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26. Jan. 2012

Es gibt mehrere Möglichkeiten, recht schnell zu merken, wie meine Laune ist. Eine der einfachsten ist der Blick auf meinen Wäscheständer.

Sieht es da so -oder so ähnlich- aus, dann sollte man mich am besten nicht ansprechen.

Ja, ich wasche nach Niederlagen, bei denen ich im Stadion war, meine gesamte Stadionklamotte. Es ist der nicht immer von Erfolg gekrönte Versuch, schlechtes Karma vom Weißen Riesen besiegen zu lassen.

Und ja, im Umkehrschluß heißt das auch: Wenn ich Unentschieden oder Siege sehe, wasche ich es nicht. Die HSV-Socken natürlich ausgenommen.

Oder, wie mein Chef (BVB-Fan) neulich sagte: Achso, ‘83 hättest Du dann also gestunken, oder wie?
Ja, hätte ich. Nach Bier(dusche) und Sieg und nach Sensation.

Stattdessen werde ich kommenden Sonnabend wieder mit blitzsauberen, nach Waschmittel duftenden Stadionklamotten losziehen. Verdammte Scheiße.

Mann ey. Da freut man sich, daß die Bundesliga endlich wieder anfängt und dann… puh.

Man muß sich das mal vorstellen, da kommt ne Mannschaft völlig euphorisch ausm Trainingslager und klopft große Sprüche. Da sagt der Kapitän Dinge wie

Durch dieses Spiel kann eine gewaltige Eigendynamik entstehen – deshalb ist es das wichtigste Spiel der Rückrunde. Wenn wir den Meister schlagen, könnten wir schon jetzt in der Tabelle gehörig Boden gut machen.

Und dann… macht man gehörig Boden gut. Allerdings in Richtung falsches Tabellenende.

Versteht mich nicht falsch – dem HSV fehlten wichtige offensive Spieler, es stand junges Gemüse (Lam) in der Startelf, der Meister war zu Gast.
Aber, verdammt nochmal: Was war DAS denn?!

Man kann gegen Dortmund verlieren, keine Frage. Wenns blöd läuft, kann man vermutlich auch mal 1:5 verlieren. Aber doch bitte nicht SO?

Von der ersten Minute an schien der HSV komplett verängstigt. Ich verstehe nur nicht, warum? Nach vorne ging nichts, der Versuch über die Außen zu kommen, wurde von den kompakt stehenden Dortmundern im Keim erstickt.
Und die Abwehr? Liegt offenbar noch irgendwo unter der Sonne Marbellas. Aufm Platz war sie jedenfalls nicht, wenn Ihr mich fragt.

Es ist müßig, einzelne Spieler anzusprechen. Wenn wir ehrlich sind, war das alles scheiße.

Beim Stand von 0:4 dachte ich noch: Ah, sie wollen den BVB demütigen, indem sie ihm ein Ergebnis schenken, das an den Erzrivalen erinnert.
Dann fiel aber auch noch das Nullfünf und der, nunja, Ehrentreffer.

Für meinen Geschmack reichen diese Gegentore jetzt erst mal für ne Weile. Ich hoffe, die Mannschaft sieht das ähnlich.

Zu allem Elend war Sonntag auch wieder Boykott. Diesmal als Zeichen für “Kein Zwanni fürn Steher”, die wenigen Auserwählten stellten zwischen Minute 46 und 55 den Support vollständig ein.

Ganz ehrlich: Ich versteh’s nicht. Die Mannschaft macht keine Ticketpreise. Die Mannschaft braucht uns. Grade in so einem Spiel. Bringt es den Gästen auch nur einen Cent, wenn wir unser Team im Stich lassen?

Überhaupt, die Gäste. Geplant war, daß mehrere hundert Dortmunder vorm Stadion am Radio das Spiel verfolgen als Protestaktion. Mir erschloß sich das schon dahingehend nicht, als ne Fahrt von Dortmund nach Hamburg vermutlich mehr kostet alsn Zwanni. (Die Gäste-Steher kosteten übrigens meines Wissens 19 Euro zzgl. Gebühren.)
Wie viele Dortmunder wirklich im Regen standen, weiß ich nicht, die Berichte gehen da weit auseinander. Trotz der Boykottaktion der Gäste schien die Gästekurve jedenfalls voll, das Stadion war ausverkauft.

Unsre wenigen Auserwählten ließen also aus Solidarität zehn Minuten lang Trommeln, Fahnen und Singsang ruhen und hatten die Anwesenden im Block gebeten, mitzumachen.
Ihr könnt Euch denken, was passiert ist. Minute 46, die Mannschaft kommt raus, erste Fahnen von anderen Fans im “bunten Stimmungsblock” recken sich in die Höhe. Und was kommt über die blockeigene Lautsprecheranlage? “FAHNE RUNTER!”

Ich laß das einfach mal so stehen, möge sich jeder selbst seinen Teil dazu denken.
Ich fand’s allerdings genau wie das Spiel des HSV und das Ergebnis:
Scheiße.

In diesem Sinne:
Es kann nur besser werden. Am besten schon am Samstag in Berlin.

NUR DER HSV!

5. Dez. 2011

Ich geb’s zu: Ich hab ein schlechtes Gewissen. Ich hab letzte Woche geschwänzt, das gab’s schon sehr, sehr lange nicht mehr hier! Aber ich hatte das Spiel gegen Hannover 96 weder gesehen, noch gehört. Ich kenne nur die wenigen Szene aus dem NDR Sportclub Sonntags – und das, was so in den Blogs und auf Twitter stand. Eigentlich wollte ich trotzdem drüber bloggen – aber irgendwas war immer… und schwupps, war auch schon wieder Spieltag. Ich gelobe Besserung!
Um der Chronistenpflicht Genüge zu tun: Der HSV war in Hannover letzten Samstag die bessere Mannschaft, holte aber leider “nur” ein Einseins. Alles weitere wisst Ihr im Zweifel besser als ich…

Wer mir nicht auf Twitter folgt, weiß vielleicht nichts von der Nürnberger Käsekuchen-Connection. Es gibt da einen sehr netten Twitterer, den @Glubberer69, der ist sowas wie der Godfather of Käsekuchen. Wenn er nicht im Stadion ist, führt er auf der aufblasbaren Nordkurve im heimischen Wohnzimmer schon mal eine Käsekuchen-Choreo auf.

