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23. Mai. 2021

Es sind noch 90 Minuten bis Sommerpause und doch ist die Saison als HSV-Fan schon gelaufen. Während man zu Bundesligatagen über einen vorzeitigen Klassenerhalt noch wohlig seufzte, ist es als Zweitligist das Äquivalent zu Bayern-Saisons, die ‚nur‘ mit der Meisterschaft enden. Am Ende steht im Zeugnis des Ex-Dinos wieder nur ein „Er hat sich bemüht“ – und nächste Saison kennt der Bus die Route nach Aue dann vermutlich schon alleine.

Spannend wird es dennoch: Denn noch ist unklar, wer nächste Saison versuchen will, sich in Hamburg durch den Wiederaufstieg unsterblich zu machen. Und wer nach einigen Wochen bis Monaten merkt: Gar nicht mal so einfach.

Wir brauchen also, mal wieder, einen Trainer. Und da sich das ja mittlerweile bewährt hat, habe ich da ein paar Vorschläge. Man hilft ja, wo man kann.

Eine Dose Red Bull

Ja. Richtig gelesen. HSV goes Brauseclub. Wir machen das aber ganz elegant, ohne ins Geflecht aus Läpzsch, Salzburg & Co. einzusteigen: Wir kaufen einfach am Kiosk an der Ecke ne Dose Red Bull. Wenn die Flügel verleiht, wird’s schon klappen mit dem Aufstieg. Und wenn der HSV wider Erwarten doch spielt wie Dose leer, kann man den Trainer im nächsten Supermarkt wenigstens noch gegen 25 Cent Pfand umtauschen.

Eurovision-Jendrik

Nachdem Deutschland gestern beim Eurovision Song Contest souverän Vorletzter wurde, dürfte der deutsche Contestant ja Zeit haben. Wenn er dem Hamburger Boulevard sein „I don‘t feel hate“ entgegen trällert, wird der vielleicht endlich mal etwas sanftmütiger. Bestimmt auch super geeignet, um aufgebrachte Fans davon abzuhalten, den Spielerparkplatz zu stürmen. Wir wissen ja spätestens seit Joy Flemming, ein Lied kann eine Brücke sein! Von Leiter zum Aufstieg sang sie allerdings nix.

Einen neuen Torwart bringt Jendrik auch gleich mit: Gestern auf der Bühne hatte er Postleitzahlen-Rolf („Fünf ist Trümpf“) dabei, der sich offenbar ein bisschen die Rente aufstocken muss. Vielleicht ist man in diesem
Kostüm ein wenig unbeweglich, aber Schüsse auf den Mann würde die Megahand sicherlich souverän halten.

Sollte das mit der Trainerkarriere ähnlich erfolglos sein wie der Auftritt gestern, kann man ihn ja immer noch rauswerfen. Macht man mit allen anderen ja auch.

Eins der Pferde von Thomas Müller

Stallgeruch ist wichtig, heißt es immer wieder. Der HSV hat inzwischen Trainer-mäßig sämtliche Ställe durch. Die eigenen U-Trainer, Trainer anderer Vereine, Trainer aus dem Ausland.. Vielleicht wird’s mal Zeit, in einem wirklichen Stall zu suchen. Und wieso dann nicht direkt bei einem, der einem Weltmeister und zigfachen Sonstwas-Gewinner gehört? Eben.

Ich bin ein wenig gespannt, für welche dieser Varianten sich der HSV diesmal entscheiden wird… Und jetzt entschuldigt mich bitte, ich muss noch kurz mit dem lokalen Zweitligisten die Klasse halten!

18. Apr. 2021

Wenn im Wald ein Baum umfällt, und niemand ist dort, um es zu hören – macht er dann ein Geräusch?

Diese Frage gilt als eine klassische Fragestellung der Philosophie.

Die Antwort kenne ich nicht. Wie auch. Ich stelle mir aber seit einigen Wochen eine HSV-Frage, die in eine ganz ähnliche Richtung geht.

