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27. Dez. 2009

So, der Bauch ist nach der Weihnachtsvöllerei endlich wieder so leer, daß die Arme an die Tastatur reichen. Oder mir sind über die Feiertage die Arme gewachsen. Jedenfalls… I’m back!

Und momentan würde ich gerne die Zeit zurückdrehen. Sagen wir… ne Woche. Auf letzten Sonntag. Noch einmal bis zu -10 Grad, noch einmal “Hö? Hatte ich mal Zehen?”, noch einmal HIER! REGIERT! DER HA! ES! VAU! Noch einmal der großartige Sieg geben Bremen. (Und danach nochmal ein paar Tage frei und Weihnachtsvöllerei, juhuuu!)

Da das leider nicht geht, egal, wie sehr ich an der Uhr drehe, hole ich mir jetzt das Nordderby nochmal ins Blog. Mit ein paar Bildern…


Elia und Petric beim Aufwärmen (Es ist wie verhext – egal, wohin ich meine Kamera halte… mir läuft immer Petric ins Bild!)


Jetzt geht’s looohooos!
Die Herren in Orange sind keine Müllmänner, sondern die Spieler von Wer da? – also auch so ne Art Abfall.


Die Reste der Luftballonchoreo in 26A auf dem Weg Richtung Spielfeld, begleitet von einer kurzen “Hoffentlich fällt jetzt deshalb kein Tor”-Panikattacke meinerseits.

Das da ist Tim Rasen. Er hat neue Strähnchen, die ihr ausgezeichnet stehen.

Und noch was hat er. Naaaa, wißt Ihr es auch? Genau: Wiiiiiiiiiiiiiiiiese hat ne Leggins an *sing*

Da lob ich mir doch unsren Fäustel, der fürchtet weder Tod noch Bremen und spielt auch bei Eiseskälte kurzärmlig und -beinig. DAS sind echte Männer!


Sooo seh’n Sieger aus, schalalalala!


Die Fotos sind mit ner kleinen Knipse während des Hüpfens und Supportens aus dem Block raus gemacht, bei heftigem Schneetreiben. Profi-Fotos vom Spiel ganz ohne “Hey, hey, wer nicht hüpft, der ist ein Bremer”-Verwackler gibt’s drüben bei Stefan Groenveld.

24. Dez. 2009

Heute mal kein Krawall und kein Fußball hier. Einmal im Jahr geht das. Stattdessen fröhliche Weihnachten an all meine Leser und Kommentatoren da draußen! Ohne Euch würde das hier nur halb so viel Spaß machen!

Ich hoffe, Ihr habt schöne Festtage im Kreise Eurer Lieben. Und wenn wir dann alle nach der Weihnachtsvöllerei zurück an den Rechner gerollt sind, dann können wir hier weiter darüber diskutieren, wer die Nummer eins im Norden ist, und warum ich eher zur Kelly Family, als zum FC Bayern gehen würde.

Frohe Weihnachten! Merry Christmas! Joyeux Noël! Buon Natale!

21. Dez. 2009

Tja, schade, wenn man im Hotelzimmer auf dem Laptop einen langen Beitrag schreibt, und den dann mangels WLAN nicht vor der Abfahrt des Zuges loswird. Daher hier noch schnell die Kurzversion aus der Lobby…

Endlich wieder Nordderby! Ich hatte, warum auch immer, schon seit Tagen vom Feeling her ein gutes Gefühl. Die Wer da-Fans in Berlin am Bahnhof bedachte ich mit einem spöttischen Lächeln, im Büro und bei Facebook riß ich gegenüber Kollegen die Klappe noch weiter auf als sonst… ich ging sogar so weit, dem etwas nervösen Herrn Nedfuller zu versprechen, daß alles gut würde und die Punkte in Hamburg blieben.