Und eben jener Glubberer kam jetzt, hurra!, zum Auswärtsspiel des Glubbs in die schönste Stadt der Welt. Am Samstagabend, beim gemeinsamen Bier, startete er einen perfiden Bestechungsversuch. Er brachte uns seinen (t)weltberühmten Käsekuchen mit – und bot das Rezept im Tausch gegen drei Punkte…

Die Versuchung war groß, eine Heimniederlage wäre Käse gewesen – den dann gleich zu leckerem Kuchen weiterverarbeiten zu können, wäre natürlich nicht schlecht. Aber nein, ich blieb hart.

Mit Nürnberger Käsekuchen gedopt, ging es dann heute ins Stadion.
Ich weiß nicht, ob der Glubberer den gesamten Block mit Käsekuchen versorgt hatte – die Stimmung war jedenfalls auf Anhieb super. Es war wesentlich lauter als gegen Hoffenheim. Das neue Lied (“Als ich ein kleiner Junge war…”) geistert mir immer noch im Kopf rum.

Das Spiel war sicher kein gutes. Es gab einige Chancen auf beiden Seiten – und endlich strafte Drobny mich einmal Lügen. Denn ja, auch wenn ich immer über die laaangen Abschläge meckere – diesmal landete einer bei Guerrero, der nahm den Ball dankend an, und schwupps – einsnull! UND HIER! REGIERT! DER H!S!V!

Das Pöbeln habe ich in den letzten Wochen übrigens nahezu komplett eingestellt – es gibt auch kaum noch Anlass dafür. Bestens Beispiel: Westermann hat den -mannmann abgelegt und spielt meiner Meinung nach derzeit wirklich solide.

Heute regte ich mich etwas über Son auf. Er hat wohl irgendwo in den letzten Wochen seine Spritzigkeit in der Kabine verloren. Wir können nur hoffen, daß es bei einem Heimspiel war – dann besteht nämlich die Chance, daß sie wiederkommt.

Am meisten ärgerte mich allerdings bei ihm, daß er sehr oft nach Ballverlusten für einige Sekunden stehen zu bleiben scheint. Und erst dann, als würde er plötzlich hochschrecken und “Ach ja, es geht ja weiter!” denken, wieder zu laufen anfängt.

Daher war ich über die Einwechslung von Ilicevic sehr erfreut – bei ihm beeindruckt mich, daß der reinkommt und sofort im Spiel ist. Mit Töre scheint er extrem gut zu harmonieren – was man mal wieder vorm Zwonull sah. Töre und Ivo spielten sich im Zickzack um die Nürnberger rum den Ball zu – und Jansen mußte eigentlich nur noch einschießen.

Nicht unerwähnt lassen sollte man wieder einmal Drobny. Das, was er die ersten Wochen der Saison verbockt hat, macht er die letzten Wochen zigfach wieder gut. Ich weiß nicht, was sie ihm beim HSV mittlerweile ins Frühstück mischen, aber… Weitermachen!!

Es blieb am Ende beim Zwonull – der HSV rutschte damit vor auf Platz elf! Ja, ich weiß, früher hätte ich da Zustände bekommen (“Nur Elfter!”) – momentan geht einem da aber das Herz auf. Es geht stetig voran, selbst wenn man mal nicht gut spielt.

Überhaupt, Herz aufgehen – der HSV scheint endlich wieder eine Mannschaft zu sein, nicht nur ein Konstrukt aus Einzelspielern. Ein Beispiel: Nach Jansens Tor suchte der sofort Töre, deutete auf ihn, bedankte sich für die Vorlage.

Wunderschön ist auch die Freude, die die Spieler haben, wenn sie nach dem Spiel zur Uffta in die Nord kommen. Ich nehme ihnen das ab. Und ich möchte sie noch viele Male tanzen sehen diese Saison!

Leider nicht gesehen habe ich Frank Rost – er war heute im Stadion, wie ich im Sportclub sah. Hach!


Die hau’n wir wech. Ich hab’s Euch doch gesagt!!

Für mich war es das letzte Heimspiel 2011, Augsburg muß ich leider aussetzen.
Der Heimsieg gegen den Glubb war mein vorgezogenes Nikolausgeschenk – mein letztes Spiel 2011 in Stuttgart beschert mir dann hoffentlich ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk…

In der Außendarstellung geht der HSV übrigens inzwischen neue Wege – und orientiert sich offenbar an beliebten TV-Sendungen. Im Stadion zeigten sie ein Video, das Bruma und Töre auf dem Trecker zeigt. Ich vermute, das Hochwasser beim Fanclubtreffen in Rodenkirchen ist nur eine Ausrede – und man wollte eigentlich den Bauer-sucht-Frau-Hype mitnehmen ;-)

Na dann hoffen wir mal, daß der nächste Spieltag nicht unter dem Motto “The biggest Loser” steht.

In diesem Sinne noch einmal vielen Dank an den Glubberer69 für die netten Treffen und den leckeren Kuchen. Komm gut heim, wir sehen uns hoffentlich zum Rückspiel!

Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

23. Nov. 2011

Um 19.21 Uhr am Sonntag war es endlich so weit. “Ooooh, wie ist das schöööön” hallte durch die Arena, dicht gefolgt von “Der HSV! Der HSV! Der HSV ist wieder daaaa!”
Ich glaube, man konnte die Steine hören, die mir, achwas, die ALLEN im Stadion vom Herzen fielen. Der erste Heimsieg seit ACHT MONATEN. Und dann sogar zu Null.

Ich hatte vergessen, wie viel Spaß Heimspiele machen können. Wie breit so ein Grinsen sein kann. Und ich glaube, ich habe auch vergessen, wie dieses heimsiegbloggen eigentlich geht. Egal, wir versuchen das jetzt einfach mal.

Das Wochenende in Hamburg begann holprig. Ich hatte Spätschicht am Freitag, nahm einen viel späteren Zug als sonst. Ankunft im Hauptbahnhof erst um 23.04 Uhr. Der ICE fuhr ein, der ICE hielt – der ICE öffnete aber keine Türen. Zumindest nicht in Wagen 1 und 2.
Und dann fuhr der ICE einfach wieder weiter. Ich mußte das Wochenende also außerplanmäßig am Dammtor beginnen – und mit einer S-Bahn-Fahrt zurück zum Hauptbahnhof, wo der Herr Nedfuller etwas verwirrt auf mich wartete.

Es war fast, als hätte das Mädel, das im Zug (der in Berlin begann und in Hamburg endete) neben mir saß, mehr gewusst als ich. “Fahren Sie auch nach Hamburg?” fragte sie mich in Berlin. Das “Nein, ich springe unterwegs aus dem fahrenden Zug” verkniff ich mir.

