft für die nächste Auswärtsfahrt schreibe ich mir aber dennoch mal: Liedtexte lernen. Huch! Hab ich eben “nächste Auswärtsfahrt” gesagt…? *hüstel*

Nachdem die Blocksperre beendet war, mußten wir ne weitere halbe Stunde auf dem Parkplatz rumstehen, ehe man uns vom Stadiongelände ließ. Dann trieben uns unzählige Polizisten durch aufgestellte Gitter wie Vieh zur Metro-Haltestelle. Dort stand eine Bahn für uns bereit – von der uns keiner, auch die Polizisten (“ich bin auch nicht von hier!”) sagen konnte, wo sie hin fährt. Und das nachts um 12.
Hat dann aber doch geklappt, der erste Halt der Bahn, nachdem sie ohne Stop quer durch Brüssel rauschte, war exakt die Stadion, an der ich umsteigen mußte. Und auch der Anschluß klappte prima – die fahren rund um die Uhr, auch nachts im 5-Minuten-Takt.

Im Viertelfinale wartet jetzt also wieder Belgien: Standard Lüttich. Das Hinspiel in Hamburg werde ich leider auch diesmal wieder verpassen, da bin ich im Elsaß.
Und da die ersten schon gefragt haben: Nein, ich werde diesmal nicht auswärts fahren. Zumindest ist das grade noch der Plan…

Unterm Strich war es eine klasse Auswärtstour. Morgen bin ich dann in Hamburg gegen Schalke. Und sobald ich Zeit finde, blogge ich noch Fotos aus Brüssel – und die ganzen chaotischen Outtakes, die jetzt zu viel wären.

Bis dahin… NUR DER HSV!

17. Mrz. 2010

Das ist übrigens mein Kindernudelholz. Damit hat schon Klein-Pleite gebacken… damals, vorm Krieg. Ich backe damit ehrlich gesagt heute noch Kuchen, Pizza und Kram.
Und jetzt machen wir zusammen die Anderlecht-Tour. ;-)

15. Mrz. 2010

Stell Dir vor, es ist Fußball – und keiner spielt mit!

Mannmannmann. Jetzt ist das Spiel in Leverkusen schon über 12 Stunden her und ich hab immer noch so nen Hals, daß er heute morgen kaum durch den Kopfausschnitt meines Pullovers paßte.

Was zur Hölle war das denn??
Ich kann doch nicht vorm Spiel noch davon sprechen, daß ich bei nem Sieg den Anschluß an die Champions-League-Plätze habe… und dann sowas abliefern?
Also, halt: Daß man es KANN, hat der HSV ja gestern bewiesen. Man SOLLTE es nur nicht.

Es gibt für das Spiel gestern eigentlich nur einen Ausdruck: desolat. Nein, halt, es gibt noch ein zweites Wort dafür: Scheiße!

Dabei sah es zu Beginn ganz ordentlich aus… auch, wenn Pillenkusen plötzlich einsnull führte. Machte ja nix, kurz drauf knallte die Nummer 1 im deutschen Tor (Muahaha!) mit Hyypiä (Der Name klingt für mich immer, wie wenn Scooter bei “Hyper Hyper” plötzlich brechen muß… was ja verständlich wäre.) zusammen, Zé ließ sich nicht lang bitten, einseins.

Tja. Bis dahin war ja alles in Ordnung. Dann kam die Pause.
Ich frage mich, was Brüno seinen Spielern sagte. Oder was im Pausentee war. Oder wieso die Abwehr nach der Pause lieber ins Kino ist, anstatt zurück auf den Platz zu kommen.
Kurz: ich frage mich, warum zum Teufel wir uns 4:2 auseinander nehmen ließen… und das auch noch verdient! Da half es auch nix, daß Rozehnal offenbar alles tut, um doch noch einen Platz in meinem Herzen zu ergattern – sogar das 3:2 schießen. Es kam auch wenig bis keine Freude darüber auf, weil direkt im Anschluß das 4:2 fiel.

Den einzigen Vergleich, den der HSV gewann, war der auf den Rängen. Ich habe eigentlich 90 Minuten fast nur HSV-Gesänge gehört.

Gegen seinen Ex-Club hat Brüno also schön verkackt. Vielleicht setzt sich das ja wenigstens fort, und Magath verkackt mit Schalke am Sonntag auch gegen seinen Ex-Club. Wobei… Magath war bei so vielen Vereinen, der käme dann ja aus dem Verkacken gar nimmer raus.
(Sind eigentlich Kinder anwesend? Muß ich das alles piepsen? Ach, egal, is doch wahr!)

