Ich brauche einen größeren Monitor. Schließlich muß ich irgendwo die ganzen Bundesliga-Tabellen, die den HSV als Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey zeigen, anbringen.
Aber von vorn:
Eigentlich wollte ich natürlich gestern zum Spiel gegen die Schwooweseggl fahren. Uneigentlich hab ich Nuss vergessen, rechtzeitig einen Zug zu buchen, der halbwegs bezahlbar war. Denn mit der Dauerkarte isses ja leider nicht getan, wenn man auch zu Heimspielen auswärts fahren muß. Da ich dieses Jahr noch zu zig Heimspielen fahre und auch das ein oder andere Auswärtsspiel (Europapokaaaaaaaaal!) in Planung ist, dachte ich mir, ach, is ja nur Stuttgart…
Also mußte das Spiel ohne mich stattfinden. Ohne Hummel Hummel, ohne Glückssocken – und ohne unsren derzeitigen Top-Torjäger, Paolo Guerrero*. Denn während die Hummel, die Socken und mich nur der Geldbeutel ausbremste, riß unsrem Krieger das Kreuzband. Schöne Scheiße. Da hilft nämlich auch keine Bahncard.
Und damit wir nicht nur vorne durch den langen Ausfall eines Stürmers ein Problem haben, hatte der Fußballgott gleich noch eine Überraschung für uns: auch Collin Benjamin* kam mit einem Kreuzbandriß aus der Länderspielpause.
Der HSV also ohne drei – Guerrero, Collo und mich. Man fragt sich, welcher Ausfall am schwersten wiegt. So oder so: Prompt riß die Serie. Zum Glück nur die, daß es nach 6 Minuten schon ca. 3:0 für uns steht… Denn auch wenn ich nicht da war, wir hatten ja noch Nedfuller und seine Sextanerblase.
Auch, wenn ich das Konzept des Tore pinkelns quasi erfunden habe: Ned ist in der Umsetzung deutlich besser als ich. Immerhin kann er im Gegensatz zu mir steuern, für wen das Tor fällt. Menno. Ich wußte immer, daß das Freilandpinkeln nicht die einzige anatomische Benachteiligung für uns Frauen bleiben würde.
Andererseits wird das meine Geheimwaffe beim Spiel in Berlin sein. Diesmal MUSS unsere Negativ-Serie im Olympiastadion einfach reißen! Und wenn ich eigens einen Trichter mitbringen muß, um Ned abzufüllen. …aber ich schweife ab.
Das Tor, um das es hier geht, war nämlich keineswegs Pipifax! Ein schönes Ding von Petric – einsnull. Endlich. Der HSV danach wieder optisch überlegen, diverse Chancen – aber kein Tor.
Nach der Pause dann unser kleines Goldstück. Elia drischt aus 22 Metern drauf – Tooooooor. Mit über 130 Sachen. Auf der Autobahn gäbe das ein schönes Knöllchen, bei uns gibt’s dafür Applaus und Menschen, die Deinen Namen rufen. Was für ein großartiger Spieler!!!
Eine Stunde um, das Spiel scheinbar entschieden. Die Live-Tabelle zeigte mir das, was ich sehen wollte: HSV allein auf Platz 1. Aber leider nur kurz, denn irgendwo schaffte der VfB den Anschlußtreffer. Da freut man sich doch, wenn man gerade in der Küche steht und den Pizzateig knetet – da kann man wenigstens seine Wut auslassen…
Es blieb dann leider noch ne halbe Stunde spannend, der HSV schien dem 3:1 zwar näher zu sein als Stuttgart dem Ausgleich – aber man weiß ja nie. Daher hegte ich auch spontane Heiratswünsche, als Zé Roberto mich in der 91. endlich erlöste: 3:1. Schlußpfiff. UND HIER! REGIERT! DER HSV! Ich Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey-te durch die Küche.
Am Sonntag geht’s gegen die Eintracht, hoffen wir mal, daß der HSV sich da etwas klüger anstellt als letztes Mal und sich nicht wieder eine klare Führung aus der Hand nehmen läßt.
In zwei Wochen dann daheim gegen Bayern – dann sind die Hummel, die Socken und ich auch endlich wieder am Start. Und wahrscheinlich wird die ganze Nordkurve Ned zum Bier einladen wollen, damit auch ordentlich viele Tore fallen…
* Gute Besserung!!