1. Jun. 2009
Man hat ja so ein paar Dinge auf dem Lebensplan stehen. Sachen, die man UN-BE-DINGT einmal tun möchte. Bei mir ist war das – seit fast 15 Jahren – unter anderem der Besuch eines AC/DC-Konzerts.
AC/DC gehören sicherlich zu den Bands, bei denen man sich langsam mal beeilen muß. Zum einen kommen sie leider nicht so oft auf Tour, zum anderen… nun ja, wir werden alle nicht jünger! Brian Johnson ist immerhin 61, und auch Angus Young zählt mit seinen 54 Lenzen schon eher zu den Rock-Opas. Wobei ich ja mit Rock-Veteranen dank zweimal Alice Cooper (und einmal Deep Purple, aber im Vergleich war das Kindergarten) verdammt gute Erfahrungen gemacht habe. Metallica sind im Altersvergleich ja quasi noch minderjährig…
Am 22. Mai war es dann also endlich so weit. Brian Johnson, Angus Young, Malcolm Young, Cliff Williams, Phil Rudd – und ich. Alle vereint auf dem Hockenheimring. Okay, und außer mir noch 90 000 andere, aber die zählten nicht.
Ich hatte ein Front of Stage-Ticket, konnte mir also das stundenlange Warten vorm Einlaß sparen. Gemütlich am frühen Abend anreisen, trotzdem einen guten Platz sicher haben, die Abendsonne genießen, vorfreuen…
Dann ging’s los. ENDLICH! Passend zum Titel der Tour (Rock’n'Roll Train) stand auf der riesigen Bühne (mit Hörnchen!) eine riesige Lokomotive.
TNT, Hells Bells, Highway To Hell… Es wurden natürlich die großen Hits gespielt, dazu einige Songs vom aktuellen Album. Ich war selbstverständlich textsicher – hallo? Ich hatte fast 15 Jahre auf diesen Abend gewartet!!
Das Publikum war bunt gemischt – natürlich viele männliche Oldschool-Fans, aber auch Mädels in meinem Alter, und sogar kleine Kinder. Hinter mir rockte ein Knirps von geschätzten 9 Jahren mit Ohrenschützern auf den Schultern seines Vaters ab.
Besonders amüsiert hat mich der inoffizielle “Wer trägt das älteste Band-Shirt”-Wettbewerb im Publikum. So, wie alle Journalisten, die was auf sich halten, zu Veranstaltungen wie Berlinale und Popkomm die Messetasche aus dem Vorvorvorjahr ausbuddeln, so ähnlich war das beim AC/DC-Konzert. Wo man hinschaute – Bandshirts, die von Motten zerfressen waren.
Insgeheim kürte ich einen Typen zum Sieger, Mitte 20, der ein “The Razor’s Edge” (VÖ 1990)-Shirt trug. Man konnte nur noch erahnen, daß das T-Shirt mal schwarz war. Es war hellgrau ausgewaschen, der Print war kaum noch zu lesen und an mehreren Stellen entdeckte ich riesige Löcher… Aber hey, das war ein AC/DC-Konzert, kein Schönheitswettbewerb!
Zurück zur Musik. Hammerhammerhammer. Hammer. Ohrenbetäubend laut (und ich bin diesbezüglich echt einiges gewöhnt!), rockt wie Sau, stillstehen unmöglich, super Show. Und das Alter merkt man Angus und Brian null an.
Wenn sie nochmal kommen, und es Euch irgendwie möglich ist: Hingehen. Unbedingt. Ich weiß, die Tickets sind sauteuer – aber es ist es meiner Meinung nach wirklich wert.
Um meiner Chronistenpflicht nachzukommen, hier die komplette Playlist:
1. Rock ‘n’ Roll Train
2. Hell Ain’t A Bad Place To Be
3. Back In Black
4. Big Jack
5. Dirty Deeds Done Dirt Cheap
6. Shot Down In Flames
7. Thunderstruck
8. Black Ice
9. The Jack
10. Hells Bells
11. Shoot To Thrill
12. War Machine
13. Dog Eat Dog
14. Anything Goes
15. You Shook Me All Night Long
16. T.N.T.
17. Whole Lotta Rosie
18. Let There Be Rock
Zugaben:
Highway To Hell
For Those About to Rock (We Salute You)
Und um Euch richtig neidisch zu machen, ein paar der versprochenen Fotos…
Bühne mit Rock’n'Roll Train
Brian Johnson
Angus Young
Bühne bei A Whole Lotta Rosie
“Ich kann Euch nicht hören!!”
Winke winke