Mannmannmann. Sollte der HSV es tatsächlich wagen, auch die nächsten zwei Spiele (Anderlecht auswärts, daheim gegen Schalke) so eine gequirlte Kacke zusammenzuspielen, dann sehen wir uns möglicherweise im TV.

Da mir auf Twitter niemand helfen konnte, hier nochmal die Frage:
Darf man so ein Nudelholz eigentlich im Handgepäck transportieren?

12. Mrz. 2010

Gestern Abend saß ich vorm Fernseher und blickte in mein Wohnzimmer. In das in Hamburg, das schöne, große, mit dem grünen Teppichboden und den vielen Sitzgelegenheiten.

Europapokaaaaaal gegen Anderlecht, Heimspiel – und das ohne mich. Schlimmschlimm, ging aber nicht anders.

Und dann saß ich da, bepöbelte Laaser, der erst Rincón für Trochowski hielt, dann Trochowski für Rincón… (Wo kann ich mich für seinen Job bewerben?), hatte beim -zu dem Zeitpunkt unverdienten- einsnull von Toooooooooooooriiiis Mathijsen einen Kloß im Hals, wollte beim sensationellen zwonull von Ruuuuuuuuuuuuud aufspringen und ihn feiern, fluchte beim leider sehr schönen Freistoß zum zwoeins.

Und dann, zwote Halbzeit, der HSV endlich etwas engagierter, besser als in Halbzeit eins. Zé Roberto irgendwie trotzdem nach wie vor hinter den Erwartungen, Elia neben sich. Und dann, plötzlich: Jaaaaaaaaaaaa!rolim. Mit einem Tor.
Ja, genau – DER Jarolim, der alles andere ist als ein Torjäger. Unglaublich. Und ich war nicht dabei!

Es gab noch knifflige Situationen, ich wollte Rost mal wieder einen Antrag machen, ich versuchte mal wieder, den Weltrekord im Luftanhalten zu brechen… und das alles zu Hause auf dem Sofa mit dem Gefühl, nichts ausrichten zu können.
Und dann, endlich: Schlußpfiff, dreieins, Europapokaaaaaaaaaaaaaal!

Und das alles vor einem ganz besonderen Publikum: Paolo Guerrero ist zurück!! Er hat es endlich geschafft, seine Flugangst zu überwinden, und landete während des Spiels in Hamburg, kam noch ins Stadion. Willkommen zurück, kleiner Krieger! Ich würde mich über ein Comeback mit der Raute auf der Brust sehr freuen.

Doch zurück zum Spiel: Die Ausgangslage fürs Rückspiel in Brüssel ist nicht schlecht, aber auch nicht soooo sicher, daß ich mich dort zu Tode langweilen werde.

Etwas traurig war ich natürlich, daß ich nicht dabei war. Immerhin: Der HSV kennt mich – und wußte mich zu trösten.

9. Mrz. 2010

…und das, nachdem ich heute Nacht geträumt habe, daß ich auf der Rückfahrt von ner Auswärtstour meinen schönen Koffer (mit HSV-Aufkleber!) im Bus zum Flughafen vergesse. Ich habe den Rest der Nacht damit verbracht, herauszufinden, wie ich jetzt an diesen verdammten Koffer komme… schließlich waren da auch meine Glückssocken und die Hummel Hummel drin!

Als ich aufwachte, war ich immer noch leicht panisch. Bis mir einfiel, daß der Koffer da ist, wo er hingehört – auf der Kofferablage im Flur… Puuuh!

(Und ja, ich bin bekloppt. Das wundert Euch jetzt aber nicht ernsthaft – oder?)

8. Mrz. 2010

…Hamburg war wirklich schlapp, war wirklich…

Wenn der beste Verein der Welt gegen den letzten der Liga spielt, ist das eigentlich ein klares Ding. Denn wir wissen alle: der HSV hat ein großes Herz. Von den großen nehmen, den kleinen geben – das ist schon lange so, da kann man die Uhr nach stellen.

Ich hatte diesmal echt keine Lust auf dieses “Sozialamt der Liga”-Ding. Und irgendwie auch das Gefühl, daß an der Tür diesmal das “Geschlossen”-Schild hängen würde.

Angesichts der Tabellensituation hätte man leicht übermütig werden können und ein 6:0, 7:0 oder 8:0 des HSV erwarten. Aber ich weiß es ja besser, ich kenn meine Pappenheimer…

So war dann auch die Erleichterung groß, als Jansen kurz vor der Pause endlich das einsnull machte. Denn bis dahin… nun ja. Also nen Klassenunterschied sah man nicht unbedingt. Und das ist noch nett ausgedrückt.

