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6. Aug. 2013

Endlich wieder Fußball!!! Seit Tagen, ach was, Wochen, hatte ich auf Sonntag hingefiebert. 1. Runde DFB-Pokal, auswärts beim SV Schott Jena.

Testspiele schön und gut – aber ich brauchte endlich wieder den guten Stoff. Pflichtspiele, Stadionluft, Support bis zur Heiserkeit. Die Sommerpause war mir wie immer zu lang.

Aus Berlin ging’s mit dem Auto nach Jena, wir erreichten die Stadt zeitgleich mit einem Wolkenbruch. Erster Gedanke: Hamburger Wetter! Wir haben Hamburger Wetter! Zweiter Gedanke: Verdammt, das Stadion ist nicht überdacht und Du hast nur ein Trägershirt an…

Aber hilft ja nix! Also raus ausm Auto und rein ins Stadion. Auf dem Weg dahin wateten wir schon durch knöcheltiefe Pfützen, die Schuhe sogen sich mit Wasser voll, die Glückssocken quietschten. Nach wenigen Metern war ich nass bis auf die Haut. (Später sollten wir hören, daß der Regen sogar die Autobahn überschwemmt und zu einer Vollsperrung geführt hat…)

Egal. Ich bin nicht aus Zucker und beim Fußball ist mir eh alles andere egal. Letztes Jahr wurde ich zum Saisonauftakt in Karlsruhe gegrillt, wieso sollte ich also nicht dieses Jahr bei strömendem Wetter in die Kurve?

Das dachten sich außer mir noch etwa 4000 HSV-Fans – und hier und da hörte man in Anlehnung an einen aktuellen Ballermann-Hit “Aber scheiß drauf, Jena ist nur einmal im Jahr…” Richtig!

Kaum im Block, hörte dann sogar der Regen auf (und kam dankenswerterweise auch nicht zurück). Das Stadion, das Ernst-Abbe-Sportfeld, ist herrlich oldschool und bietet Platz für knapp 12 000 Gäste (und eine Hummel Hummel).

Hummel Hummel auswärts in Jena

Und dann ging’s endlich los. Warm singen, einklatschen. Zum Ende des Warmmachens kam die Mannschaft in die Kurve, stellte sich in einer Reihe auf – und fing an, mit uns zusammen zu klatschen. Etwas ungelenk und unrhythmisch noch – aber da wir uns jetzt immer vorm Spiel gemeinsam einklatschen, wird das sicher.

Das Ritual soll den Kreis der letzten Jahre ablösen. Wer mich kennt, kann sich denken, daß ich’s großartig finde. Der Kreis war nach außen hin so abgeschlossen, während des Rituals drehten alle dem Stadion den Rücken zu. Jetzt genau das Gegenteil – man sucht quasi die Nähe der Fans, macht mit ihnen gemeinsame Sache.
Schönes Zeichen. Mal sehen, was draus wird!

Und dann, endlich: Anpfiff.
Mir war ja klar, daß ich den Fußball vermisst habe. Wie sehr, wurde mir allerdings erst klar, als ich ihn zurück hatte…

Das Spiel war über lange Strecken so, wie ich’s befürchtet hatte. Schott warf sich in jeden Ball, der HSV vergab Chance um Chance – und ich konnte spüren, wie meine Haare minütlich grauer wurden.

Mit Nullnull ging’s in die Pause und die Angst wuchs, daß Schott irgendwann einen Ball reinstolpert und man sich schon wieder lächerlich macht.

Dann wechselte Fink allerdings Rudi ein – und damit die Wende. Plötzlich lief’s doch noch: 73. Rudnevs, 77. Rudnevs, 79. van der Vaart, 83. Zoua.

Endstand: 0-4

Fairerweise muß man sagen: Das Ergebnis klingt überragender, als das Spiel war. Und ja, zum Schluß war Schott Jena einfach auch zu platt, um noch groß Gegenwehr zu leisten. Wir haben es gemacht wie die Katze mit der Maus – wir haben sie müde gespielt und dann erst den Kopf abgebissen. Bleibt abzuwarten, ob das auf Schalke am Sonntag auch klappt…

Nach den Toren wurde es in der eh schon lauten Kurve richtig zauberhaft. Wir sangen gleich mehrfach das Lied über das schellende Telefon in Kopenhagen und eine Woche Sandstrand (EUROPAPOKAAAAAL!), aber auch das von mir sehr geschätzte “Mein Hamburg lieb’ ich sehr” von Abschlach, mit in die Höhe gereckten Schals, und natürlich “Auf der Reeperbahn nachts um halb eins”… Hach!

