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1. Jun. 2009

Man hat ja so ein paar Dinge auf dem Lebensplan stehen. Sachen, die man UN-BE-DINGT einmal tun möchte. Bei mir ist war das – seit fast 15 Jahren – unter anderem der Besuch eines AC/DC-Konzerts.

AC/DC gehören sicherlich zu den Bands, bei denen man sich langsam mal beeilen muß. Zum einen kommen sie leider nicht so oft auf Tour, zum anderen… nun ja, wir werden alle nicht jünger! Brian Johnson ist immerhin 61, und auch Angus Young zählt mit seinen 54 Lenzen schon eher zu den Rock-Opas. Wobei ich ja mit Rock-Veteranen dank zweimal Alice Cooper (und einmal Deep Purple, aber im Vergleich war das Kindergarten) verdammt gute Erfahrungen gemacht habe. Metallica sind im Altersvergleich ja quasi noch minderjährig…

Am 22. Mai war es dann also endlich so weit. Brian Johnson, Angus Young, Malcolm Young, Cliff Williams, Phil Rudd – und ich. Alle vereint auf dem Hockenheimring. Okay, und außer mir noch 90 000 andere, aber die zählten nicht.

Ich hatte ein Front of Stage-Ticket, konnte mir also das stundenlange Warten vorm Einlaß sparen. Gemütlich am frühen Abend anreisen, trotzdem einen guten Platz sicher haben, die Abendsonne genießen, vorfreuen…

Dann ging’s los. ENDLICH! Passend zum Titel der Tour (Rock’n'Roll Train) stand auf der riesigen Bühne (mit Hörnchen!) eine riesige Lokomotive.

TNT, Hells Bells, Highway To Hell… Es wurden natürlich die großen Hits gespielt, dazu einige Songs vom aktuellen Album. Ich war selbstverständlich textsicher – hallo? Ich hatte fast 15 Jahre auf diesen Abend gewartet!!

Das Publikum war bunt gemischt – natürlich viele männliche Oldschool-Fans, aber auch Mädels in meinem Alter, und sogar kleine Kinder. Hinter mir rockte ein Knirps von geschätzten 9 Jahren mit Ohrenschützern auf den Schultern seines Vaters ab.

Besonders amüsiert hat mich der inoffizielle “Wer trägt das älteste Band-Shirt”-Wettbewerb im Publikum. So, wie alle Journalisten, die was auf sich halten, zu Veranstaltungen wie Berlinale und Popkomm die Messetasche aus dem Vorvorvorjahr ausbuddeln, so ähnlich war das beim AC/DC-Konzert. Wo man hinschaute – Bandshirts, die von Motten zerfressen waren.
Insgeheim kürte ich einen Typen zum Sieger, Mitte 20, der ein “The Razor’s Edge” (VÖ 1990)-Shirt trug. Man konnte nur noch erahnen, daß das T-Shirt mal schwarz war. Es war hellgrau ausgewaschen, der Print war kaum noch zu lesen und an mehreren Stellen entdeckte ich riesige Löcher… Aber hey, das war ein AC/DC-Konzert, kein Schönheitswettbewerb!

Zurück zur Musik. Hammerhammerhammer. Hammer. Ohrenbetäubend laut (und ich bin diesbezüglich echt einiges gewöhnt!), rockt wie Sau, stillstehen unmöglich, super Show. Und das Alter merkt man Angus und Brian null an.
Wenn sie nochmal kommen, und es Euch irgendwie möglich ist: Hingehen. Unbedingt. Ich weiß, die Tickets sind sauteuer – aber es ist es meiner Meinung nach wirklich wert.

Um meiner Chronistenpflicht nachzukommen, hier die komplette Playlist:
1. Rock ‘n’ Roll Train
2. Hell Ain’t A Bad Place To Be
3. Back In Black
4. Big Jack
5. Dirty Deeds Done Dirt Cheap
6. Shot Down In Flames
7. Thunderstruck
8. Black Ice
9. The Jack
10. Hells Bells
11. Shoot To Thrill
12. War Machine
13. Dog Eat Dog
14. Anything Goes
15. You Shook Me All Night Long
16. T.N.T.
17. Whole Lotta Rosie
18. Let There Be Rock

Zugaben:
Highway To Hell
For Those About to Rock (We Salute You)

Und um Euch richtig neidisch zu machen, ein paar der versprochenen Fotos…


Bühne mit Rock’n'Roll Train


Brian Johnson


Angus Young


Bühne bei A Whole Lotta Rosie


“Ich kann Euch nicht hören!!”