Wenn der HSV aufsteigt, und es gibt danach keinen Platzsturm und keine Party auf dem Rathausmarkt – ist er dann überhaupt aufgestiegen?

Ich war dabei an jenem 12. Mai 2018, als der vorerst letzte Erstliga-Schlusspfiff im Volkspark ertönte. Ich war dabei beim ersten Zweitliga-Auswärtsspiel des HSV überhaupt in Sandhausen (Liebe Grüße!), ich war dabei, als der Aufstieg an der Alten Försterei zumindest teilweise verspielt wurde. Ich war dabei, als man beim ersten Auswärtsspiel in der zweiten Zweitliga-Saison den Glubb wegbügelte. Ich war dabei, als man im Dezember 2019 in Sandhausen Punkte liegen ließ, die man vielleicht lieber mitgenommen hätte, um aufzusteigen.

Dann war ich nicht mehr dabei, denn dann kam die Pandemie. Und mit ihr die leeren Stadien.

Und genau das ist der Punkt… Will man als HSV-Fan in einer Saison aufsteigen, in der man nicht dabei sein kann? In der man nicht das Gefühl hat, dass das Last-Minute-Siegtor nur fiel, weil man die Glückssocken getragen und besonders laut angefeuert hat?

Ich weiß, dass ich mich irgendwie betrogen fühlen würde, falls der HSV diese Saison aufsteigt. Um viele Spiele im Stadion. Um Jubel in überfüllten Blöcken. Um Bierduschen. Um Heiserkeit. Um Adrenalin. Um Muskelkater vom Hüpfen und blaue Flecken vom Torjubel.

Ich weiß, dass ich persönlich gerne dabei wäre, wenn der HSV die Episode “Abstieg” beendet und wieder ins Oberhaus einzieht. Ich weiß, dass ich danach gerne mit Tausenden auf dem Rathausmarkt “Hamburg, meine Perle” singen würde. Mit Hummel Hummel in der Hand und was im Auge. Vielleicht sogar mit blauen Haaren, auch, wenn das ursprünglich nur für einen Titelgewinn gedacht war. Weil man als HSV-Fan vielleicht nie näher an einen Titelgewinn ran kommen wird, als dass der HSV den Stempel “Aufsteiger” bekommt.

Ab davon weiß ich auch, dass ich gerne mit makelloser Weste aufsteigen würde. Verdient. Souverän. Ungefährdet. Mit großem Abstand. Und natürlich mit Derby-Siegen.

Ich weiß aber auch, dass der HSV darauf keine Rücksicht nehmen und sein eigenes Ding machen wird. Und das ist auch gut so. Liebe kennt nämlich keine Liga.

11. Aug. 2018

Grundsätzlich mag ich ja nichts, was grün ist. Ganz schlimm wird’s bei grünweiß. Da habe ich schon Regenschirme ausgeschlagen und bin lieber nass geworden. Und wenn ich einen Mehrfach-Pack Zahnbürsten kaufe, dann stellt mich die grünweiße, die leider immerimmerimmer dabei ist, vor größere Probleme.

Bei so einer ausgeprägten Grün-Allergie wundert es vielleicht auch nicht, daß ich nicht den grünsten aller Daumen habe. Für eine Pflanze habe ich mich allerdings die letzten Jahre wirklich aufgeopfert. Weil, nennen wir das Kind ruhig beim Namen, die Erstligazugehörigkeit des HSV daran hing.

Jetzt verdrehen die ersten von euch wieder genervt die Augen, ich weiß. Aber was soll ich denn machen – den Ginkgo verschenkte ein Sponsor des HSV vor der Karlsruhe-Relegation. Er nannte ihn, so ungewöhnlich ist das auch nicht, „Dinobaum“, steckte ein Papierfähnchen mit Raute in den Topf und erklärte, wenn viele Dinobäume auf Erden wüchsen, würde sich der Dino weiter wohl fühlen und erstklassig bleiben.

So ein Dinobaum also zog damals bei mir ein. Und fortan hätte ich das Bäumchen am liebsten rund um die Uhr bewacht.