Am Spieltag selbst – schweinekalt. Zeitweise – 10 Grad. Keiner wollte bei dem Wetter ins Stadion. Obwohl, halt, doch… ICH! Nordderby, Baby. Ich trug allerdings so viele Klamottenschichten übereinander, daß ich anfangs nicht sicher war, Jojos Aufforderung aus 22 C “DIE ARME” Folge leisten zu können.

Das Abtasten zu Spielbeginn entfiel – logisch, schließlich hatte man letzte Saison 5mal gegeneinander gespielt.
Nach wenigen Minuten schoß der HSV das einsnull. Pipi in den Augen konnte ich mir nicht leisten, das wäre gnadenlos gefroren.

Kurz drauf sah Boateng Rot. Meiner Meinung nach unberechtigt. Das sah er wohl ähnlich – er trat nämlich auf dem Weg in die Kabine alles mögliche um.

Was macht man, wenn man zu Beginn der ersten Halbzeit beim Stand von einsnull gegen den Erzfeind in Unterzahl gerät? Genau! Man schießt das zwonull.

Es gab sogar Chancen zum dreinull – aber ich hatte bereits 10 Zehen gegen 2 Tore getauscht, es war Zeit für die Halbzeit. In Halbzeit zwei war ich bereit, meine 10 Finger und die 2 Ohren gegen weitere Tore zu tauschen. Herr Tesche wollte aber lieber ne Runde auf dem eiskalten Rasen liegen und sich sonnen, als mir den Gefallen zu tun.

Endstand 2:1 – Weihnachten kann nicht schöner sein.

Elia ist der neue Olic, was der Kleine rannte, war unglaublich!

Wer da? spielte in orangen Müllmanntrikots, irgendwie passend. Dafür waren sie in Überzahl – und zwar nicht nur durch den Platzverweis. Denn was die Herren Schiris da so entschieden, war schon mehr als fragwürdig.

Ich würde gern weiterschreiben, muß aber zum Zug. Fotos und eine Langversion folgen…

DIE NUMMER EINS, DIE NUMMER EINS, DIE NUMMER EINS IM NORDEN SIND WIR!!!

20. Dez. 2009

Morgen also endlich das Hinrundenfinale. Und dann gleich mit dem Nordderby. Ich hab mit den Fischköppen ja noch so die ein oder andere Rechnung offen – und ich weiß, daß ich da nicht die Einzige bin.

Lieber Weihnachtsmann, falls Du mein Blog im Feedreader hast (Was ne Frage!!) – Du weißt ja, was ich mir wünsche. Nen Heimsieg, bitte. Dann kannst Du das Pony und das Barbie-Auto gern behalten.

Rein zufällig ist jetzt, wenige Stunden vorm Anpfiff ein Kindervideo von Tim Rasen aufgetaucht. Da sag ich doch nur… Mach’s noch einmal, Tim!!

Ich wünsche allen ein schönes Spiel und dicke Klamotten (Wird sicher kalt, da hilft nur “Hey, hey, wer nicht hüpft, der ist ein Bremer, hey…”) – und uns nen Sieg.
NUR DER HSV!

14. Dez. 2009

Ihr kennt ja meine Theorie. HSV, Abstiegskandidaten, Vorweihnachtszeit – das endet fast immer mit einer großzügigen Punktespende des HSV. Aber eben nur fast.

Diesmal war alles anders. Die Nürnberger hatten hinterm 12. Türchen im Adventskalender keine drei Punkte. Sorry, liebe Glubberer, aber das Christkind war da leider dieses Jahr verhindert. Das ist nämlich in Amerika und gibt Interviews, weil es eine von Tiger Woods’ unzähligen Gespielinnen war.

Der HSV braucht kein Christkind, der HSV hat Petric. Und Jansen. Und Elia. Und Torun. Und endlich wieder das Glück des Tüchtigen!

Mit Petrics Rückkehr in die Startelf schien endlich ein Knoten geplatzt zu sein. In der ersten Halbzeit gabs zwingende Chancen auf beiden Seiten, in Halbzeit zwei schepperte es dann. Aber nur im einen Kasten. Dafür gleich viermal!