Winke winke

26. Okt. 2006

Ich komme gerade von einem langen Tag nach Hause. Arbeiten, dann Kaffee, Rumkaspern und Essen mit Paul und Charles, und dann noch Michael Mittermeier im Tempodrom.

Hmmmm. Ums kurz zu machen: Das Programm “Paranoid” ist ganz nett, aber ich werd morgen keinen Muskelkater vor Lachen haben. Irgendwie fand ich Mittermeier komischer, als er sich noch über TV-Serien lustig machte, als wie (Ist das richtiges Deutsch?!) jetzt, wo (Ich kling schon wie Klinsmann…) er über Merkel, Bush und Alien-Pornos lästert. Irgendwie fand ich ihn heute immer dann am witzigsten, wenn er improvisiert hat.

Aber die Zugabe, die dann komplett gefreestylt wurde (“Ich konnte mir leider nicht genug Text merken, um noch eine Zugabe zu machen. An dieser Stelle könnt Ihr jetzt gerne Fragen zum Programm stellen und ich erklär’s Euch dann”) war auch seltsam. Anfangs noch ganz nett, aber es schlug dann sehr schnell in ein “Ja, is gut jetzt, geh von der Bühne, ich will heim” um. Bei mir zumindest.

Irgendwie treffen immer die Comedians am besten mein Komikzentrum, mit denen ich mich auch mal auf ein Bierchen treffen kann. Vielleicht ist das ja auch einfach eine Frage der Sympathie…?

11. Okt. 2006

I’m Trouble. Definitely. Schon allein dieser Act, bis Frau Pleitegeiger heute zum Konzert von Pink konnte. Erst hatte ich 2 Tickets. Dann hatte ich plötzlich keine mehr, aber ne Mordswut. Dann hatte ich ein Ticket. Dann hatte ich zu dem Ticket noch 2 Plätze auf der Gästeliste. Und vor Ort stellte ich fest, daß die Gästelisten-Plätze dann wohl doch nicht existieren. Gut, wenn man Freunde hat, die man mal eben so nach Hause schicken kann…

Naja. Dann war ich also in der Halle… Viiiel zu früh. Also hab ich erstmal ein wenig “The Devil Wears Prada” gelesen. Ja, ich weiß. Falsche Reihenfolge. Erst den Film gucken und dann das Buch lesen ist uncool. Anyway.

Die Vorgruppe hieß Lili und kam aus Köln. Drei Mädels, die Sängerin im gehäkelten knallbunten Ringelkleid. Ähem. Den einzigen Mann auf der Bühne haben sie hinterm Schlagzeug versteckt und im Bandlogo fand sich ein rosa Pudel in pink. Wahrscheinlich die einzige Qualifikation, die die hatten, um für Pink anzuheizen. Die Musik war… äh… Sagen wir so. Junge Mädels, die auf Möchtegern-Ärzte machen.
Die Sängerin tanzte immer wie der Storch im Salat und die Songs hatte man irgendwie alle schonmal gehört, zumindest klangen sie so. Als sie dann noch “Hey Ya” von Outkast auf Deutsch sangen, war ich echt bedient.

Dann kam Pink. Hmmm. Was soll ich sagen? Schon ganz nett, die Show. Aber halt… zuviel Show. Viel zuviel Show. Alles sehr amerikanisch, zig Umzugspausen. Und sorry, ich will nicht sehen und hören, wie die Backgroundsängerinnen Lady Marmalade singen oder zu sehen, wie sie Flamenco tanzen, nur weil Madame sich umzieht… ich bin da, um Alica Beth Moore zu sehen. Und wie kann die sich bitteschön in knapp 2 Stunden Konzert drölf Millionen mal umziehen (Ich hab mich während dem Konzert nicht einmal umgezogen – eine von uns beiden hat wohl was falsch gemacht!!) und gleichzeitig in “Stupid Girls” über die ganzen Tussen abhetzen? Hmmmm.

Irgendwie sprang der Funke nicht so ganz über. Ich hätte erwartet, daß Pink live mehr rockt – und ist es nicht komisch, daß am meisten Stimmung war, als sie “What’s Up?” von den 4 Non Blondes sang?

Die Setlist war bunt gemischt, die ganzen großen Hits waren dabei, die neuen Songs auch. Zu “U + Ur Hand” poste sie standesgemäß im Leder-Outfit auf einem Motorrad und zu “Fingers” räkelte sie sich in einem Netz in der Luft, wurschtelte das Netz dann später zu nem Seil zusammen und turnte daran rum. Das ist dann schon ganz nett anzusehen und recht sexy.