Sonntag war dann endlich Spieltag. Es ging gegen die TSG aus Hoffenheim. Fünf Euro hatte die Busfahrt pro Nase gekostet, das ist spottbillig – schaffte es aber auch nicht wirklich, über die Spielansetzung hinwegzutäuschen. Klar, so ne Tour quer durch Deutschland am Sonntagabend ist übel. Das ABER verkneife ich mir – Ihr wisst eh, was ich denke.
Im Gästeblock waren runde 300 Gäste. Ich frage mich, ob da die 50 Karten, die Trainer St.Anislawski für Freunde und Familie besorgen mußte, schon eingerechnet waren.

Vor kurzem noch stellte ich die Frage, was wohl passieren würde, wenn der HSV, wie auch immer, in Führung gerät.
Offenbar wollte auch der Fußballgott diese Frage geklärt haben. 25. Minute, Guerrero spielt Doppelpass mit dem Pfosten – und plötzlich: Tooooooooooooooooooooooor!

Im Jubeln schaute ich noch ungläubig zum Schiedsrichter, zu viele Tore wurden uns in den letzten Wochen abgepfiffen, zu verankert im Kopf das Wissen, daß wir immerimmerimmer erst in Rückstand geraten.

Und doch: Das Ding zählt. Einsnull, an de Eck steiht’n Jung mit’n Tüddelband…

Unglaublich. So geht also Führung! Ein breites Grinsen setzte sich auf mein Gesicht – und wollte da auch nicht wieder weg. Ich sag’s mal mit Andy Möller: Ich hatte vom Feeling her ein verdammt gutes Gefühl. Und das nicht erst in der Schlußviertelstunde, als der Capo bei einer Chance der Gäste ins Mikro sagte “Nee, nee, die schießen heute keins mehr!”.

Auch nach der Halbzeitpause (Jetzt kann ich es ja sagen: Ich hatte nicht nur kein Franzbrötchen (Weder Glücks-, noch Hunger-) mit im Stadion – ich habe auch vorm Spiel nicht den Versuch unternommen, eins zu kaufen! Puuuh. Hätte auch schiefgehen können.) versuchte der HSV, weiter Druck zu machen.

Mit Erfolg! In der 65. legte Jansen nach – zwonull! Spätestens ab da bereitete ich mich seelisch und moralisch auf den ersten Heimsieg seit Ewigkeiten vor… und sollte damit Recht behalten.

HEIMSIEG, BABY! ZU NULL!

DA IS DAS DING!

Aber nein, ein Fink macht noch keinen Sommer und ein Heimsieg keine gesicherte Tabellenposition. Natürlich ist weiter viel zu tun. Töre dribbelt zwar wie ein Weltmeister (Der Kleine macht echt Spaß!), aber sich manchmal auch irgendwo fest. Drobnys Abschläge sind nach wie vor nicht alle sonderlich hilfreich. Etc. pp.
Aber das sind Dinge, an denen man arbeiten kann. Und an denen Fink sicherlich auch arbeiten wird.

Was mich wirklich freut, neben den drei Punkten: Die Mannschaft ackert. Sie setzen nach, sie WOLLEN. Daß die Moral zu stimmen scheint, hatten sie schon in den letzten Spielen gezeigt. Jetzt wurden sie endlich belohnt.

Endlich wieder HIN!SET!ZEN!, endlich wieder UFFTA. Ich fragte mich kurz, ob die neuen Spieler das überhaupt kennen, ob denen das einer erzählt hat.

Es gab aber keinerlei Probleme – im Gegenteil. Die Neuen und die Alten tanzten ausgelassen, vielleicht waren auch ihnen einige Steine vom Herzen gefallen.


So seh’n Sieger aus, schalalalala!

Was mich dann allerdings doch ein wenig nachdenklich gestimmt hat: Nach dem Spiel sagte Fink in die Mikros etwas von “…daß wir den Bock endlich umgestoßen haben…”

Da bin ich mal gespannt, ob der Drops schon gelutscht ist. Oder ob Doll sich irgendwann die Fink-Maske runterreißt…

Wie dem auch sei: Ich freu’ mich schon aufs nächste Heimspiel!
NUR DER HSV!

7. Nov. 2011

Ihr wisst ja alle mittlerweile: Für meinen HSV ist mir nix zu teuer. Da vermutlich im Winter neue Spieler her müssen, aber kein Geld dafür da ist (und die Ersatzbank von Chelsea auch nix mehr bietet), habe ich mich aufgemacht, einen Cristiano-Ronaldo-Klon in den Gassen Funchals zu finden.

Gut, bisher eher ohne Erfolg – aber ich arbeite dran. Vor lauter Nachwuchs-Suche habe ich es dann am Samstag auch nicht rechtzeitig zum Spiel vor den Fenseher geschafft.
Beim Einsnull für Leverkusen keuchten wir noch den Berg hoch zum Hotel.

Kaum im Hotel und auf Sendung, fiel auch schon das zwonull. Puh. So ein Balkon mit Blick aufs Meer kann seeeehr beruhigend sein.
Alternativ kann man sich aber auch 22c-like über die Brüstung hängen und “AUF GEHT’S HAMBURG, KÄMPFEN UND SIEGEN!” schreien. Ähem.

Und es ging los, Hamburg kämpfte und sieg… Nunja, nicht ganz.

Das Zwoeins überraschte wohl nicht nur uns, sondern auch den Torschützen. Wäre Westermann vor dem Spiel beim Friseur gewesen – der Ball wäre niemals ins Tor gegangen. Er streichelte ihn mehr mit den Haarspitzen über die Linie, als daß er ihn köpfte.
Ich möchte daher an dieser Stelle ein Friseur-Verbot vor Spieltagen fordern. Am besten, alle lassen sich einen Aogo’schen Iro wachsen – je höher, desto besser. Das gibt zusätzliche Zentimeter im Luftkampf.

Bayer hatte wohl mittlerweile Schlaftabletten eingeworfen – da kam nix mehr. Ü-ber-haupt nix. Es spielte nur noch der HSV.
Und plötzlich, kurz vor der Pause: Zackbumm, Jansen, zwozwo! Wir brüllten mal kurz ganz Madeira zusammen – erst vor Freude, dann vor Wut. Der Schiri gab das Tor nicht! Schon wieder!! Er hatte bei Guerrero ein Abstützen ausgemacht – mittlerweile gab er aber wohl selbst zu, daß das mehr so ne Fehlentscheidung war.