Elia, Jansen, Torun, Elia – nein, das ist nicht die neue Verletztenliste des HSV, das sind tatsächlich die Torschützen.
Endlich wieder ein Sieg, endlich wieder zu null, und dann gleich mit vier Toren. Das hatten wir schon verdammt lange nicht mehr! Da macht man schon mal, Verzeihung, überrascht Glubbschaugen vor Freude.

Ich verbrachte das Spiel zwar zu Hause und biß mir in den Hintern, daß ich -anders als @hsvswn- nicht mit nach Nürnberg gefahren war. Dennoch hatte ich hier feinstes Stadion-Feeling. Da der neue Herd nämlich erst mal zwei Stunden bei voller Pulle ausbrennen mußte und das zum Himmel stank, saß ich mit Winterjacke und Schal bei offener Balkontür auf dem Sofa und schaute das Spiel. Im Stadion kann es auch nicht kälter gewesen sein, als in meiner Bude. Der Herd rauchte sogar dermaßen, daß die Rauchbomben im Gästeblock dagegen alt aussahen.

Um den Hals trug ich meinen neuen HSV-Schal – damit dürfte die Angst von Nedfuller, daß Jekylla ihn verhext hat, wohl zerstreut sein. Falls sie gezaubert hat, dann nur zu unseren Gunsten! :-)

Vierzunull auswärts, der HSV kann’s also doch noch!! Ein rechter Sieg zur rechten Zeit. Am Donnerstag geht’s in Tel Aviv um Platz 1 in der Europa-League-Gruppe, und am Sonntag *trommelwirbel* um die Nummer eins im Norden.

Der Lieblingsfeind kommt, und mit dem hab ich ja noch das ein oder andere Hühnchen zu rupfen. Wer da? riß gestern gegen Schalke die Serie ohne Niederlage – fast bin ich geneigt, zu sagen: schade. Wäre doch dramaturgisch fast noch ne Ecke schöner gewesen, wenn sie erst in Hamburg gerissen wäre.

Wie dem auch sei: So, wie der HSV in Nürnberg und Wer da? daheim gegen Schalke gespielt hat, müssen wir definitiv keine Angst vor Sonntag haben. Müssen wir aber eh nicht – schließlich spielen die Bremer in grün-weiß und ich bin diese Saison noch ungeschlagen. Läääuft!

Am Samstag hab ich übrigens wegen der Herd-Warterei noch Großes verpaßt: Die Hertha bekam endlich mal wieder was gebacken, und ich war nicht dabei. Es waren dann aber doch nur Waffeln im Hauptbahnhof

13. Dez. 2009

Ja, richtig gelesen. Ich hoffe, der kleine Stadtteilverein aus dem Rotlichtbezirk schafft den Sprung in die erste Liga. Das hat aber gar nicht mal was damit zu tun, daß ich die unbedingt in der ersten Liga sehen will, oder es meinen ganzen netten FCSP-Bekanntschaften gönnen würde… denn die wollen ja selbst gar nicht so unbedingt aufsteigen.

Der Grund ist ein anderer: Ich würde selbstverständlich zum “Auswärtsspiel” fahren – und ich könnte dort eigentlich nur gewinnen. Ich gewinne nämlich offenbar immer auf braunweißem Boden.

Wir erinnern uns – als ich zum ersten Mal am Freitagstexter teilnahm, bei Frau Jekylla im Blog, nahm ich den Sieg mit nach Hause.