Nach Abpfiff kam die Mannschaft in die Kurve, klatschte die Fans ab – am längsten blieb Jonathan Tah, der große Kleene, der in dem Spiel sein Profi-Debüt gab.

Applaus

Jonathan Tah

Die Tour hatte alles, was ich so lange vermisst habe. Spannung, geile Stimmung und am Ende Jubel. Tags drauf war ich müde, erschöpft, heiser – und überglücklich. Das kann so auch nur Fußball.
Schön, daß er endlich wieder da ist!

Inzwischen sind die Schuhe und die Glückssocken wieder trocken und ich freue mich auf die Auslosung am Samstag. Ich hab’ sogar ausnahmsweise mal einen Wunschgegner…

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

17. Jul. 2013

gestern fand ich endlich ein Lebenszeichen von Dir in meinem Briefkasten. Du hast mir eine Karte geschickt, eigentlich zwei, um genau zu sein. Eine aus Jena und eine aus Hamburg. Ich glaube, Du möchtest mir damit sagen, daß Du Dich freust, wenn wir uns wiedersehen.

Ich freue mich auch schon sehr. Unser letztes Treffen ist einfach viiiiel zu lange her.

Bevor wir uns wiedersehen, muß ich Dir allerdings etwas beichten. Ich habe Dich betrogen, im Juni. Es war aber nur Fußball, wirklich!

Ich wollte Dir ja gar nicht fremdgehen, es ist einfach so passiert. Du hattest Dich schon in den Sommerurlaub verabschiedet und ich hatte noch so Lust auf Fußball.

Dann ging alles ganz schnell. Ein guter Freund fragte, ob ich mit ihm seinen Verein besuchen möchte, den VfB Stuttgart. Ja, ich weiß, da sitzt der Trainer auf der Bank, der Dir und mir viel Schmerz zugefügt hat.

Aber weißt Du, es ging gegen Bayern, die magst Du doch auch nicht. Da kann man schon mal für 90 Minuten ausnahmsweise Stuttgart sein.

Und auch wenn das Stadion voll war, und das Spiel zigfach übertragen wurde, und es am Ende sogar einen Pokal mit allem drum herum gab…
Am schönsten war es, als vor dem Spiel die Trikots und Fahnen aller Teilnehmer am DFB-Pokal zu sehen waren. Ich hatte nur Augen für den Kerl in Deinen Farben!

Und auch später, während des Spiels… Die Stuttgarter haben ihre Mannschaft die ganze Zeit angefeuert und Lieder gesungen. Für mich klang es allerdings immer so, als würden sie Deine Lieder mit einem falschen Text singen…Kannst Du Dir das vorstellen? 80.000 Leute, und keiner kann den Text?
Ich mußte die ganze Zeit nur an Dich denken, und wie schön das jetzt wäre, Deine Farben zu tragen und Deine Lieder zu singen.

So blieb ich, die sonst notfalls auch 90 Minuten singt, klatscht und anfeuert, weitestgehend stumm – außer dem kurzen, ehrlichen doppelten Torjubel für Harnik. Ja, okay, ich geb’s zu: Und ein, zwei Gemeinheiten in Richtung VfB-Trainer und Gegner. Aber hey, so kennst Du mich doch…

Mein lieber Fußballverein, was ich Dir noch sagen wollte, ist:
Fußball ohne HSV ist möglich, aber sinnlos.

Ich freue mich auf Dich, wir sehen uns in Jena!
In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

17. Mai. 2013

Ich weiß noch genau, wo ich war, damals, im Mai 2001, als Schalke fünf Minuten lang Meister war.
Ich saß mit Stadionkumpel B. in Heidelberg in meiner Stammkneipe und schüttelte ungläubig den Kopf über meinen HSV. Nicht zum letzten Mal in meinem Fan-Leben.

Seit jenem Tag hatte der HSV bei vielen Fans anderer Vereine diesen Makel: Ihr seid Schuld. Ihr habt es versaut.

Als der HSV am Samstag nach Hoffenheim fuhr, um die am Abgrund zur zweiten Liga taumelnde TSG in die Tiefe zu stoßen, bot sich die Möglichkeit, diesen Makel ein wenig auszubügeln. “Versaut es nicht wieder!” hörte ich häufig im Vorfeld.

Und da man wichtige Dinge am besten selbst macht, machte ich am Samstag das, was alle normalen Menschen am Wochenende so machen: Ich fuhr ins Grüne.