Egal, Jammern half nicht – also aufstehen, Mund abwischen, weitermachen.

Jansen wollte wohl wirklich beweisen, daß er kein Linksverteidiger, sondern ein Mann für wichtige Tore ist. Und schoß einfach in der zweiten Halbzeit noch ein Tor – diesmal konnte selbst Knut Kircher nix aussetzen. AUSGLEICH! Das Hotel bebte.

Es gab noch einigen Chancen auf beiden Seiten – die von Leverkusen blieben zum Glück, unsere leider ohne Erfolg.
Am Ende blieb es also, mal wieder, bei einem Unentschieden und einem Punkt.

Was bleibt, ist die Erkenntnis, daß der HSV mal wieder in Rückstand geraten mußte, um aufzuwachen. Ich frage mich langsam, was wohl passieren würde, geriete der HSV (womöglich auch nur durch ein Eigentor des Gegners) in Führung. Wären sie dann so verunsichert, daß alles auseinanderbräche?

Die Abwehr erinnert leider immer wieder an ein Freibad im Hochsommer (Alle schwimmen).
Aber es gibt auch positives zu vermelden: Drobnys Abschläge sind besser geworden! Sie wurden schneller ausgeführt und nicht immer als hoher, weiter Ball in die gegnerische Hälfte, der meist zum Ballverlust führt. Irgendwer beim HSV scheint also doch hier mitzulesen…

Natürlich hilft ein weiteres Unentschieden mit Blick auf die Tabelle (Platz 16) nicht wirklich weiter, zumal Freiburg leider beim Glubb gewinnen konnte.
Allerdings: Wenn eine Mannschaft, die so früh zwonull hinten liegt, sich derart aufrappelt und fast noch das Siegtor auf dem Fuß hat (bzw in der Pfeife des Schiris) – dann kann da nicht alles schlecht sein!

Auch, wenn es in der Tabelle diesen Spieltag nicht stimmt, behaupte ich mal: Es geht aufwärts!

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UND HIER! REGIERT! DER H!S!V!

In diesem Sinne: Euch allen einen schönen Start in die Arbeitswoche. Ich mach einfach noch ein bißchen Urlaub.
NUR DER HSV!

5. Okt. 2011

Ach Mensch, man kommt ja zu nix. Jetzt ist schon wieder Mittwoch, und ich habe immer noch nix über Schalke geschrieben. Dann woll’n wir mal.

Die Erwartungen waren nach dem guten Auftritt in Stuttgart und dem Sieg natürlich groß – was den guten Auftritt betrifft, wurden die auch erfüllt. Es war spielerisch die wohl beste Saisonleistung bisher. Schade nur, daß sie nicht belohnt wurde.

Man kann gegen Schalke mal verlieren, keine Frage. Und solche Spiele, in denen man gut spielt und jede Menge Chancen hat, verliert man auch mal.
Nur: Wenn man eh schon da unten drin steht, dann ist das sehr, sehr bitter.

Das Spiel macht trotzdem Mut. Es klappte so vieles. Ich habe nicht einmal Westermann bepöbelt.
Gut, Guerrero vergab eine Hundertprozentige, Mladen schoss unbedrängt den Torhüter an… und hatte, wenn ich mal ehrlich bin, wohl auch bei seinem Einseins ne Portion Glück, daß der Ball unterm Torwart durchrutschte.

Wenn Petric so gerne AUF andere Menschen schießt, statt an ihnen vorbei, sollte ihn vielleicht mal jemand zum Brennball schicken. (Schlimme Kindheitserinnerung, übrigens.)

Es war am Sonntag das in Hamburg, was man oft Kaiserwetter nennt. Dabei war Beckenbauer gar nicht anwesend. Dennoch: Strahlende Sonne, knallblauer Himmel, 24 Grad. Und das Anfang Oktober!! Am Samstag lag ich noch im Bikini am Timmendorfer Strand, eine Nacht später war ich ins Stadion unterwegs – mit Langarmtrikot und Wollschal. Den Schal konnte ich einfach an die Tasche knoten, das Trikot dagegen mußte ich anhaben. Ihr wisst schon… So ein Spieltag hat jede Menge Gesetze, Wetter hin oder her!

Mir war anfangs sehr warm. Im Bus, in der Bahn, auf dem Weg zum Stadion. WARM. Puh. Das Trikot stammt aus den Achzigern, da war noch nix mit Klima Cool.
Im Stadion kam dann auch noch Gehüpfe und Geklatsche dazu. Mir wurde heiß.
In der Halbzeit verabschiedete sich dann nicht nur der HSV in die Kabine – sondern mit ihm auch mein Kreislauf. Hurra.

Nein, das hatte NICHTS damit zu tun, daß Mladen kurz vorher torjubelnderweise blank gezogen hatte… Auch, wenn es das natürlich nur unwesentlich besser gemacht hatte. (Ähem.)

Beide gegnerischen Tore fielen durch Huntelaar – Schalke hatte Sonntag einfach den besseren Stürmer, den wollte ich nicht umsonst auch schon mal beim HSV haben. Dafür hatten wir den heißeren.
Besonders bitter allerdings, daß der HSV 18:9 Torschüsse hatte – da hätte mehr rumkommen müssen/können.

Aber sehen wir’s positiv: Es geht endlich wieder was nach vorne. Wir hatten schon Spiele fast ganz ohne Torschuss. Es geht voran – nur treffen müssen wir noch!

Lam schien mir etwas weniger spritzig als beim Stuttgart-Spiel, vielleicht sollte man den beim nächsten Mal von der Bank kommen lassen. Töre gefällt nach wie vor extrem gut. Und, da war es endlich: Das Heim-Comeback von Castelen. Ich widerstand dem Drang, ihn in Watte zu packen… aber es war irre schön, ihn wieder auf dem Platz zu sehen!

Noch ein tolles Wiedersehen: Hermann Rieger war da. Er feierte im Stadion seinen 70. Geburtstag, durfte mit Loddo auf die Hebebühne – und die ganze Nord sang “Happy Birthday”. Also alle außer mir – ich mußte erst mal kurz Schlucken vor Rührung. Es war einfach toll, zu sehen, wie er sich freute. Und da wusste er noch gar nix davon, daß noch ein “Stripper” auftreten würde…

Da isser, der Burschi:

Das ist einer der Nachteile an 22C: Meine Kamera schafft von da keine guten Bilder mehr.

Außerdem gab’s eine Hammer-Choreo vor dem Spiel, über die ganze West- und Nord stand “KÄMPFEN JUNGS”. Das haben sie – wenn auch leider erfolglos.