Speaking of sexy: Dieses Publikum!!! OMG! Wieso hatte ich bitte keine Kamera dabei? Allein die Mädels vor mir waren einfach… ohne Worte. Drei Mädels Mitte 20, gestylt daß sie, sollte Pink plötzliche Unlust verspüren, zumindest vom Outfit her die Show hätten machen können. Netzstrumpfhosen, Netzhandschuhe, Netzhemd. Ganz viel Glitter und Haarspray und natürlich, ganz wichtig, neonpinke Stulpen über den kniehohen schwarzen Stiefeln. Und nen kurzen, nein… megakurzen Minirock. Eigentlich war das in einem früheren Leben ein Gürtel. Davon bin ich überzeugt. Viel schlimmer war eigentlich, daß die drei noch die Mama mithatten. Mama sah eher aus wie Oma… und trug ein zeltgroßes lachsfarbenes Netzoberteil mit gaaanz vielen Pailletten. Und nem Monsterausschnitt. Und damit man die Falten im Dekoletee gut erkennt, hatte sie da ordentlich Glitter raufgeschmiert.

Auch schön: Die Geruchskulisse. Vor mir stanks nach Kippen, rechts (Da stand ein Typ mit seiner Freundin, der beim Tanzen so eindeutige Hüftbewegungen machte, daß ich hie und da mal nachschauen mußte, ob er die Hose noch an hat, oder ob die neben mir schon wild übereinander herfallen) nach Schweiß, links nach billigem Parfüm. Und hinter mir war der Essensstand, der sowohl Popcorn als auch Crepes verkaufte. Erst stank es von da extrem laut nach Popcorn mit Tonnen von Butter, später waberte ein süßlicher Nutella-Geruch zu mir rüber, daß mir schlecht wurde…

Achja, ganz lustig war ja, daß Pink ihrer einen Tänzerin bei “Stupid Girls” die Ballon-Titten zerstach… Wäre ich Paris Hilton und Co, wollte ich ihr nun nicht mehr auf der Straße begegnen…

Außerdem frage ich mich, ob “Get The Party Started” nicht ein blöder Song als Rausschmeißer ist. Ach, und bei “Like A Pill” hinkte Pink zeitweise dem, was die Band spielte, nen halben Takt hinterher. Nicht so gut. Und bei nicht so gut fällt mir noch ein… Pink sollte sich nicht mit ihren Tänzerinnen im “Stuhltanz” (Hilfe, mir ist grad das Wort dafür entfallen, wenn man um so nen Stuhl rumtanzt, synchron, und draufsteigt und den kippt und so Kram. Argh! Und wenn man nach Stuhl+Tanz googelt, wird einem auch nicht geholfen. Zu Hülf!) messen. Tat sie aber – und wirkte dabei immer etwas aus dem Tritt. D! wäre ganz schön sauer gewesen. Und zu einem kurzen Ausschnitt von “God Is A DJ” mit den Tänzerinnen Die Reise nach Jerusalem zu spielen… ick weeß ja nich.

Alles in allem ganz nett – aber etwas zuviel Show und zuwenig Rock’n'Roll. Zu unehrlich und irgendwie nicht mitreißend genug.

And before I go to bed now, a short summary for my foreign readers:
I just came home from a concert. I saw Pink for the first time in my life. It was cool, but not half as rock’n'roll as I thought it would be.

She made about one million breaks (YAY!! I didn’t mistake brake and break this time…) to change clothes and the show was very stylish. Too stylish, IMHO. She sings about “Stupid Girls” and behaves like one herself? Pardon me?

She had a good mixture of the old songs and the new ones, but she just didn’t do the kick-ass I had expected to see. Besides, the support act was totally crap. I’d better go to bed now, I need to get up in a few hours…

Picture taken from www.pink-musik.de

28. Jul. 2006

So, dies wird der Versuch, ob ich auf der Subdomain eines Robbie-Williams-Hassers ungestraft Lobeshymnen bloggen darf. Falls ich morgen an dieser Stelle nicht mehr zu finden sein sollte, wißt Ihr ja, was passiert ist… (Memo an André und alle anderen Kritiker: Bitte zerstört meine Post-Konzert-Euphorie nicht. Versucht es nicht mal. Wir müssen nicht immer einer Meinung sein…)