Wenig später richtete Frau Jekylla einen “LFA” aus, einen “Lazy Friday Afternoon” mit Rätseln und virtuellen Schnittchen.
Obwohl mein Afternoon im Büro alles andere als lazy war, schaute ich bei den Rätseln vorbei. Und obwohl ich bei vielen zu spät kam und keinen einzigen Film am Szenenbild erkennen konnte, fielen mir genug Songtitel mit Wochentagen ein, um erneut den Sieg nach Hause zu schaukeln. So ganz nebenbei sorgte ich mit einem peinlichen Denkfehler noch für den Running Gag der nächsten Jahre…

Neben einer virtuellen Goldmedaille bekam ich am Freitag einen echten Gewinn per Post. Beim Auspacken merkte ich schnell – Frau Jekylla hat dafür nicht nur weder Kosten noch Mühen gescheut – sie hat auch ihre ganz persönliche Abscheu überwunden – oder den HSV-Schal mit einer Kneifzange angefasst, um ihn einzupacken ;-)

Vielen lieben Dank für Schal, Piccolöchen und Pralinen!
Und danke, daß Sie -anders als bei Herrn Curi0us- auf den Hinweis, ich könne mir ja mit dem Sekt den HSV schöntrinken und mich mit den Pralinen über Niederlagen hinwegtrösten, verzichtet haben ;-)

Der LFA war ein riesiger Spaß – und hätte Frau Jekylla nicht eine ähnlich schlimme Kameraallergie wie ich, sie könnte problemlos Günther Jauch und Thomas Gottschalk ablösen.

12. Dez. 2009

Mannmannmann, das war echt ne schwere Geburt. Daß ich mir nen Neuen würde suchen müssen, war schon länger klar. Der Alte ging mir auf den Nerven, er hatte Altlasten und war ungepflegt. Deshalb hab ich ihn jetzt in den Keller gesperrt und mir nen neuen, jüngeren geholt.

Da isser:

Und kochen kann er auch!! Heute gab’s zur Einweihung erst mal ne leckere selbstgemachte Pizza mit Hackfleisch, Paprika und Zucchini. Nur gekocht hat er für ne ganze Kompanie… typisch Mann!

Und das wohl Beste: Er wurde NICHT von Mario Barth geliefert. Das war ehrlich gesagt meine größte Sorge an der ganzen Sache…

7. Dez. 2009

Es gibt ja so Gegner, die sind einem egal. Und solche, die man hasst. Aus der Tradition heraus. Und dann gibt es noch Hoffenheim. Da ist das mit der Tradition etwas schwieriger, für Hass sind sie dann doch nicht wichtig genug… aber auf den Zeiger gehen sie einem schon gewaltig.

Vor allem, weil dort immer wieder gejammert wird. Und zwar teilweise auf sehr absurdem Niveau. So gab TSG-Trainer Rangnick bei Sky zu Protokoll, es müsse “lebenslange Stadionverbote bis hin zu Punktabzug für die Vereine” geben, wenn Hopp verunglimpft oder beleidigt wird.
Äh ja. Wenn dem so wäre, hätte es das fairerweise auch geben müssen, wenn Uli Hoeneß beleidigt wird. Und, Freunde, seien wir ehrlich – dann wären die Fußballstadion deutschlandweit leer. Der, der dann noch ins Stadion dürfe, möge den ersten Stein… äh, Kommentar schreiben. Ich jedenfalls nicht.

Aber zurück zum Spiel, sonst schrammen wir hier noch haarscharf an einer Abmahnung vorbei. Oder, noch schlimmer, an einem Stadionverbot.

Aus Hoffenheim wurde in Hamburg also Hoffengast – nur die Gästefans waren auf dem langen Weg aus dem Kraichgau nach Hamburg wohl abhanden gekommen. Ich weiß nicht, ob man die irgendwo an einer Autobahnraststätte bei der Pinkelpause vergessen hatte – oder ob wirklich nur diese 3 1/2 Hanseln (wie viele waren das? 100? 200?) die Reise in die schönste Stadt der Welt gewagt haben. Da hat der HSV ja mehr Fans im Gepäck, wenn es zu Dnjepr Dnjepropetrowsk (ohne nachschlagen!!) geht.

Zum Spielbeginn dann die große Überraschung: Keine Choreo auf der Nord wie letzte Saison (“Uns trennen mehr als 12 Jahre!”), keine Anti-Gesänge außer zweimal kurz “Scheiß Hoffenheim”, keine Transparente während des Spiels in 22 C wie letzte Saison. Feels fast ein bißchen like Maulkorb.