Jetzt ist erst mal Länderspielpause – und die Medien geiern auf nen neuen Trainer. Der DFB hat die Sondergenehmigung für Cardoso verweigert, Arnesen kündigte Sonntag im NDR Sportclub an, es werde in Freiburg ein Trainer mit Lizenz auf der Bank sitzen.
Was er dabei nicht erwähnte: Das war schon in Stuttgart und gegen Schalke so. Teubner, Heinemann und Arnesen selbst haben nämlich eine.
Ich lasse mich mal überraschen, was jetzt passiert. Vielleicht macht Arnesen ja auch den Magath und wird selbst Cheftrainer.

In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

PS: Aber daß ich auf dem Rückweg nach Berlin ausgerechnet in den ICE Gelsenkirchen steigen musste, darauf hätte ich dann doch gerne verzichtet…

16. Aug. 2011

Am Samstag um 14.08 Uhr war es so weit: Ich schob endlich wieder meine Dauerkarte in das Lesegerät an der Arena. Es blinkte kurz grün, das Drehkreuz ließ mich passieren – und da war sie endlich wieder, meine Arena. 91 Tage ohne einen Besuch in meinem Wohnzimmer waren definitiv zu viel!

Wir stehen trotz Abwandergedanken auch diese Saison in 22C. Mal sehen, ob das dieses Mal reibungslos von Statten geht. Im zur Begrüßung ausgeteilten Flugblatt stand immerhin was von gegenseitigem Respekt und bedingungslosen Support. Vermutlich gilt das aber nur bis zur nächsten Boykottaktion.

Den Umbruch erkannte man auch im Stadion: Die Box über unsrem Block ist repaiert! Letzte Saison war da ein Wackelkontakt, sie ging ständig an und aus.

Einen weiteren Umbruch glaubte ich auf der Anzeigentafel zu erkennen – und bewies damit, wie sinnvoll die Werbeeinblendungen dort sind. “Guck mal, das ist ja nett – V*ltaren grüßt die Verletzten!” – “Das gab’s letzte Saison auch schon.” – “Oh.”

Und dann ging’s auch schon los. Voller Erwartungen. Gegen den Aufsteiger aus Berlin sollte man doch eigentlich besser bestehen können als gegen den Meister, dachten wir.
Tja.

Ja, ich weiß. Umbruch, junges Team, vier Neue in der ersten Elf, davon zwei zum ersten Mal.
So weit, so klar.

Aaaaber.
Es klappte auf dem Spielfeld wenig bis gar nix. Der Hühnerhaufen in der Abwehr besteht fort, im Mittelfeld gehen die Bälle verloren und der Angriff (Ja, mein Mladen!) war über weite Strecken quasi unsichtbar.

Die wenigen Situationen, in denen der HSV den Ball mal über mehrere Stationen laufen ließ (Wie vorm Einsnull bis zu Sons verunglücktem Torschuß, der eher ein unfreiwilliger Pass zu Petric war), sahen dann schon fast nach Fußball aus.
Diese Situation führte zwar nicht direkt zu einem Tor, aber zu einem Elfmeter. Ich muß gestehen, nach dem Pfiff sackte mir kurzfristig das Herz in die Magengegend, aber während die Herren neben mir noch diskutierten, wer jetzt schießt, war mir das längst klar: Mladen “Ich will ein Tor von Dir!” Petric.

Auch, wenn er sonst nicht weiter auffiel (Ja, nicht mal mir.) – der Elfmeter saß. Zackbumm, einsnull.
Jetzt wußten wir auch endlich, daß uns das Tüddelband auch diese Saison erhalten blieb.

Daß Torun (“Ausgerechnet!”, wie es in der Spielberichterstattung dann natürlich hieß) kurz vor der Pause noch das Einseins machte – irgendwie typisch. Zumindest gegen Hertha.

Am Ende der Halbzeitpause beschloss Nedfuller dann, nicht mehr zu meckern. Den ersten Pöbler schluckte er noch runter – nach zehn Minuten in Halbzeit zwei gab er komplett auf. Es ging einfach nicht.

Sprechen wir mal eben über Elia: Da ging wieder nicht viel zusammen. Und dennoch spielt er von Beginn an, obwohl mir Jansen derzeit klar besser scheint. Stellt Oenning ihn auf, um ihn ins Schaufenster zu stellen, in der Hoffnung, daß doch noch jemand richtig viel Geld hinlegt?
In der Vorbereitung sah es zwischenzeitlich so aus, als würde Elia-technisch doch alles gut. Jetzt bleibt er leider wieder weit hinter dem zurück, was er eigentlich kann. Nur – wieso?

Töre lief wieder und lief. Wenn auch wieder streckenweise sinnlos. Aber gut, der ist erst 19, der muß vielleicht auch noch einiges lernen. “Erst denken, dann loslaufen”, oder so.
Die Laufleistung hätte mich interessiert, im Vergleich zum Dortmundspiel. Aber irgendwas lief da wohl in der Auswertung schief, es scheint keine Zahlen aus Hamburg zu geben.

Westermannmannmann erweckte mal wieder den Eindruck, als schaue er gern Fußball. Er stand besonders gerne daneben und guckte zu, wenn Hertha Richtung Tor unterwegs war. Vielleicht hätte er einfach um ein Tribünenticket bitten sollen?

Auch Son, der Ballermann der Vorbereitung, war wie so viele andere über weite Strecken unsichtbar. Bis er plötzlich, aus heiterem Himmel, son geiles Tor machte.

Geholfen hat’s leider nicht – pünktlich zum Schluß fiel das zwozwo. Späte Gegentore haben gegen Hertha ja leider Tradition.

Was bleibt, ist ein Unentschieden gegen einen Aufsteiger – und die Erkenntnis, daß noch viele Baustellen offen sind. Und, wie Jansen in der Sportschau sagte: Umbruch hin oder her – da stehen diverse Nationalspieler aufm Platz, der HSV war auch letzte Saison erstklassig. Da muß mehr gehen!

Zumal man an dieser Stelle ja wieder Grüße Richtung dreimal Aluminium schicken muß – es hätte auch noch schlimmer ausgehen können! Hertha war schlichtweg schneller und weiter als wir.

Vielerorts spricht man daher auch jetzt schon vom Abstiegskampf und fordert den Kopf des Trainers – das ist mir dann doch etwas zu viel Aktionismus. Ich bin lieber nach dem zweiten Spieltag aufm Relegationsplatz als nach dem 34., ehrlich gesagt.
Das rüttelt sich schon noch zurecht, es wird halt ein wenig dauern.

