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24. Mrz. 2012

Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem ich meinen HSV das einzige Mal im Stich ließ. Rund fünf Jahre ist das jetzt her. Februar, Berlin, Olympiastadion. Der HSV war 18., hatte gerade Doll entlassen. Stevens wurde sein Nachfolger, Hertha sein Antrittsspiel.

In der ersten Halbzeit ging der HSV in Führung, Rost parierte einen Foulelfmeter – um dann, wie so oft in der Saison 2006/07, in der zweiten Halbzeit erst den Ausgleich, und dann in der Nachspielzeit das zwoeins zu kassieren.

Ich weiß leider noch zu gut, wie ich im Berliner Gästeblock stand, mal wieder fassungslos ob dessen, was grade passiert war. Und plötzlich bröckelte mir, der HSV-Optimistin, die in jedes Spiel mit einem gepflegten “Die hau’n wir wech!” ging, der Glaube. Der Glaube an den Klassenerhalt, der Glaube an die Wende.

Ich stand da, traurig und mit leerem Blick, wie so viele andere der mitgereisten Hamburger, und dachte: Tja, das war’s dann wohl.

Ich kann mich an die Angst erinnern, daß Stevens es in den verbleibenden drei Monaten nicht ans rettende Ufer schafft. Ich kann mich an die Frage erinnern, was dann wohl aus unserem Maskottchen wird. All sowas.

An was ich mich nicht mehr erinnern kann, oder vielleicht gab es das damals auch nicht: An “Zweite Liga, Hamburg ist dabei”-Gesänge.

Genau diese Gesänge gab es gestern in Wolfsburg. Und ja, natürlich habe ich das auch schon gesungen, wenn Abstiegskandidaten zu Gast waren oder ich bei einem auswärts war.
Ich habe mir nur nie überlegt, wie scheiße das für die Besungenen ist. Mir versetzte das gestern einen heftigen Stich, ehrlich gesagt.

Fußball ist anders geworden, diese Saison. Ein echtes Arschloch eben.

Wo ich mich früher auf Fußball gefreut habe und 90 Minuten Spaß hatte, wage ich inzwischen 90 Minuten kaum zu atmen. Ich bin angespannt, mir schnürt sich die Kehle zu. Und bei jeder gegnerischen Ecke rutscht mir für einen Sekundenbruchteil das Herz in die Hose.

„Es geht nicht um Leben und Tod! Das hier ist Fußball.“, zitiert die Mopo Frank Arnesen kurz nach Abpfiff in Wolfsburg.

Ich halte es da ja mehr mit Ex-Liverpool-Trainer Bill Shankly (der das vielleicht gar nicht erfunden hat, aber egal): “Fußball ist keine Frage von Leben und Tod. Es ist viel wichtiger”.

Vermutlich ist es etwas zu viel verlangt – aber natürlich wäre es schön, wenn die Mannschaft des HSV das auch so sähe wie Shankly und ich.

Ganz so sehr wollte sie dann gestern doch nicht in Wolfsburg – aber immerhin, ich hatte den Eindruck, sie wollte.
45 Minuten lang ging auch alles soweit gut, man ist ja inzwischen schon dankbar, wenn man mit einem nullnull in die Kabine geht. Damit war es dann nach der Pause leider schnell vorbei: Schon in der 46. Minute ging Wolfsburg in Führung.

Dann passierte allerdings etwas sehr unerwartetes – während man als HSV-Fan noch fluchte und hoffte, daß jetzt nicht alles auseinanderbricht, machte der HSV etwas völlig unerwartetes – und glich aus. In Form von Marcus Berg, Sekunden nach dem einsnull.

Der HSV schien mir hinten stabiler zu stehen als zuletzt (Was aber auch nicht schwer ist), dennoch war vieles schlichtweg schlecht. Es fehlte nicht nur oft das letzte Stückchen Konzentration, sondern vor allem die Schnelligkeit, die Kreativität im Spiel nach vorn, und, natürlich, die Torgefahr.

Und dann kam das, was immer kommt, wenn man erst kein Glück hat und dann Pech dazu kommt: Das Zwoeins in der 75. Minute. Für mich sah es am Fernseher so aus, als hätte Drobny den haben müssen, aber hey, selbst wenn – es hilft jetzt eh nicht mehr.

Es blieb dann leider dabei – auch die eingewechselten Son, Kacar und Töre konnten nichts mehr ausrichten, selbst mit drei Minuten Nachspielzeit nicht.

Der HSV blieb mal wieder sieglos – und wird weiter nach unten durchgereicht. Nachdem Augsburg in der verbotenen Stadt (Die sind da auch zu nix gut!) kurz vor knapp ein Unentschieden holte, ist der HSV jetzt auf Platz 16.

27 Punkte nach 27 Spieltagen… das ist wirklich nicht viel. Zu wenig für meine Nerven. Augsburg auf Platz 15 hat auch 27 Punkte, aber weniger Gegentore; Hertha auf Platz 17 26 Punkte.

Es ist ein verdammt enges Höschen da unten. Ein Höschen, für das es eigentlich nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder, das muß demnächst dringend in die Wäsche, weil wir vor lauter Abstiegsangst reingemacht haben… oder wir reißen es uns in Lautern vom Leib und geben alles, um da unten aus eigener Kraft rauszukommen.

So lange es rechnerisch noch möglich ist, glaube ich an die Hamburger Meisterschaft, schrieb ich vor Saisonbeginn. Das gilt natürlich auch umgekehrt – so lange es rechnerisch möglich ist, glaube ich an den Klassenerhalt.
Und ich hoffe, daß es die Mannschaft auch tut – und dafür notfalls nicht nur das letzte Hemd opfert.

JETZT ERST RECHT.
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

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