So, da bin ich also, nach einem Konzertmarathon. Seit kurz vor 14 Uhr saß ich vorm Olympiastadion. Meine zweite Stehplatzkarte, für die ich einst 71 Euro bezahlt habe und von der ich damals im November, als der Vorverkauf startete, dachte, daß ich sie locker bei Ebay für ein fünffaches verscherbeln kann an einen Freund bzw eine Freundin abtreten kann, mußte ich leider vorm Einlaß verramschen. Schlimm, das. Aber irgendwie mußte ich die letzten Tage feststellen daß ich keine Freunde habe daß meine Freunde allesamt wichtige Dinge zu erledigen haben, während Mr. Williams das Olympiastadion rockt, oder sie schlichtweg schon wissen, daß ihnen pünktlich zum Konzertbeginn ein Fingernagel abbricht und sie daher nicht unter Leute können…

Anyway. Wer mich kennt, weiß, daß ich am liebsten allein ins Stadion gehe – gleiches gilt für Konzerte. Dann kann ich wenigstens rumflippen, wie ich will, und keiner schaut mich schief an.
Und diese Freiheit habe ich heute zur Genüge genutzt. Mal ehrlich, welche Begleitung hätte sich mit mir bei ca. 30 Grad im Schatten in die pralle Sonne gesetzt, 4 Stunden, bevor überhaupt nur eine Vorband auf die Bühne geht…?

So saß ich da alleine rum, habe mich köstlich über weibliche Fleischklopse in rot-rosa Wurstpellen-Kombinationen und Ost-Luder mit Jeans, aber ohne Schlüpper amüsiert und darauf gewartet, daß das Tief kommt. Das Tief, das mich beim letzten Robbie-Konzert (2003, auch knalleheiß) ereilte. Da wollte ich nämlich abends gegen 20 Uhr kreuzweh- und sonnengeplagt nur noch nach Hause, schimpfte laut, ich sei zu alt für den Scheiß und erklärte, wenn mir jemand mein Geld zurückgäbe, würde ich sofort das Gelände verlassen.

Heute blieb diese Unlust aus… Auch fein.
Die erste Vorband, Orson, war „ganz nett“. Kann man hören, muß man aber nicht…

Die zweite Vorgruppe, Basement Jaxx, faszinierte mich durch schrille Kostüme, Sängerinnen in Wurstpellen-Kleidern und der ewigen Frage: Zu wievielt sind die eigentlich? Entweder, die haben sich immer ratzfatz umgezogen, oder das ist ne verdammt große Kombo. Als dann auch noch zwei Typen in King Kong-Kostümen auf der Bühne randalierten und ein in Blue Man Group-blau gebodypainteter Mann mit gelbem Gesicht auftauchte, fragte ich mich, was es hinter der Bühne wohl für Drogen gibt…

Dank meines Ausharrens hatte ich einen Platz in der ersten Welle ergattert – gut so, denn es gab nur zwei Wellen. Nicht so wie damals in Mannheim, wo man sich auch zwischen erstem und zweitem Wellenbrecher ne schöne Zeit machen konnte, gab es diesmal nur einen Bereich vor der Bühne – und den Rest des Innenraums.

Die Leute mit Sitzplatz taten mir leid, auch wenn mir manche im Vorfeld freudig erzählt hatten „Wir haben prima Sitzplätze, direkt an der Bühne!“. Die hatten wohl vergessen, daß da nicht nur eine Tartanbahn, sondern noch etliche Meter Spielfeld dazwischen sind.

Das Spielfeld war übrigens abgedeckt. Also nix mit gemütlich im Gras liegen. Sinnigerweise war der Innenraum mit schwarzen Gummi-Matten ausgelegt. Die rochen nicht nur gräßlich, sondern strahlten die Hitze auch prima ab. Wo keine schwarzen Gummi-Matten lagen, lagen statt dessen Metallplatten, die ein lustiges Rippmuster hatten, das sich beim Sitzen herrlich in den Hintern einprägte. Die Tatsache, daß die Platten von der Sonne glühend heiß waren, begünstigten den Waffeleisen-Effekt noch zusätzlich.

Dann kam Robbie, pünktlich wie die Maurer um 20:30 Uhr. Ich hatte (Wie beim letzten Konzert) ca. 5 Meter zum Ende des Catwalks und damit eine prima Sicht. Ich stand so nah dran, daß ich die volle Hitze der meterhohen Stichflammen spüren konnte.

Über das Konzert muß man nicht viel sagen. Ich habe wohl nie vorher so viel geschrien, gesungen und getanzt… Schon nach dem Opener „Radio“ fühlte sich meine Stimme an, als sei sie nicht mehr da…

Achja, Robbie spielte „Rudebox“, die neue Single aus dem kommenden Album (VÖ im Oktober). Der Song ist anders als das, was er sonst macht – aber ich fand ihn irgendwie schon sehr cool. Ich weiß, daß die englische Musikpresse den Titel komplett zerrissen hat… aber erinnern wir uns zurück an die VÖ von „Trippin’“ – da war es auch nicht anders.