Die Karlsruhe-Relegation haben wir vermutlich alle noch lebhaft in Erinnerung, der Ginkgo grünte fröhlich auf meinem Balkon.

Schlimm für mich waren immer Herbst und Winter. Dann wurden alle Blätter gelb und fielen ab. Dann stand nur noch ein karger Stock im Topf auf dem Balkon… und ich hoffte Winter für Winter, daß er im Frühjahr wieder zu neuem Leben erwecken würde. Damit sich der HSV auch weiterhin in der ersten Liga wohlfühlen würde.

Dafür verpackte ich Winter für Winter den Topf des Ginkgos schön warm in Knallfolie, um die Wurzeln vor Frost zu schützen. Manchmal stellte ich ihn auch noch zusätzlich auf Styropor, damit er von unten isoliert war. (Daß ich dabei mit ihm sprach und ihm erklärte, ich würde ihm jetzt warme Schuhe anziehen, verschweigen wir mal lieber… Oh!)

Der Tag im Frühjahr, an dem ich dann die ersten grünen Knospen am kargen Stängel entdeckte, war immer ein sehr guter Tag.

Auch im Frühjahr 2018 schlug mein Ginkgo wieder aus. Der HSV stand, mal wieder, auf einem Abstiegsplatz, und die Nerven lagen blank. Medien und mein Umfeld arrangierten sich bereits mit dem Abstieg – ich redete tapfer dagegen an. Wie sollte das auch gehen, der Ginkgo grünte doch!!

Dann passierte etwas schlimmes. Der Ginkgo, der all die Jahrmillionen überlebt hatte, weil er so widerstandsfähig war und kaum Feinde hatte, wurde krank. Die frischen, grünen Blättchen wurden braun und vertrockneten. Etwas, das aussah wie Spinnweben, überzog mein Bäumchen.

Im Internet fand ich weitere Ginkgos mit diesen Symptomen, aber keine Lösung.

Letztlich hat sich der Ginkgo trotz einiger Wiederbelebungsmaßnahmen nicht mehr erholt. Beim leer räumen des Balkons gestand ich mir das ein und warf ihn in den Biomüll.

Eine Woche später absolvierte der HSV das erste Zweitligaspiel seiner Geschichte.

3. Aug. 2018

es tut mir leid, daß ich heute nicht bei dir sein kann, wenn du den ersten Tag in der neuen Klasse verlebst. Ich hätte dir gerne eine Schultüte gebastelt und dich begleitet. Ich hoffe, das weißt du. Dann hätte ich wieder irgendwo betreten in der Ecke gestanden und versucht, mir das Tränchen aus dem Augenwinkel zu wischen. Es ist ja nicht so, daß ich dich nicht vermisst habe seit Mai.

Aber weißt du, HSV, vielleicht ist es auch nur fair, daß ich dich heute alleine lasse. Du hast mir schließlich letzte Woche auch nicht beim Umzug geholfen und stattdessen lieber eine Party gefeiert! Ja, es war heiß, ich weiß. Aber heute ist es auch heiß, und da rennst du 90 Minuten durch die Gegend.

Tja. Hier sind wir jetzt also. Hier, wo wir beide nie sein wollten. Du wurdest nicht versetzt letztes Jahr. Ist mir ja nie passiert, ich kleiner Streber. Und auch, wenn mir dein Sitzenbleiben zu dem ganzen anderen Kram, der da noch schief lief, den Rest gegeben hat, hab ich dich natürlich kein bißchen weniger lieb.

Trotzdem werde ich heute nicht deine Hand halten können, wenn du die ersten Schritte machst. Aber sieh mal, du kennst ja auch schon wen in der neuen Klasse. Viel mehr noch, du hast dort sogar schon Freunde!

Machen wir uns nix vor… Bielefeld hatte schon lange wieder Bock, mit dir abzuhängen, hat es aber einfach nie geschafft, den Rückstand auf dich aufzuholen. Nett von dir, daß du jetzt mal ne Runde stehenbleibst und mit dem alten Kumpel spielst. Habt viel Spaß zusammen – aber laß ihn bitte nicht aus Rücksicht und Mitleid gegen dich gewinnen.