Dennoch: Daß die Ergebnisse der Vorbereitung nicht zählen, ist klar. Was ich aber nicht verstehe: Da sah es auch wesentlich besser aus. Da wirkte es, als hätte der Trainer einen Plan – und die Mannschaft wüsste davon und handelt danach.
So sieht es JETZT nicht mehr wirklich aus.

Wieso lief es im Liga-Total-Cup gegen Bayern so gut, wieso kamen die Bälle an, klappten die Spielzüge – und jetzt geht nix mehr?

Egal, woran es lag: Am Samstag geht’s nach München. Bayern können die Jungs ja trotz Umbruch, das haben sie vor kurzem gezeigt.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV.

PS: Es gab auch was schönes im Stadion: Es war Fahnentag! Wie das aussah, kann man hier ein wenig erahnen.

16. Mai. 2011

Ich mag keine Abschiede. Selbst von Arschloch-Saisons wie 2010/2011 verabschiede ich mich nicht so gern. Denn… Man weiß ja nie, was danach kommt.

Abschiede von Spielern allerdings… puh. Aber Ihr wisst ja längst, daß ich da ein Mädchen bin.

Daß man am Ende einer Saison ein, zwei Spielern Blumen überreicht und sie verabschiedet, ist ja Standard. Weil der HSV aber immer alles noch ein bißchen toppen muß, wurden am Samstag also gleich sieben Spieler verabschiedet.

Der offizielle Abschied – für uns Fans kaum sichtbar, da er an der Seitenlinie stattfand, umringt von Kameras und Fotografen. Und bevor die da richtig fertig waren mit Abschiedsworten und Blumenstrauß, plärrte auch schon eines der üblichen vor-dem-Spiel-Jingles los.

Blöd, emotionslos, unwürdig.

Aber es gab natürlich auch die anderen Momente. Die mit Gänsehaut und Pippi in den Augen. Die, für die mir der Glubberer riet, genug Taschentücher einzupacken.

Seien wir ehrlich: Ich konnte Rost, als er zum letzten Mal zum Warmmachen einlief, nur schwer mit dem üblichen “ROST!” begrüßen. Ich war damit beschäftigt, den Kloß im Hals runterzuschlucken.

Ja, ich weiß, damals, als er zu uns kam, war ich nicht so richtig überzeugt. Um nicht zu sagen: Er hatte es sich gleich zu Beginn bei mir so richtig verscherzt, mit Aussagen wie “Ja und!? Wenn es passiert, dann steigen wir halt ab und gehen in die zweite Liga” – damals, im Januar 2007, als wir ganz unten drin standen und alles wollten außer in die zweite Liga.

Damals wollte ich das, was Rost zum Thema Abstieg sagte, nicht hören. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Heute weiß ich: Er hat damals nur das getan, wofür ich ihn zuletzt so sehr gemocht habe: Er hat das gesagt, was er denkt.

Es war ein Stotterstart, den Rost und ich da hingelegt haben. Nicht nur wegen diverser Aussagen, die mir aufstießen. Nein, ich fand ihn auch zu alt, damals. Aber okay, ich wollte damals auch Wächter behalten – und der war tatsächlich ne ganze Ecke (5 Jahre) jünger.

Ich weiß nicht mehr, wo der Knoten dann geplatzt ist. Ob es eine bestimmte Parade im Abstiegskampf war, oder ein bestimmtes Interview. Irgendwann hat sich Fäustel, für mich anfangs unbemerkt, in meinem schwarz-weiß-blauen Herz eingenistet. Auch, weil er unbequem war. Ehrlich. Sagt, was er denkt.

Daher fand ich den Abschied Samstag auch verdammt schmerzhaft. Und ich glaube, ich war da nicht die Einzige… Sonst hätten wir kaum nach seinem schnellen Verschwinden minutenlangen gesungen: “WIR! WOLL’N! DEN! TORWART SEH’N!” und “Ohne Torwart geh’n wir nicht nach Haus’!”

Ich hätte ewig mit Rost Ufftas und La Olas machen wollen. Nur, damit er sich nie, nie, nie umdreht, in der Kabine verschwindet und nie wieder für uns aufläuft.

Aber Rost war ja nicht der Einzige, der mir Samstag aus dem Herzen gerissen wurde. Schon lange vor seiner Einwechslung forderten wir Collin Benjamin. Achtmal dröhnte bei seiner Einwechslung sein Name aus den Lautsprechern. Ich habe das nicht gezählt, ich habe es nachgelesen. Ich war damit beschäftigt, seinen Namen zu singen. Jeden seiner Ballkontakte zu feiern. Und mir ab und zu auf die Zunge zu beißen…

Nein, Collo war nie der beste Spieler. Aber er war 10 Jahre einer von uns… und ich glaube, daß er das Herz am rechten Fleck hat. Ich finde es bemerkenswert, wenn ein Spieler, wenn er nicht im Kader ist, mit Kumpels auf die Nordtribüne geht. Ich finde es noch immer bemerkenswert, daß Collo damals seinen Vertrag aufgelöst hat, damit Ailton verpflichtet werden konnte. Ja, Ailton war ein Fehler. Aber darum geht’s ja gar nicht.

Collo ist ne Marke. Und für mich war er so was wie das Mannschafts-Maskottchen. Was braucht man nen Plüschdino, wenn man Collo hat?

Und auch bei ihm hätten Uffta & Co. von mir aus bis nächstes Jahr dauern dürfen – ich würde immer noch da stehen und singen, wenn er dann bleiben würde.

Auch, wenn ich immer sage:
Spieler kommen und gehen – die Raute bleibt bestehen…

Bei manchen Spielern, die gehen, tut es einfach verdammt weh.

Die anderen fünf Abschiede dagegen taten mir weniger weh.
Zé Roberto und Ruud van Nistelrooy – es war toll, die beiden im Trikot meines Vereins sehen zu dürfen. Zu Trochowski hatte ich nie eine nähere Bindung… auch, wenn er ein Hamburger Jung’ ist. Bei Choupo und Torun fand ich es schade, daß sie sich nie richtig durchsetzen konnten – es sind aber keine Spieler, deren Abgang mir wirklich nahegeht.

In diesem Sinne: Tschüss Zé, Ruud, Troche, Choupo und Torun! Danke und alles Gute.
Und vor allem: Tschüss Collo und Fäustel! Kommt bald wieder!