Ich habe sicherlich die Hälfte dessen, was ich erzählen wollte, vergessen… Das hole ich dann morgen nach, wenn ich mich etwas sortiert habe.

PS: Ich hatte mich immer gefragt, wie ein ausverkauftes Stadion aus Sicht eines Fußballers ausieht. Jetzt weiß ich es. WOW.

7. Jun. 2006

Juhuu! Ich lebe noch, meine Zehen sind allesamt vollzählig wieder mit mir in meiner Wohnung eingetroffen und das Konzert war SEN-SA-TIO-NELL.

Es war natürlich so, daß es aus Strömen kübelte, als wir an der S-Bahn Pichelberg (Oder Pichelstein? Ach nee. Das ist ja der Eintopf…) ausstiegen. Beim Warten darauf, daß der Regen besser wird, wurden wir Zeuge, wie ein Kerl zwar keine seiner Metallica-Karten loswurde, dafür aber einen mickrigen kleinen Schirm für sage und schreibe 20 Euro verhökerte. Gut, daß der seine Oma nicht dabei hatte – die hätte der auch noch verkauft.

Vorm Einlaß wurden die Karten dann für 10 Euro verschleudert. Kraß. Werde ich mir aber merken, wenn Depeche Mode kommen oder so.

Ich war ja vorher noch nie in der Waldbühne, ist wirklich ganz cool da. Aber durch den blöden Dauerregen waren es stellenweise Verhältnisse wie bei Rock am Ring. Matsch und Schlamm ohne Ende. Nur, daß wir nicht zelten mußten.

Innenraum ersparten wir uns – was sich auch später während des Konzerts als gute Wahl herausstellte. Mann, das waren ja kriegsähnliche Zustände da unten! Unfaßbar. Ich hab einmal den Fehler gemacht, bei den Hosen (Mein erstes Konzert, ich war 15 oder 16) vorne in der Mitte zu stehen… also anfangs. Später war es eher ein vorne in der Mitte hin- und hergeschubst werden und versuchen, nicht umzufallen :-)

Das Konzert begann schon gegen 19:40 Uhr, es war noch taghell. Sehr skurril. Es gab bis ca. 21:30 Uhr keine Videowand, weil es schlichtweg zu hell war. Echt schade. So konnten wir James Hetfields unmöglichen Bart erst relativ spät in Übergröße betrachten…

Der Sound war verdammt geil, die Show weitestgehend puristisch. Anfangs kein Buhei, erst zum Schluß gabs dann Feuerwerk und Flammen. Ende war leider schon um 22 Uhr, irgendwie müssen die auf der Waldbühne immer schon dann aufhören, wenns woanders erst richtig losgeht.

Zur Setlist: Weil “Master Of Puppets” dieses Jahr 20 wurde, haben die Jungs mal kurzerhand das komplette Album “Master Of Puppets” gespielt. Auch schön! Mann. 20 Jahre und die machen immernoch das gleiche. Kraß. Wenn ich heute noch das tun würde, was ich vor 20 Jahren tat… Hm. Dann wüde ich wohl jeden Tag früh ins Bett gehen, viel Bibi Blocksberg hören und mich mit Fu und Fara (Kennt die noch jemand??) beschäftigen…

Meine akustischen Highlights waren natürlich “Enter Sandman” und “Nothing Else Matters”. Gewünscht hätte ich mir noch “Turn The Page” – aber das war ein frommer Wunsch, ich weiß.

Achja… Noch was. Die Jungs sind ja echt rührend. So, wie es von meinem Platz (Für Hamburger: Es war vergleichbar mit dem B-Rang im Stadion) aussah, haben die Hunderte von Plektren ins Publikum geworfen. In welchem Gebinde kauft man die Dinger als Musiker eigentlich? Einzeln? Zehnerpack? Nach Gewicht? Klärt mich bitte auf…

So. Jetzt geh ich in die Heia. Enter Sandman….