Und dann sind da noch diese lustigen grünen Kleeblätter… bei denen warst du doch sogar schon mal zum Spielen zu Hause! Ich hab dich bis zur Tür gebracht, und dir dann von außen zugesehen. Ich weiß noch, wie viel Angst du damals davor hattest – und dann haben die dir gar nix getan.

Was sagst du? Der eine aus der Klasse ist aber doof, du willst nicht mit dem spielen? Ja gut, man kann halt nicht immer alle mögen in so ner Klasse, das ist leider so. Mach einfach das Beste draus und tritt den Braunweißen ganz unauffällig auf den Fuß, oder so.

Und wenn du jetzt ein Jahr fleißig bist, immer die Hausaufgaben machst und Klassenbester wirst (Eigentlich reicht es sogar, Zweitbester zu sein, aber das sage ich dir lieber nicht, das geht doch nur schief…), dann mußt du nächstes Jahr schon nicht mehr mit denen spielen, und kannst stattdessen den Bazis die Sandburg zertreten und den Schwatzgelben die Förmchen verstecken.

Übrigens, HSV, die anderen Klassenkameraden erwarten ganz schön viel von dir. Also streng dich gefälligst an, diese Erwartungen zu erfüllen!

Nächsten Sonntag macht ihr dann auch schon den ersten Ausflug… Du hast ja ein Leben! Dann werde ich bei dir sein und dir zurufen, versprochen.

Liebe Grüße und viel Erfolg,
Deine Pleite

10. Jan. 2017

Wie sagte schon Forrest Gump: Der HSV ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie was man bekommt.

Da eine Schachtel Pralinen aber sicherlich mit den Vorsätzen einiger meiner Leser kollidiert, habe ich wieder ganz tief für euch in meine Glaskugel geschaut und verrate heute endlich, was das neue Jahr für unseren HSV mit sich bringt.

11. Januar: Die Elbphilharmonie eröffnet und zur Überraschung aller singt Lotto King Karl unter Begleitung des Philharmonieorchesters “Hamburg meine Perle”.
KMK*hne hatte sich heimlich in die Eröffnungsfeier eingekauft. Seine Begründung: Harmonie sei wichtig, vor allen Dingen für den HSV. Und die Elbphilharmonie sei nun mal die einzige gewesen, die man für Geld hätte kaufen können.

Doch damit nicht genug: Angela Merkel, als einzige offenbar Mitwisserin des K*hne-Deals, reißt sich das Ballkleid auf und präsentiert stolz ein Trikot in Schock-Pink.

Nach Loddos Ständchen werden die geladenen Gäste nach draußen gebeten – dort wird in einer feierlichen Zeremonie das Namensschild an der Außenseite abmontiert und durch ein neues ersetzt. Hamburg ist ab jetzt stolz auf seine Volksparkharmonie.

12. Januar: Emir Spahic unterschreibt einen gut dotierten Aufhebungsvertrag.

13. Januar: Johan Djourou verletzt sich, als er im Trainingslager ein lustiges Video für Instagram dreht.
Mit dem Ausfall von Jung hat der HSV jetzt nur noch einen Innenverteidiger. Einsatz für den neuen Sportchef Jens Todt: Er präsentiert wenig später einen vereinslosen Topspieler für die Abwehr: Emir Spahic.

14. Januar: Gisdol ist sauer. Er hat Angst vor Spahic und will ihn wieder loswerden. Er erreicht, daß man dem Spieler einen Aufhebungsvertrag anbietet.

15. Januar: Der KSC ruft an und will über das Ablösespiel für Jens Todt sprechen. “Bevor wir das vergessen”, so die Erklärung.
Bruchhagen kümmert sich persönlich um die Angelegenheit. Er erklärt seinem Gegenüber: “Wisst ihr das denn nicht mehr? Das Spiel fand längst statt – am 1. Juni 2015, euer Stadion war rappelvoll, das Spiel ging sogar in die Verlängerung…” Peinlich berührt entschuldigt sich der KSC-Vertreter und legt auf.