Noch schlimmer wurde es nach der Pause: da bettelte der HSV mal wieder um den Ausgleich. Also alles wie immer.
Das Spiel war einfach grottig, selbst den großen Zé(h) sah man kaum. Was war denn da los? Und wie soll das so am Donnerstag gegen Anderlecht oder am Sonntag in Leverkusen klappen? Mannmannmann. Da muß einfach mehr kommen, auch – oder gerade gegen den Tabellenletzten!

Es war kein schöner Sieg, aber ein verdammt wichtiger. Zumal zeitgleich Bayern nur einseins in Köln spielte (Das Tor für Köln schoß Lukas Podolski, seht Ihr, liebe Kollegen – man kann das auch sagen, ohne ausgerechnet das Wort “ausgerechnet” zu benutzen!).
Schalke gewann, okay… das is doof. Aber Wer da? spielte auch nur unentschieden, nur Dortmund sitzt uns sehr dicht im Nacken.

Nach dem schlechten Spiel am Samstag trat der HSV dann Sonntag gleich nochmal an – gegen Leverkusen. Also… sozusagen. Denn das zwischenzeitliche 3:0 für den Glubb aus Nürrrrnberch schossen zweimal Choupo und einmal Tavares – also lauter HSVer. Der Endstand lautete 3:2, ich nehm das mal als gutes Omen für Sonntag.

Die größte Freude des Spieltags bereitete mir allerdings der Sieg von Hannover 96. Die Niederlagenserie seit dem Tod von Robert Enke tat einem auch als Nicht-H96-Fan in der Seele weh.

Größter Lacher des Spieltags: Hoffenheim verliert gegen den Karnevalsverein aus Mainz zu Hause mit 0:1. Willkommen im Mittelmaß, Herr Hopp. Sagte nicht neulich noch irgendein Funktionär von 18,99 was von wegen “internationale Klasse” und “bekannt in ganz Europa”? Nun, dann hält sich jetzt wohl ganz Europa den Bauch vor Lachen… falls die da nicht grad andere Probleme haben, als nen Dorfverein mit Größenwahn.

Drückt mir mal bitte alle Dienstag ab 10 die Daumen – da werde ich mich online um ein Auswärtsticket für Anderlecht prügeln, das Hinspiel Donnerstag werde ich leider nicht live im Stadion verfolgen können.

Und jetzt alleeeee: Hey, was geht ab…

2. Mrz. 2010

Im zweiten Anlauf hat es dann also geklappt mit der Auswärtstour nach München. Frau Pleitegeiger, die Herren Glückssocken und die Hummel Hummel bestiegen Sonntag Morgen um 6.52 Uhr den ICE nach München. Das ist schon unter der Woche früh, für einen Sonntag aber… urks. Aber was macht man nicht alles für den HSV.

Sogar die Bahn schien besonders motiviert – fuhr sie doch auf den sechs Stunden Fahrt sensationelle zehn Minuten Verfrühung raus. Das ist mir noch NIE passiert!!

In München traf ich dann auf @HerrEberhardt und @HeideJensinger – das Motto des Tages lautete #Frittenfett. So heiß waren wir nämlich auf das Spiel!

Wir zogen dann erst mal ein wenig durch die Innenstadt – die zu unsrer großen Freude komplett in schwarz-weiß-blauer Hand war! Aber okay, wäre ich Bayern-Fan wäre mir das auch so unangenehm, daß ich es nicht auf der Straße zeigen wollen würde.

Auf dem Marienplatz saßen rund 20 HSVer biertrinkend im Straßencafé – es war echtes Kaiserwetter! Wir drei positionierten uns und “Haaaa Essss Vaaauuu!”ten sie an. Natürlich bekamen wir ein lautes HSV-Echo. Und so standen wir da und wechselgesangten auf dem Marienplatz. Sensationell. Ein bayerisches, älteres Touri-Ehepaar war richtig angetan von so viel Einsatz!

Letztlich landeten wir dann in der Augustiner Bierhalle, die fest in der Hand der Hamburger war. Es gab eine kurze Schrecksekunde, als ein bulliger Typ mit leichter Schlagseite sich fast Nase an Nase zu Herrn Eberhardt beugte und etwas sagte, was klang wie “Ich kann Dich mal??” – wir dachten schon, der wollte eine Schlägerei anzetteln. Dabei wollte er uns nur erzählen, daß um 15 Uhr der Mob mit Begleitschutz losgeht. Puuuuh!