Nachtrag: Der Nachteil an meinem Platz war… Ich sah Lars Ullrich (Den Drummer Lars. Nicht den Radler Jan. Der Radler frißt sich derzeit wieder die Pfunde an, die ihm dann während der Tour de France als Entschuldigung für seine miesen Leistungen dienen sollen…) kaum. Weiiiil: Er sich hinter einer Lampe versteckte. Da standen so große Laternen rum und ich stand blöderweise genau so, daß die Laterne ziemlich genau vor Ullrich war. Grrrr. Wo ich doch so gern Drummer beobachte. Andererseits… ich bin so nachtblind und kurzsichtig – ich hätte trotz Brille nicht soooo viel von ihm gesehen ;-)

9. Apr. 2006

Oder: Der Türk’ un die Bummbäwassazong*

Ethno-Comedy darf sich inzwischen ja vieles nennen, Kaya Yanar hat es bei Sat.1 bis zum Erbrechen zelebriert. Und dann kommt da einer, einfach so, aus Mannem und strapaziert meine Lachmuskeln. Schizo-Türke nennt er sich, der Bülent, und wer sein Programm “Halb getürkt” gesehen hat, der versteht auch, warum.

Egal ob Aslan, der türkische Gemüsehändler, der finnische DJ Lasse Hopsen, der Mannemer Harald oder der Proll Hasan – jede der Figuren ist bis ins Detail ausgereift. Für jede Rolle braucht Bülent nur wenige Acessoires zur Verwandlung. Das meiste macht er selbst – durch Körperhaltung, Mimik, Tonfall – und natürlich durch die Sprache. Hierbei wechselt Bülent rasend schnell zwischen Hochdeutsch, Mannemerisch und türkisch-deutsch.

Liebenswert sind alle Figuren, saukomisch sowieso. Bruddaaal luschdich, wie der Mannheimer sagt. Bülents Paraderolle ist aber auf alle Fälle der Hausmeister Mampfred. Mampfred mit der Bummbäwassazong.

“Halb getürkt” ist einfach großartig. Vergeßt Sit-Ups und Co – herzhaftes lachen strapaziert die Bauchmuskeln minestens genauso.
Das Programm gibts jetzt auch auf CD (hier kaufen), aber man muß es unbedingt auch live gesehen haben. Mindestens einmal. Denn: “Mannemerisch ist Ethno-Comedy genug”. Recht hat er, der Bülent.

Die Tourdaten gibts auf buelent-ceylan.de. Und jetzt: Uffbasse!

*Der Untertitel entstand auf besonderen Wunsch von Bülent Ceylan selbst.

7. Feb. 2006

Überarbeitete Fassung

Wow, Ihr Lieben, was für ein unglaublicher Tag liegt hinter mir!! Ich habe gerade geschätzte 70 Jahre Rock-Kult live erlebt. HAMMER!!!

Deep Purple und Alice Cooper live und in Farbe. Bin immernoch geflasht. Und hundemüde. Aber bevor ich in die Heia gehe, mit all den Eindrücken im Kopf und einigen Ohrwürmern gleichzeitig, will ich Euch noch ein bißchen daran teilhaben lassen.

Der Konzertabend stand zunächst unter keinem guten Stern. Ich war nach der Arbeit schnell bei Burger King am Alex, es schneite wie bekloppt und war bitterkalt. Das Konzert sollte um 19:30 Uhr anfangen, was ich mal für das absolute Gerücht hielt. Ich meine sorry – welches Konzert fängt schon um 19:30 Uhr an? HALB ACHT???

Okay, die Herren sind alle etwas älter, fast 60, da muß man schon früher ins Bett. Aber irgendwie glaubte ich nicht, daß die Herren Kultrocker tatsächlich so früh die Bühne entern würden.

Naja. Ich war gegen 19 Uhr an der U Eberswalder, hatte keine Ahnung, wo diese Max-Schmeling-Halle ist, und was mich da erwartet. Also hab ich mich erstmal im Schneetreiben durch den Jahn-Sportpark gekämpft und wär beinahe mehrfach auf die Fresse geflogen. Da wars nämlich spiegelglatt. Ich hatte natürlich nur leichte Sneakers an. Meine Mum würde mißbilligend den Kopf schütteln, wenn sie das wüßte. Die Sneakers haben nicht nur dünne Sohlen (-> keine Isolierung und kaaaalt von unten), sondern auch kein Profil. Es war also eine heitere Rutschpartie und ich hab mir gewünscht, ich hätte Schlittschuhe oder Spikes an.

Irgendwie kam ich dann in Sichtweite der Halle, ohne auf den Hintern zu knallen – und wäre dann fast vor Schreck umgefallen. Obwohl ab 18 Uhr Einlaß war und ich, ganz naiv, geglaubt hatte, bis ich da antanze ist nüscht mehr los am Einlaß, waren da ellenlange Schlangen. Eine riesige Halle – und drei kleine Popel-Eingänge. Prima Organisation. Ich glaube, das letzte Mal hab ich solche Schlangen beim Robbie-Konzert gesehen. Nur daß es da geschätzte 40 Grad mehr Außentemperatur hatte.