16. Januar: Die Abwehrkrise des HSV hält an. Halilovic bietet Gisdol an, zum Innenverteidiger umzuschulen, er will endlich Spielzeit. Gisdol erklärt, daß er dann aber jenseits der Mittellinie spielen müsse. Halilovic rennt schreiend davon.

17. Januar: Jens Todt kann endlich einen Neuzugang verkünden, der die Probleme in der Innenverteidigung lösen soll. Es ist ihm gelungen, einen Brasilianer nach Hamburg zu locken, der sogar schon Bundesligaerfahrung hat. Der Vertrag ist bereits unterschreiben, die Ablöse von 12 Millionen ein Witz. Komisch, daß keiner lacht, als er Cleber präsentiert.

18. Januar: Gisdol hat sich bei der Football-Abteilung des HSV eine komplette Montur samt Helm ausgeliehen und stapft ins Büro von Todt. Ob er nicht vielleicht diesen Spahic verpflichten könne? Er fühle sich dem jetzt gewappnet…

So, mehr wird nicht verraten, ich will euch ja nicht gleich die ganze Saison spoilern.
Auf ein tolles Fußballjahr!

Glaube. Liebe. Hoffnung.
Nur der HSV!

21. Aug. 2016

Diese Tage und Stunden im August vor dem ersten Pflichtspiel der Saison sind meine Lieblingsjahreszeit. Man hat wahnsinnig Lust auf die neue Saison, die Meisterschaft ist rechnerisch noch drin und man glaubt an den Umbruch und die Neuzugänge.
Diese Anfangseuphorie also, die sich dann manchmal schon nach der ersten Runde im DFB-Pokal wieder etwas gelegt hat.

In genau dieser Phase befinde ich mich gerade. Die neue Dauerkarte ist da und will endlich eingeweiht werden, morgen startet der HSV in Zwickau in den Pokal und wenn wir uns auf die Zehenspitzen stellen, können wir fast schon sehen, wie jede Menge Volunteers mit Segways und Pyros im Schlauchboot zu München das DFL-Logo in den Rasen fräsen.

Folglich ist es also an der Zeit, mal wieder einen Blick in die Glaskugel zu werfen. Ich traue es mich ja kaum zu sagen, was ich darin sehe. Denn, wenn die Glaskugel Recht behält, wird dieses Jahr alles anders.

Ich sehe rosarot, Verzeihung: Schockpink.

Die wichtigsten Neuerungen
Bevor der Ball in der Bundesliga wieder rollt, wird der HSV noch für jede Menge Aufsehen sorgen. Die pinken Auswärtstrikos waren erst der Anfang!

Als nächstes wird Dino Hermann in Rente geschickt und durch den Rosaroten Panther ersetzt.
Zum Ende der Stadionshow kommt dann künftig, nein, nicht Loddo, sondern keine geringere als P!nk. Sie singt dann, nein, nicht “Hamburg, meine Perle”, sondern “Wer hat an der Uhr gedreht?”.
Deshalb muß die Stadionuhr natürlich auch bleiben. Sorry, liebe Kritiker.

Fürs erste Heimspiel der Saison ist eine weitere Sensation geplant: Wenn alles so läuft, wie geplant, wird gegen Ingolstadt KMK*hne auf einem Elefanten (nein, natürlich ist der nicht rosa – was denkt Ihr denn?) ins Stadion einreiten.
Doch damit nicht genug: Im Mittelkreis wird sich K*hne dann die Maske runter reißen. Wer darunter steckt? Na, Dittsche, natürlich! Auch ohne Lotto auf dem Kran – irgendwas muß schließlich trotzdem perlen.

Der erste Skandal der Saison
Natürlich kommt der HSV auch diese Saison nicht ohne Skandälchen aus. Oder das, was die Presse dafür hält.