Um 15 Uhr waren dann weder Mob noch Begleitschutz draußen – da man aber leider eh nicht wirklich zur Arroganz Arena laufen kann, war das nicht ganz so tragisch… Wir fuhren dann also raus nach Fröttmaning.

Erster Eindruck von außen: Das Schlauchboot ist ganz schön groß. Drin dann die Feststellung: das Ding ist wie meine Handtasche – innen noch größer als außen!
Über die Luftkissenoptik kann man ja streiten, aber drin fand ichs dann schon irgendwie recht imposant. Wenn auch nicht so schön wie mein Wohnzimmer im Volkspark.

Ich fand es ja recht aufmerksam vom Verein, auf jeden Stuhl extraweiches Klopapier zu hängen. Allerdings war es sehr befremdlich, daß sich das dann alle um den Hals hängten…

Während ein paar Tage vor dem Spiel viele Bekannte noch damit beschäftigt waren zu überlegen, ob der HSV in München 4:0, 5:0 oder 6:0 abgewatscht wird, war mir völlig klar, daß ich Punkte mit nach Hause nehme. Nur ob einen oder drei, da war ich noch unentschlossen.

Die erste Halbzeit empfand ich dann auch als ziemlich gut. Bayern spielte bei weitem nicht so überragend, wie man es vom FC Großkotz erwartet hätte (also… allgemein. Ich ja eh nicht), der HSV hielt ganz gut gegen. Nur Tore blieben leider Fehlanzeige.

Die Stimmung in der Arena kam einzig und alleine aus dem Gästeblock, als Bayern”fan” hat man es wohl nicht so mit dem Anfeuern. Mir wurde von Daheimgebliebenen per SMS bescheinigt, was ich schon im Block merkte: man hörte nur uns. Heimspielstimmung in der Arroganz-Arena! Als Höhepunkt sangen wir “Hamburg, meine Perle”, Schalparade inklusive.

Oh, da fällt mir Loddo ein – und das Münchner Pendant dazu. Es war schon sehr lustig zu sehen, wie voll die Hosen des Münchner Stadionsprechers waren, der vorm Spiel zigfach darauf hinwies, daß der HSV ja “hoffentlich nicht die Geburtstagsfeier versaut” – hat hier jemand Angstgegner gesagt??

Unglücklich war der Zusammenprall von Schweinsteiger und Rost, aufgrund dessen Rost in der Pause in der Kabine bleiben mußte – Verdacht auf Ellbogenbruch! Der Verdacht hat sich zum Glück nicht bewahrheitet, es ist wohl “nur” eine Prellung. Dennoch mußte Hesl ran. Wir feierten ihn erst mal ordentlich an – und nach jeder Parade schallten “Woooolfgang”-Rufe durchs Schlauchboot.

Schade war, daß Hesl dennoch hinter sich greifen mußte. Das Gegentor war ärgerlich. Und unverdient. Und man hätte es womöglich halten können. Oder es gar nicht erst so weit kommen lassen – gell, Herr Demel?

Ach, überhaupt, Demel. Gefiel mir nicht, sorry Guy. Und was Elia da für nen Mist zusammengespielt hat, erschloß sich mir auch nicht ganz. Aber die ganzen HSV-Fehlpässe waren nicht weiter schlimm, weil auch der ach-so-hochgelobte FCBäh über weite Strecken zu doof war, den Ball zu halten.

Es kotzt mich an, daß wir den scheiß Bayern (is doch wahr!) nicht in die Geburtstagsbowle gespuckt und den Kuchen zermatscht haben. Ich wäre gerne zum Party-Crasher geworden.
So ganz nebenbei ging mit einem doch eher lächerlichen Bayernsieg -ich hätte ein Unentschieden durchaus angemessen gefunden- leider meine Siegesserie zu Ende. Es war meine erste Niederlage diese Saison.

Nein, es ist sicher keine Schande, in München zu verlieren. Schon gar nicht, wenn es die erste Niederlage in fünf Jahren ist. Es wäre aber einfach wunderbar gewesen, den Bayern die erste Tabellenführung seit 652 Tagen zu versauen und das mitten in all der widerlichen “Mia san Mia”-Feierlichkeit.

Was mich so nervt an München? Diese Großkotzigkeit. Diese Selbstverständlichkeit. Dieses verdammte Eventpublikum, das erst in der 79. Minute nach dem Einsnull mal anfängt, zu singen. Dieses “natürlich sind wir Tabellenführer, wir sind ja die Besten” – ach ja? Wo wart Ihr denn dann, die letzten 652 Tage??

Eins steht fest: München (Als Stadt. Als Verein sowieso.) und ich – wir werden in diesem Leben keine Freunde mehr.
Ich habe fertig!

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