Wer die Bilder klaut, kriegt auf die Finger. Sagt nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt.

Und so ganz nebenbei, das darf man bei all den Abschieden nicht vergessen: Willkommen zurück, Romeo Castelen! Es ist unglaublich, daß er sich zurück in den Kader gekämpft hat. Ich freue mich, daß er auch kommende Saison die Raute auf dem Trikot trägt – und hoffe, er bleibt endlich einmal vom Verletzungspech verschont.

Um der Chronistenpflicht zu genügen: Wir spielten übrigens gegen Gladbach, einseins. Den Ausgleich machte Ben-Hatira, nach Ruud-Vorarbeit. Aber eigentlich war all das am Samstag Nebensache.

In diesem Sinne: Tschüss, Saison 2010/2011. Du warst selten nett zu mir.

Tschüss, Ihr alle. Danke, daß Ihr mir ein weiteres Jahr die Treue gehalten habt. Ich hoffe, wir lesen uns spätestens zur neuen Saison alle wieder.

Schließen möchte ich mit einem Zitat des Herrn Schlenzalot, dem ich mich anschließen möchte:
Nächstes Jahr wird dann wieder der HSV Meister. Solange es rechnerisch möglich ist, glaube ich daran.

Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV.

10. Mai. 2011

Am 23. Mai soll Frank Arnesen beim HSV seinen Dienst antreten – ich bin gespannt. Doch schon bevor er da ist, versetzt er mich in helle Aufruhr. Er soll nämlich, so das Abendblatt, in Brasilien nach Talenten forschen.

Moment mal… HSV? Brasilien?

Genau! Nicht nur, daß das eigentlich immer schief ging – mein erster panischer Gedanke war: Was macht eigentlich Ailton?
Dann der Schock: Er spielt immer noch. Und zwar, Ihr ahnt es, in Brasilien!

Sollten also demnächst HSV-Scouts bei Rio Branco gesichtet werden, dann…
Waaaaaaaaaaaaaaaaah!!!

Denn spätestens seit dem Cuxhaven-Urlaub im Sommer 2010 wissen wir: Den wird man so schnell nicht mehr los!

Das Plakat hing im Fenster unsres Getränkemarktes in Cuxhaven. Kein Scherz. Ich dachte am ersten Urlaubstag, die wollen mich verarschen.

21. Apr. 2011

Ich weiß, das glaubt mir eh keine Sau. Ich gebe zu… Ich würde es mir auch nicht glauben. Die Beweislage ist schon ziemlich erdrückend.

Aber der Richtigheit halber möchte ich festhalten:
ICH WAR DAS NICHT!! :)

(via @debe1887)

21. Feb. 2011

Da war es also, das Spiel eins nach der innerstädtischen Niederlage. Und das ausgerechnet gegen den nächsten ungeliebten Gegner von der Stadt, um die sogar die Weser einen Bogen macht…

Vom HSV in Person von Pressesprecher Jörn Wolf gab es auf meine Anfrage eine sehr nette Mail. Er bedankte sich für die Unterstützung, gab sich ebenfalls optimistisch-kämpferisch – erklärte aber, daß versicherungstechnische Gründe die Blockkontrollen erforderlich machen.

Die Sorge, daß der Block merklich leer sein würde, war allerdings unbegründet: Eigentlich war er fast so voll wie immer. Nur die unteren fünf, sechs Reihen im mittleren Teil waren wie immer mit rot-weißem Band abgesperrt – blieben aber leer.

Ich hatte bis morgens um halb drei an einem Transparent gesessen (Bei einer Größe von 2,20m auf 1,40m muß man vorher erst mal ausrechnen, wie groß die Buchstaben sein dürfen) – das wollte irgendwo sichtbar aufgehängt werden. Da die Plätze dafür im Block begrenzt sind, hatten wir eine grandiose, wenn auch sehr äh… mutige Idee: Wir klebten das Ding einfach da hin, wo sonst CFHH steht. Es gab gleich ne Menge Zustimmung – und recht schnell Besuch von CFHH. Das ginge nicht, wir sollten damit in den Nebengang (22 C besteht aus nem breiten Mittelteil und, durch jeweils eine Treppe getrennt, aus zwei “Kuchenblöcken”) umziehen.

Gesagt, getan – nebenan aufgehängt, stolz gewesen, Fotos gemacht.

Und schwupps, der nächste von der CFHH. Ohne groß zu diskutieren erst mal das Transparent abgerissen. Dann ließ er sich doch auf ne Diskussion mit Nedfuller und mir ein.
Das ging sogar sehr nett und höflich vonstatten, brachte allerdings nicht wirklich ein sinnvolles Ergebnis. Sein Standpunkt: “Wir machen uns doch total unglaubwürdig, wenn Ihr das hier aufhängt.”

Wir haben zu zweit sehr lange auf ihn eingeredet – er sagte, er stehe weiter zum Verein, aber derzeit nicht zur Profimannschaft. Daß andere das anders sehen, könne er zwar nicht verstehen, aber akzeptieren.
Dennoch sollten wir das Transparent woanders aufhängen. Auf die Äußerung, daß man es an der von ihm vorgeschlagenen Stelle nicht sehen würde, kam ein grinsenden “Eben.”

Na danke. Man kam ihm auch mit nichts so richtig bei – die Tatsache, daß ein kleiner Teil (Selbst, wenn sie 10 Prozent des Blocks stellen würden – was sie beileibe nicht tun!) dann damit bestimmt, was der Rest des Blocks zu tun hat, wurde nicht wirklich geleugnet.
Es sei ja IHR Block. Dann hätte man allerdings meiner Meinung nach nicht groß “alle Leute, die supporten wollen und für eine bunte Kurve sind” einladen dürfen – oder sie vor Dauerkartenausgabe erst mal gleichschalten müssen.

Das Ende vom Lied war, daß er es scheiße findet, wir es aber, wenn wir meinen, wieder aufhängen sollen – auf die Gefahr hin, daß dann zwei Minuten später der nächste aus der Gruppe ankommt und wir von vorne diskutieren. Nen “Chef”, der ein Machtwort spricht, gibt’s nämlich nicht.
Ned und ich waren uns dann einig, daß der Klügere nachgibt – außerdem ging mein Gaffa-Tape langsam zur Neige.

Angekündigt hatte der zweite übrigens auch, daß sie später in den Block kämen – um lautstark ihren Unmut zu äußern. Tja. Dazu kam es nicht… Irgendwann waren unten die rot-weißen Absperrbänder auch weg und da standen Otto Normalfans. Vielleicht haben sie gemerkt, daß sie ausgepfiffen würden – weil einfach trotz allem zu viele da waren, die weiter hinter der Mannschaft standen.