Für Schlagzeilen sorgt nach dem 1. Heimspiel Neuzugang Halilovic. Nach dem Sieg gegen Ingolstadt fragt er verwirrt einen Reporter, wieso vor Anpfiff nicht ‘Hells Bells’ gespielt wurde.

Nachforschungen ergeben: Er hat sich im Verein geirrt. Gut, man hätte es bei dieser Hose ahnen können…
Halilovic
Quelle: Instagram

Nümmerchen wechsel’ Dich
Auch ein weiterer Neuzugang wird weiterhin im Fokus der Presse stehen: Kostic’ Auswahl einer Rückennummer hatte bekanntlich länger gedauert. Sehr zur Freude der Presse. Die gewünschte 11 hatte sich Gregoritsch geschnappt, deshalb lief Kostic in Testspielen zunächst mit der 33 auf, übernahm nach Stiebers Abgang dessen 17.
Dabei wird es allerdings nicht bleiben. Nach einem torlosen Auftritt in Zwickau wird er gegen Ingolstadt mit der 6 erstmals im Volksparkstadion einlaufen, ein Reporter anschließend in den Katakomben weitere vorbereitete Trikots mit der 9, der 12 und der 13 finden. Bleibt abzuwarten, mit welcher Nummer er ins letzte Spiel der Saison gehen wird.

Ihr seht… Boulevardesk wird es ein typisches HSV-Jahr. Aber so lange keiner falsche Choreos auf T-Shirts druckt oder Rucksäcke abhanden kommen, wird das schon alles.

Und nachdem der HSV in Rio Gold gewonnen hat, kann die Saison so schlimm nicht werden. Im Notfall schmelzen wir die Medaillen ein und gießen uns nen eigenen Pott.

Ich freu mich auf die neue Saison!
In diesem Sinne… Nur der HSV!

1. Jun. 2016

Heute feierst Du zum ersten Mal Deinen zweiten Geburtstag. Manch einer wird jetzt vielleicht genervt die Augen verdrehen – die nun wieder! Aber für mich ist es genau das: So eine Art zweiter Geburtstag, zusätzlich zu Deinem echten, im September.

Ich weiß nicht, wie es Dir damals erging. Du warst schließlich mittendrin, nicht nur zum Zusehen verdammt, wie ich. Du hattest es selbst in der Hand. Hattest Du denn Angst, in jener 91. Spielminute? Wußtest Du, wenn Díaz das Ding vorbeisemmelt, dann war’s das? Fühlt sich das besser oder schlechter an als das, was ich vorm Fernseher erlebt habe?

Ich habe den Freistoß seither oft gesehen. Die Anspannung in den Gesichtern, den Jubel, das Müllertor in der Verlängerung, die unfaßbare Erleichterung. Und jedes Mal, wenn ich all das sehe, oder auch nur etwas zu genau darüber nachdenke, ist es alles wieder da. Als wäre es eben erst passiert. Dann kehrt die Gänsehaut zurück, und der Kloß im Hals.

Geht es Dir auch so, mein lieber HSV? Hast Du manchmal auch was im Auge, wenn Du siehst, wie die Anspannung und Angst in den Gesichtern der Erleichterung weicht? Wenn Du Dich daran zurückerinnerst, wie verdammt knapp das alles war?

Und wie begehst Du eigentlich diesen besonderen Tag heute – machst Du Dir ein Bier auf und prostest dem Fußballgott zu?

Wie dem auch sei – alles Gute zum Wiedergeburtstag, geliebter Verein. Mach Dir einen schönen Sommer, erhol Dich – und sieh bitte zu, daß kein dritter Geburtstag dazu kommt.

Daß Dein alter Kumpel, das Abstiegsgespenst, diese Saison nochmal in Hamburg vorbei kam, um Dich zu besuchen, kann ich ja verstehen. Ihr kennt Euch schon lange, habt viel miteinander gelebt. Aber ein wirklich guter Umgang ist es nicht für Dich, wenn ich ehrlich sein darf.

