Hüllen wir den Mantel des Schweigens über den UEFA-Pokal-Auftakt des HSV. Zum einen, weil man über ein Karl-Heinz Rumgekicke mit ohne Torchancen wenig sagen kann. Zum anderen, weil ich eh nix sagen kann, ich habs ja nicht gesehen. Mangels Zugang zum HSV-TV musste ich mich vom Radiosender NDR 90,3 mit Schlagerquatsch zwischen einzelnen Live-Schalten ins Stadion foltern lassen.
Spätestens bei den Songzeilen “Bronze, Silber und Gold/ Hab ich nie gewollt/ ich will nur Dich” griff ich unter meinen Sofasitz, um die Spucktüte zu öffnen. Da war aber – nichts. Naja, Wollmäuse. Aber in die kann man nicht ko… lassen wir das.
Das Spiel war offenbar ein ziemlicher Grottenkick. Die Stimmung im Stadion war auch scheiße – is ja aber auch kein Wunder. ICH war ja nicht da. Mannmannmann. Alles muß man selber machen! Wenn das so weitergeht, nehme ich diesen 33-Stunden-mit-dem-Zug-und-sechsmal-umsteigen-Trip nach Urziceni auf mich, wechsle mich dort selbst ein und schieße den HSV in die Gruppenphase. Verkleidet als Andi Möller, will sagen: heulend.
Als wäre die Ausgangslage fürs Rückspiel nicht eh schon schwieirg genug, gab Martin Jol auch noch ein etwas merkwürdiges Interview. Da sagte er
Ein 0:0 ist im Europapokal fast wie ein 1:0.
Ähm. Hm?
Fisch ist nicht fast wie Fleisch, Äpfel sind nicht fast wie Birnen… und ein torloses Nullnull zu Hause im Europapokal ist alles andere als fast ein Sieg!
Vielleicht sollte Hoffmann bei der UEFA einfach einen Eilantrag stellen, damit der HSV künftig immer mit zwei Toren Rückstand in eine Partie startet. Dann steht hinten zwar nicht mehr die Stevens’sche Null… vorne aber hoffentlich auch nicht!