Das Spiel – nun ja. Auch, wenn Petric wieder halbwegs fit ist, läuft leider noch weit nicht alles rund. Wie auch. Der HSV spielt nach wie vor mit einer B-Elf. Und im Vergleich zum Spiel am Mittwoch gegen Wien waren leider einige nicht auf Betriebstemperatur. Bzw., das muß man auch mal zugeben, der Gegner war einfach besser.

Lacher des Spiels: Als Hoffenheims Co-Trainer zu den Ersatzspielern vor die Nord rannte, um Ibisevic zur Einwechslung zu holen – der aber nicht da war. Pinkelpause. Zum Glück kann er keine Tore pinkeln.

Gegen Ende lief beim HSV gar nichts mehr, vor allem Demel nicht. Stand er hinten in der Abwehr, lief über die komplette Seite nichts, weil er nicht vom Fleck kam – war er in der gegnerischen Hälfte, war hinten nicht nur Polen, sondern auch die Abwehr offen. Aber wenn man kaum jemandem zum Auswechseln hat, kann man da auch nicht viel machen.

Machen wir uns nichts vor: Wieder kein Sieg in der Bundesliga ist doof. Noch zwei Ligaspiele, dann endlich Winterpause. Nach der Winterpause sollte das Lazarett leer und die Ausgangsposition besser sein.

Bis dahin ist es schon ein echter Anfang, hinten dicht zu machen – vorne hilft dann der liebe Gott. Oder Petric.

Sonst war nicht viel. Außer einer kleinen Capoeira-Einlage von Tesche:


Mit freundlicher Genehmigung von Stefan Groenveld

5. Dez. 2009

Man sagt ja, es brauche nicht viel, um einen meiner Blogposts zu schreiben. Also eigentlich sagt das nicht man, sondern GNetzer. Er behauptet immer, die Grundbausteine seien die Worte “Pipi in den Augen”, “Toooooor”, “Glückssocken” und “Petric”. Auch, wenn ich mich bisher immer vehement dagegen gewehrt habe (Wer möchte schon auf Textbausteine reduziert werden?) – heute könnten wir der Sache nahe kommen. Aber von vorn.

Hamburg empfing mich mit strahlendem Sonnenschein – und Arscheskälte. Die Elbe dampfte, es war so nebelig, daß man den Michel nur schemenhaft erahnen konnte, und das Gras und die Blätter entlang der Helgoländer Allee waren alle mit Rauhreif überzuckert.

Doch das war nicht das Einzige, was anders war als sonst. Viel schlimmer: die ganze Stadt war grün-weiß! Egal, wo ich hinkam, die Wiener waren schon da. Und immer in der Überzahl. Ich schien die Einzige in ganz Hamburg zu sein, die mit sichtbarem HSV-Schal unterwegs war. Und ich weiß nicht, ob das überhaupt noch geht – aber ich trug ihn mit noch mehr Stolz als sonst.

Dem Herrn Nedfuller war’s ja im Stadion zu kalt, der saß lieber zu Hause auf dem Sofa und sah sich das Spiel im TV an. Pfff. Herr Curi0us dagegen wollte mal wieder Fußball sehen, und wagte sich erneut mit mir in die Kurve. Doch damit nicht genug, wir hatten diesmal noch eine Geheimwaffe im Gepäck: Frau Jekylla beehrte mich aus der Ferne mit ihren gedrückten Daumen. Ich weiß, daß Ihr das nicht leicht fiel – daher hier nochmal: DANKE!

So ausgerüstet, und natürlich mit Hummel Hummel und Glückssocken, ging’s dann ab in mein Wohnzimmer. Endlich. Vier Wochen ohne Hamburg sind einfach vier Wochen zu viel!