Vielleicht versucht Ihr es mal eine Saison ohne einander? Ich würde mich sehr freuen.

In Liebe,
Deine Pleite

PS: Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch mal an meinen Vorschlag erinnern, Díaz ein angemessenes Denkmal zu bauen…

27. Apr. 2016

Seit Wochen meckern alle über den April. Eigentlich schon mindestens seit März. Der März war streckenweise schon fies. Aber der April scheint dieses Jahr so aprilig wie selten. Ich meine, ernsthaft, Schnee?!

Inzwischen ist mir klar: Dahinter steckt der Fußballgott. Und wie so oft, ist an dem ganzen Schlamassel mal wieder der HSV Schuld. Immerhin weiß ich jetzt auch, wie lange wir noch frieren müssen: Bis rechnerisch Platz 16 nicht mehr drin ist.

Denn, Hand aufs Herz: wahnsinnig viele HSV-Fans hatten sich für diese Saison nichts mehr gewünscht als eine langweilige Saison und eine frühe Rettung. Am liebsten schon im Winter.

Tja. Hier kam dann aber der HSV ins Spiel, der eben, fußballgöttliche Anweisung oder nicht, auch nicht aus seiner Haut kann. Anders sind diese Graupenspiele wie gegen Darmstadt und Hoffenheim doch kaum zu erklären. Folglich ist eben so lange Winter, bis der HSV endlich durch ist.

Ihr könnt also schon mal langsam die kurzen Hosen aus dem Schrank holen und den Balkon bepflanzen. Der Frühling ist nur einen weiteren Punkt entfernt!

Wobei… In HSV gerechnet weiß man natürlich nie so genau, wie lange das dauert. Ich bin da aber durchaus optimistisch.

Und falls sich das doch noch ändern sollte: Lieber HSV, bitte pack Ekdal so lange im Watte, bis klar ist, daß Platz 16 an uns vorüber geht.

Der trägt nämlich aktuell die Rückennummer 20. So wie Lasogga vor zwei Jahren. Und Díaz vor einem.

Ich mein ja nur. Nicht, daß es dann wieder heißt, es hätte keiner Bescheid gesagt…

In diesem Sinne:
Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!

Derbysieger

PS: Schön war’s. Und bitter nötig für Tabellensituation und Nerven. Aber wem sag ich das.

Fun Fact: Ich bin tiefentspannt ins Stadion. Nach dem Einsnull fing ich an, ständig auf die Uhr zu gucken. Nach dem Zweinull wurde ich richtig unruhig. Und nach dem gehaltenen Elfer hielt ich es kaum noch aus vor lauter OHMEINGOTTDASWÄRSOWICHTIG.

Puh. Hoffentlich kommt der Frühling wirklich bald, und bringt den Klassenerhalt mit.

29. Jan. 2016

HSV - Bayern

Das neue Fußballjahr begann mit einem Abschied. Und mit der Erkenntnis, daß ich die Szenen aus Karlsruhe immer noch nicht sehen kann, ohne daß sich meine Kehle zuschnürt und ich feuchte Augen bekomme. Karlsruhe steht jetzt, gleich neben Fulham, in meinem emotionalen HSV-Giftschrank.

Wer momentan #ibes guckt, weiß vom ‘Zuschauerkandidaten’ David O., daß die Dinosaurier “irgendwie Scheiße gebaut haben, sonst wären sie ja wohl nicht ausgestorben”.

Beim Bundesliga-Dino hat diese Scheiße Marcelo Díaz mit jenem Freistoßtor am 1. Juni 2015 verhindert. Klar, daß es bei seinem Abschied gezeigt wurde. Klar, daß mir dabei ein Tränchen über die Wange kullerte. (Bei Minustemperaturen und Blitzeiswarnung. Gab dank Salzgehalt aber kein Glatteis im Gesicht…)

Und auch, wenn der chilenische Zauberfuß nur ein Jahr die Raute trug: Díaz wird immer ein Teil der HSV-Geschichte bleiben. So wie Uwe Seeler, dessen Fuß vorm Stadion steht. Und wie Hermann Rieger, dessen Hände als Abdruck darunter verewigt sind. Zwischen diesen und weiteren Erinnerungen an HSV-Helden müßte sich meiner Meinung nach jetzt auch ein Abdruck von den Eiern von Marcelo Díaz in den Walk of Fame einreihen.

