Ganz einfach: Man geht bei LIDL einkaufen. Nicht, weil es da so unfaßbar günstig wäre, sondern weil da auch die Jugend von heute – und das sind bekanntermaßen die Multi-Millionäre von morgen – einkauft. Zumindest bei meinem LIDL.
So wurde ich eben an der Schlange zur Kasse Zeuge eines Gesprächs zwischen zwei Halbstarken. Das heißt, eigentlich war es eher ein Monolog, denn der eine der beiden sagte genau gar nichts… er grunzte nicht mal zustimmend. Da er sich aber in der Senkrechten befand und immer im richtigen Moment einen Schritt nach vorne bewegte, wenn sich auch der Rest der Schlange einen Schritt nach vorne bewegte, kann ich ausschließen, daß er schlief.
Na jedenfalls monologierte der eine der beiden über später… und wie er die beiden zu Multi-Millionären machen würde. Und das geht so:
Ey Alter, weißte, in ein paar Jahren, wenn ich mein Abi hab, und Studium, und so, und das ganze Wissen, und Du auch, dann gründen wir zusammen ein Unternehmen. Echt jetzt.
Scheißegal was, irgendeine Marktlücke. Und das machen wir dann ne Weile, und dann kommen die Investoren und sagen zu uns “Wir würden gern Ihre Firma kaufen.” und dann verlangen wir einfach mehr Geld, als sie bieten. Dann zahlen die das auch.
Ey, dann verlangen wir einfach 42 Millionen, Alter. Und dann sind wir reich!
Leider verriet er nicht, WELCHE Marktlücke sie füllen werden. Sonst hätte ich mich vielleicht schon bald von Frau Pleitegeiger in Frau Steinreichgeiger umbenennen können.
So bleibt mir also nur, die nächsten Jahre die Wirtschaftsteile der Zeitungen im Auge zu behalten. Und wenn ich irgendwann, in zehn Jahren, das Bild der beiden in einem Bericht über einen schweineteuren Firmenverkauf sehe, dann…
Heul ich. Echt jetzt, Alter.