Und noch was machte die Rückkehr besonders toll: Das Wissen, daß Mladen Petric auf der Bank sitzen würde. Schon alleine, ihn beim Aufwärmen zu sehen, brachte einen Hauch von “Alles wird gut” mit sich.

Die Gästekurve und die halbe Süd waren ein einziges grün-weißes Desaster. Verzeihung, aber als Hamburger steht man mit dieser Farbkombi etwas auf Kriegsfuß. Und wir erinnern uns – das Hinspiel in Wien war auch nicht so die schönste aller Fußballerinerungen.

Aber, und das muß ich auch anerkennen: Die Gäste waren nicht nur grün-weiß, sie waren zu Beginn des Spiels auch sehr laut. Und die 8000 (?) Fähnchen sahen schon nett aus. Tolle Auswärts-Choreo!

Allerdings wurde ich bis zuletzt das Gefühl nicht los, daß auch die Rapidler das Spruchband im Gästeblock nicht verstanden. Denn es haute sich keiner der Burschen eine.

Anders gesagt: Ich fand Wien jetzt nicht soooo stark. Anfangs sicher nicht schlecht, aber dann doch stark abfallend.

Sehr lustig fand ich den Schiri. Es schien mir, als sei er SO stolz, daß er seine gelbe Karte nicht in der Kabine vergessen hatte, daß er sie ständig zeigen mußte. Vorzugsweise den Wienern. Zum Ende des Spiels hatte jener Wiener gefühlt dreimal gelb gesehen und bei jeder neue gelben schrie mein gesamter Block “Der hat schon gelb!” – es passierte aber nie was. Möglicherweise hatte der Schiri ja schlichtweg die rote Karte vergessen.

Auf Seiten des HSV waren wir ja alle zum ersten Mal im Leben über eine neue Veletzung froh – so fies das auch sein mag. Rozehnal fiel aus, und alle waren glücklich. Für ihn rückte Rincón ins Team – und machte ein super Spiel. Genau wie Tesche und Jansen, die ich beide auch extrem gut fand.

Extrem gut (für ein Europapokal-Spiel) war diesmal auch die Stimung. Während ich sonst ja oft das Gefühl hatte, den ganzen Block nach vorne schreien zu müssen, hatte ich diesmal neben und hinter mir Leute, die mitzogen. So macht das gleich noch viel mehr Spaß!

Nach der Halbzeit dann endlich die Erlösung: Jansen mit dem einsnull kurz nach Wiederanpfiff, wenig später Marcus Berg mit dem zwonull. Mir fielen sämtliche Gebirge zwischen Hamburg und Wien vom Herzen.

In der 76. Minute dann einer jener Gänsehautmomente: Rund 40.000 Hamburger standen auf, um Mladen Petric willkommen zu heißen. Und ja, verdammt, natürlich hatte ich Pipi in den Augen! Vor allem, wenn man dann in der Zeitung liest, daß er auch total gerührt war ob des Empfangs.

Die Einwechslung von Petric, und die damit verbundenen Geräuschkulisse war natürlich zum perfekten Zeitpunkt gewählt. Wir erinnern uns: Eigentlich macht Rapid immer die Rapid-Viertelstunde – 15 Minuten lang richtig Alarm vorm Abpfiff. Allerdings schienen diesmal rund 8000 Wiener ihre Uhr vergessen zu haben. Man hörte aus dem Gästeblock nämlich nichts.

Das Sahnehäubchen, ein Petric-Tor, fehlte zwar – aber dennoch einer jener perfekten Abende im Europapokaaaaal, für die man dann gerne am nächsten Morgen viel zu früh und nach viel zu wenig Schlaf breit grinsend zurück nach Berlin fährt.

Mit dem Sieg ist der HSV bereits in der Runde der letzten 32 – und aktuell in der Gruppe sogar Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!
Das kann von mir aus gerne so bleiben.

Ich bin nach wie vor ungeschlagen und meine grün-weiße Serie diese Saison hielt auch an – und ich hoffe, daß ich die auch mit in die Winterpause nehmen kann.

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