Die Stimmung war natürlich anders als sonst, keine Frage. Es gab schließlich keinen “Animateur”, auch unten in 25A wo sonst Poptown mit Megaphon vorturnt, war nix.
Aber, das muß man mal ja auch mal ganz klar sagen: Früher ging’s doch auch ohne Vorturner! Und daher wurde supportet. Anfangs zaghaft, später lauter. Manchmal war es sogar so laut, daß ich Ned ungläubig anschaute.
Wir wechselgesangten wie immer mit dem Unterrang, wir hüpften, weil wir keine Bremer sind, es reichte sogar für ein “Steht auf für den HSV”, das sich auf West- und Osttribüne übertrug. Zu meiner großen Freude gab es sogar eine kleine Gruppe, die “Mein Hamburg lieb’ ich sehr” anstimmte.

Hinter uns standen zwar auch so Spezialisten, die meinten, man müsse Tore mit “Derbyversager” feiern – aber die haben wir zum Glück übertönt.

Kommen wir zum Spiel:
Veh hatte am Kader und der Aufstellung einiges geändert. Elia saß auf der Tribüne, Ruud auf der Bank. Beides sehr gut. Jaro blieb auch auf der Bank, das konnte ich jetzt nicht so verstehen. Kacar in der Innenverteidigung, dafür Westermann im defensiven Mittelfeld – letzteres kostete mich enorm viele Nerven.
Ich weiß, daß Westermann ganz gute Passquoten hat. Eigentlich. Denn: Die Pässe, die ankommen, sind in der Regel kurze Querpässe. Was schief geht, sind die (meist langen) in der Vorwärtsbewegung. Das sieht man ziemlich gut auf der leider unverlinkbaren Spielmatrix von bundesliga.de. Und die wären nun mal wichtig, um Zug zum Tor zu bekommen…

Mann des Tages dürfte, ich kann ja auch nix dafür, mal wieder Mladen Petric sein. Superduperzuckertor zum Einsnull kurz vor der Pause, das zwonull von Guerrero vorbereitet. Und den wollten wir gehen lassen…? Mannmannmann.

Daß Guerrero gleich zweimal traf und Ben Hatira kurz vor Schluß auch noch einen rein machte, und das alles gegen Bremen – natürlich ist jetzt nicht wieder alles gut. Eigentlich, das Spiel für sich genommen – Traumergebnis. Zumal man damit Wer da? weiter in Richtung Abgrund (zwote Liga) geschubst hat.

Gleichzeitig klingt die Niederlage von Mittwoch noch nach. Natürlich. Die wird uns wohl auch noch sehr lange nachhängen.

Es war also himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt in einer Woche. Nicht einfach, für so’n Fanherz. Ich versuche einfach, meine eigene Eitelkeit am Riemen reißen. Ja, die Niederlage im Stadtderby war scheiße und tat weh. Aber nüchtern und objektiv (Nein, das bin ich nie beim Fußball!) betrachtet waren es nur drei verlorene Punkte. Noch ist nach oben einiges drin.

Denn die vier Tore und drei Punkte gegen Wer da? waren nicht nur ein bißchen Balsam auf die von Bremen in den letzten Jahren sehr geschundenen HSVer-Seele – sondern schoben uns auch bis auf einen Punkt an die Europapokal-Plätze ran.

Und vielleicht gibt der Mannschaft das viernull jetzt wieder ein bißchen Selbstvertrauen zurück. Wichtig wäre es!
Aber, da muß man auch realistisch bleiben: Bremen war von Anfang an komplett leblos. Unfassbar, was da momentan passiert! Und gerade in der ersten Halbzeit war es auch eine Qual, dem HSV zuzusehen.

So ganz nebenbei haben wir übrigens auch einen neuen Sportchef – Arnesen kommt im Sommer von Chelsea. Basti Reinhardt gibt im Sommer seinen Vorstandsposten zurück und soll wohl als Assistent unter Arnesen lernen. Bisher habe ich noch keine wirkliche Meinung zu Arnesen – klingt erst mal alles ganz gut. Aber so wirklich im Thema bin ich da noch nicht.
Ich bin nur sehr froh, daß Basti bleibt. Der Kerl ist einfach unglaublich. Wenn man bedenkt, wie oft er in seiner langen Zeit beim HSV vor den Kopf gestoßen wurde – und daß er jedes Mal wieder aufgestanden ist und zurück kam.

Um jetzt noch mal die Kurve zu kriegen: Ich bin gespannt, wie es mit den “Wenigen Auserwählten” weitergeht. In der Kurve gab es vielerorts Kritik am Boykottaufruf.
Gerade nach dem vierzunull wird es jetzt natürlich schwer – wenn sie beim nächsten Heimspiel gegen Mainz einfach wieder da sind, als wäre nix gewesen, machen sie sich unglaubwürdig. Der Boykott klang aber auch (sowohl in der Ankündigung, als auch im Gespräch) nach etwas langfristigerem.

Nur… Wann und wie wollen sie denn zurückkommen? Und ist es für sie nicht sogar schlecht zu sehen, daß es auch ohne sie geht? Sicher nicht so laut und ausdauernd, kein 90-Minuten-Dauersupport – aber den kritisieren ja ohnehin viele. Keine riesigen Fahnen, kein Konfetti, keine Blockfahnen – aber dennoch Schalparade und blauweißschwarz.

Ehrlich gesagt – ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, für mich sind sie die Verlierer der letzten Woche. (Abgesehen von Mittwoch, jetzt.) Und mir fällt spontan nur ein einziger Weg ein, um da sauber rauszukommen: Nämlich gar nicht wiederkehren. Die Reihen im Block freigeben, in Zukunft weiterhin die zwote Mannschaft unterstützen, zum Eishockey fahren, etc. – aber eben keine Bundesliga mehr.

Aber zum Glück ist das nicht mein Problem. Ich bin wirklich gespannt, wann und wie es da eine Entscheidung gibt.
Was ich mache, ist indes klar: Weiter supporten.

Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

PS: Liebe Grüße und vielen Dank an Carina, die hier immer fleißig kommentiert und plötzlich Samstag im Stadion mit einem leckeren Franzbrötchen vor mir stand! Ich überlege immer noch, ob es daran lag, daß wir 4:0 gewonnen haben. Dann müßtest Du das nämlich jetzt jedes Mal machen ;-)

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