Wir standen also im eisigen Schneeregen quer durch die Pampa… Rutschten nur langsam vorwärts… und ich war davon überzeugt, daß das Konzert rum sei, bis ich die wärmende Halle erreicht habe.

Ganz so schlimm wars dann glücklicherweise nicht. Irgendwann stand ich, klitschnaß-geschneit und die Haare voller Eiskristalle, in der Max-Schmeling-Halle. Ich sah aus wie ein Schneemann.

Die Halle ist schon verdammt groß. Jede Menge Sitzplatz-Ränge an den Seiten, unten der Innenraum mit Platz für massig Menschen. Und eine schöne große Bühne natürlich. Ich suchte mir einen guten Platz – und wartete.

Pünktlich um 19:40 Uhr wurde es stockfinster. Ein Stück aus “Phantom der Oper” erklang – und Alice Cooper erschien auf der Bühne. Gänsehaut pur. Er sah aus, wie man es erwartet. Schwarze Mähne, schwarze Klamotten, mit silbernem Glitzer-sonstwas. Er hatte das Publikum von Anfang an im Griff – und inszenierte sich selbst.

Obwohl die Bühne groß war und die Band klein (2 Gitarren, 1 Bass, 1 Schlagzeug plus Alice. Ab und an noch ne Tänzerin (Die, glaube ich, seine Tochter ist. Zumindest war früher seine Tochter mit als Tänzerin auf Tour…) bzw Statisten) füllten die Jungs die komplette Bühne aus. Da merkt man einfach, wer’s drauf hat, gelernt ist eben gelernt.

Natürlich sind sie alle schreckliche Poser. Da wird der Fuß auf den Monitor gestellt und fleißig Luftgitarre gespielt. Aber hier erwarte ich das auch. Nicht so wie damals, mit nem Freund in der Pampa Heilbronns auf dem NEK-Konzert. Die Vorgruppe (Orange Blue) hatte wegen eines TV-Auftritts abgesagt, was dazu führte daß NEK, bei dem eh alle Songs eine frappierende Ähnlichkeit aufwiesen, irgendwann die Lieder ausgingen… Daher imitierte er fröhlich Elvis und übte sich in Rockstar-Posen. Aber das ist eine andere Geschichte…

Zurück zum “Fürst der Finsternis”, Alice Cooper: Ich war erstaunlich textsicher, hat sich also gelohnt, mit die “Greatest Hits” und das aktuelle Album “Dirty Diamonds” gestern auf den iPod zu kopieren und heute im Bürgeramt beim Warten auf den Perso zu hören…. Alle Songs kenne ich dennoch nicht. Klar – denn als Alice Cooper und Deep Purple ihre Karrieren starteten, kannten sich noch nicht mal meine Eltern…

Es folgte Hit auf Hit, ich tanzte und gröhlte mit, wie sich das gehört. Das Publikum war eine bunte Mischung. Ich hatte erwartet, daß ich da der Jungspund schlechthin bin – aber, weit gefehlt. Klar waren viele aus der Generation meiner Eltern da, Männer mit Jeanshemden und Lederwesten, Frauen mit schwarzen Lederhosen, überhaupt viel schwarz. Aber genauso waren junge Mädels in hellblauen Pullis da, erwachsene Männer mit textmarker-rosafarbenen Regenjacken usw.

Wie in guten alten Zeiten war die Bühnenshow genau geplant: Es gab einen Sarg auf der Bühne, Alice Cooper ließ sich in eine Zwangsjacke stecken – und wurde als Höhepunkt mit einer Guillotine exekutiert. Schockrock, wie man ihn erwartet.

Endlich sang er nach ziemlich genau einer Stunde “Schools Out For Summer”, die Stimmung brodelte – und Cooper verabschiedete sich. Aber so einfach sollte er mir nicht davonkommen. Waren wir nicht alle hier, um “Poison” live zu erleben?

Er ließ sich nicht lumpen, kam zur Zugabe raus… und sang “Poison”. Ich hatte zwar stellenweise den Eindruck, daß er da ein wenig kurzatmig war, aber heee, das ist sicher das Alter. Aber wenn man bedenkt, wie alt er ist, und daß er bis nachts um 4 Superbowl geschaut und morgens um 7 oder so schon wieder beim Sat.1-Frühstücksfernsehen gesessen hatte, dann war das echt erstaunlich.