Denn ohne ‘Tomorrow, my friend, tomorrow’ hätte der HSV letzten Freitag kein in rund 200 Länder übertragenes Heimspiel gegen den FC Bayern verloren, sondern irgendwo im Trainingslager ein Testspiel absolviert. Die zweite Liga ist nämlich noch in der Winterpause…

Zum Spiel selbst will ich gar nicht viel sagen. Der HSV hat das in meinen Augen mehr als ordentlich gemacht. Ich verstand auch die Wut bzw Enttäuschung von Trainer und Mannschaft nach Abpfiff. Es wäre durchaus auch ein Punkt drin gewesen.

Ein 1-2 gegen Bayern ist keine Schande. Und gemessen daran, was ich so vor dem Spiel schon an Hohn hörte, beliefen sich die allgemeinen Erwartungen ja eher auf irgendwas zwischen 0-5 und zweistellig.

Stattdessen dann also nur eine knappe Niederlage und die Erkenntnis, daß man auch mit zahlreichen Verletzten und einem Kader, der gesamt weniger wert ist als die Ersatzbank der Bayern, durchaus was hätte holen können.

Schade, daß es für Konjunktiv allein keine Punkte gibt.

11. Dez. 2015

Mit dem Adventskalender ist das ja so eine Sache. Steckt jeden Tag Schokolade drin, ist am Ende der Adventszeit die Hose zu eng und das Geschrei deshalb groß.

Damit es im Stadion auch bei ausverkauften Haus nicht zu eng wird, hilft sich der HSV deshalb traditionell mit einem Verlosungs-Adventskalender in Video-Form. Dieses Jahr gibt’s jeden Tag ein Filmchen, in dem Spieler, Trainer und Kinder im Dingsda-Stil Begriffe aus dem Fußball erklären.

Die kurzen Filme sind meist nett gemacht, die Spieler albern vor der Kamera rum und scheinen Spaß zu haben. So auch im fünften Törchen.

Grinsend erklärte unter anderem Michael Gregoritsch den Begriff “Chancentod”. Nachmittags fuhr ich ins Stadion, hoffte auf ein bis drei Punkte im Heimspiel gegen Mainz.

Da hatte ich die Rechnung aber leider ohne den Adventskalender gemacht. Der HSV erarbeitete sich zwar zahlreiche Chancen… Blieb dem Lösungswort des Tages allerdings treu. Allen voran: Gregoritsch.

Das Ende vom Lied ist bekannt, der HSV ging 1:3 unter… Gerade, als ich angefangen hatte, mich ans Gewinnen zu gewöhnen und beim Blick in die Tabelle nicht mehr von unten anzufangen.

Nun ja. Was lernen wir daraus? Es ist offenbar nicht ausgeschlossen, daß es eine direkte Verbindung zwischen dem Lösungswort im Adventskalender und der Wirklichkeit gibt.

Ich habe die letzten Tage gar nicht mehr reingeschaut. Wieso auch… Ich gehe davon aus, daß man beim HSV entsprechend reagiert hat.

Da wird Rene Adler das Wort “Stammtorwart” erklärt haben, und Drobny entweder das Wörtchen “Ersatzbank”, vielleicht aber auch “Rentenbescheid”. Lasogga ließ man vermutlich “Doppelpack” umschreiben, und Holtby “Torvorlage”. Die schwerste Aufgabe ist sicherlich Schippo zugefallen. Wie will man auch “Selbst, wenn man das nicht immer merkt: Ich weiß, wo das Tor steht” erklären?

Ach, egal. Am liebsten würde ich eh schon jetzt das Türchen für morgen öffnen, und hoffe, das Lösungswort dahinter heißt AUSWÄRTSSIEG.

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