Ich dagegen war bereits nach Alice Cooper müdegetanzt und vor allem heiser gesungen. Keine Ahnung, wie ich den Hauptact überstehen sollte… Zum Glück gabs erstmal eine Umbaupause, für mich einen Wiener mit Brötchen (1,50 Euro – eigentlich ein fairer Preis) und dann Deep Purple.

Aber wenn ich jetzt auch noch 90 Minuten Deep Purple blogge, komme ich morgen gar nicht aus dem Bett. Daher nur so viel: Kurz nach 23 Uhr erschallte in Berlin das wohl berühmteste Gitarrenriff der Welt – das Intro zu “Smoke On The Water”…

Alles in allem muß ich sagen: Die Ticketpreise lagen bei knapp über 55 Euro. Für zwei Kult-Rock-Legenden ist das angemessen, wie ich finde. Die Show war super, der Sound eigentlich auch. Wenn ich bedenke, daß die Haupt-Akteure alle knapp 60 sind, werde ich fast schon ehrfürchtig. Von Altersheim keine Spur – wenn ich mit 60 auch nur annähernd so gut rocke, wie Deep Purple und Alice Cooper, kann ich stolz sein.

In mir erwacht gerade wieder die Frage, ob ich nicht vielleicht doch lieber hätte Rock-Star werden sollen. Aber da es mit meinen Gitarrenkünsten nicht weit her ist (Ich hielt es immer für wahnsinnig toll, E-Gitarre spielen zu lernen – nahm es aber nie in Angriff), da sich bisher keiner meiner Musiker-Freunde erbarmte und mich mal auf sein Schlagzeug eindreschen ließ – und da ich zwar angeblich ganz passabel singe, aber mir einfach der Mut fehlen würde, um mich damit allein auf ne Bühne zu stellen, bleibt mir wohl nur eins: Ich werde weiterhin Rock tragen und Rock-Konzerte besuchen….

Achja, das hätte ich fast vergessen: Durch die Halle waberte eine Rauchwolke… da fing ich schon vom hinriechen an zu fliegen… :-) Das Deep Purple-Konzert liefere ich eventuell noch nach, vielleicht ja sogar als Podcast… Mal sehen.

18. Okt. 2005

Regelmäßig präsentiert Ingo Oschmann sein Programm „Wenn Sie lachen ist es Oschmann“ vor ausverkauften Rängen. Ich war dabei…

Ingo Oschmann geht zum Lachen selten in den Keller. Wenn er es tut, dann aber in den lustigsten Keller Deutschlands – den Quatsch Comedy Club Berlin. Hier, in der Wiege der deutschen Comedy-Bewegung, steht der Kleinkünstler („Ich bin nur 1,70 Meter“) aus Bielefeld momentan mit seinem Programm „Wenn Sie lachen, ist es Oschmann“ auf der Bühne.

Ja, Oschmann ist „Der, der damals Star Search gewonnen hat“ – aber das ist lange her und man sollte ihn nicht darauf reduzieren. Aus dem quirligen Dopsball, der mit kurzen Anekdoten die Jury um Hugo Egon Balder überzeugte, wurde ein nicht minder quirlig herumdopsender Comedian, der mit seinem Abendprogramm die Lachmuskeln der Zuschauer auf eine harte Belastungsprobe stellt.

Egal ob Promi-Party, Schwangerschaftskurs oder Kindheitstrauma – Oschmann erzählt Geschichten aus seinem Leben. Wo Kollegen immer härter werden und Wortwitz immer öfter unterhalb der Gürtellinie stattfindet, ist es bei Ingo Oschmann weniger der Brachial-Humor, der zelebriert wird. Es sind die Alltags-Geschichten, die schreiend komisch wiedergegeben werden, und in denen man sich als Zuschauer all zu oft erkennt. Wer kennt sie nicht mehr, die Fäustlinge, die wir als Kinder tragen mußten, die durch eine lange Kordel verbunden waren?

Bewundernswert ist neben der Beobachtungsgabe und der Fähigkeit, Situationen zuzuspitzen und zu formulieren, Oschmanns Leidenschaft auf der Bühne. Abend für Abend präsentiert er mit einer unglaublichen Begeisterung und Überzeugungskraft sein Programm. Bewundernswert, wenn man bedenkt, wie oft er das inzwischen schon getan hat. Aber ihm merkt man an: Er liebt seinen Job und ist für jeden Tag auf der Bühne dankbar.

Doch Ingo Oschmann ist nicht „nur“ Comedy. Bei ihm vermischen sich Zauberei, Comedy und das spontane Agieren mit dem Publikum zu einer großartigen Mischung.

Ingo Oschmann ist ein klarer Fall von „Kleiner Mann ganz groß“. Unbedingt anschauen!

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