Bisher kannte ich diese Freizeitgestaltung ja eher von Hören sagen – ich fahre am Wochenende nämlich eher nicht ins Grüne, denn das wäre ja Bremen, sondern ins Schwarz-Weiß-Blaue.

Und mein Schwarz-Weiß-Blaues ist dann doch eine andere Art der Idylle als das Grüne, in das Unmengen Großstädter Wochenende für Wochenende aufbrechen.
Blumen gibt es keine, der Rasen steht zwar im Mittelpunkt, ist aber überschaubar – und mit der Ruhe und dem Vogelgezwitscher ist das auch eher so ‘ne Sache.
In meinem Schwarz-Weiß-Blauen pfeifen keine Vögel, sondern der Schiedsrichter (oder das unzufriedene Hamburger Publikum) und wenn’s wirklich still ist, dann läuft irgendwas gründlich schief.

Dann war da also dieses “ins Grüne” am Samstag – ein Stadion mitten in der Pampa, umgeben von Rapsfeldern, Äckern, grünen Wiesen – und mit einem Froschteich vor der Tür, der mehr Lärm machte als die Heimfans. (Ich wünschte, es wäre ein Scherz – es ist aber keiner.)

Für mich war es der erste Besuch im Sinsheimer Stadion – damals, in der ersten Erstligasaison, stand ich im Mannheimer Carl-Benz-Stadion im Block und sah meinen HSV verlieren.

Es folgten für den HSV weitere unschöne Spiele im Kraichgau. Die Bilanz vor Samstag: Vier Spiele, ein Punkt, 1:12 Tore.
Das ging so nicht, da mußte mal jemand ran, der Ahnung hat. Thorsten Fink. Son und Rudnevs. Das Nudelholz und ich.

Ich war im Stadion, wie ich immer im Stadion bin – viiiiiiel zu früh. Und dennoch war der Gästeblock proppenvoll. Fast 90 Minuten vor Anpfiff war es schwer, überhaupt noch einen Platz zu finden, es wurden Fahnen geschwenkt, geklatscht und gesungen. Bombenstimmung! Zumindest an meinem Ende des Stadions.

Stadionkumpel B. war diesmal übrigens auch wieder da. Wir fanden uns im Gedränge des Blocks allerdings nicht. Vielleicht besser so – unsere letzten gemeinsamen Spiele endeten jeweils mit unschönen Niederlagen und dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal.

Diesmal sollte alles anders werden. MUSSTE. Für den Hoffenheimer Abstieg – und eine kleine Rest-Chance, doch noch den Sprung ins internationale Geschäft zu schaffen.

Aufregung? Fehlanzeige. Aus irgendeinem Grund war ich schon den ganzen Tag tiefenentspannt. Und das, wo das mit dem HSV nicht immer so gut klappt gegen Vereine, die unten drin stehen – und es für Hoffenheim die letzte halbwegs realistische Chance war, sich vorm Abstieg zu retten.

Eigentlich KONNTE der HSV nur verlieren. Tat er aber nicht. Son traf in der 18., Aogo in der 35. – ein Zwonull bei einem Abstiegskandidaten reichte für eine sehr entspannte, wenn auch franzbrötchenlose Halbzeitpause.

Danach ging’s gut weiter: Jiracek erhöhte in der 60. auf 3:0. AUS!WÄRTS!SIEG!
Daß direkt im Anschluß das Dreieins fiel… nunja. Schade, ein wenig unnötig – aber nichts, was mich aus der Ruhe bringen würde.

In der 78. brachte Fink dann Rudnevs, zehn Minuten später machte der das 4:1. FUCKYEAHAUSWÄRTSSIEG!

Was folgte, waren lange Gesichter seitens der Hoffenheimer, eine AuswärtsUFFTA – und dieses wunderbare Transparent in den Händen unserer Mannschaft:

Tradition schlägt jeden Trend

Sehr viel mehr braucht es eigentlich gar nicht, damit ich einen verdammt guten Tag habe. Und weil ich so ein unheimlich bescheidenes Ding bin, könnten wir das doch einfach in ein paar Stunden gegen Leverkusen noch mal wiederholen, oder?

Ich werde natürlich die gleichen Klamotten tragen wie in Hoffenheim und ich habe heute Abend, wie vor meinem letzten Heimsieg gegen Düsseldorf und dem Aus!Wärts!Sieg! in Sinsheim, Pizza gegessen. Man muß schließlich Opfer bringen. Den Rest macht dann der liebe Gott Golfsburg.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

PS: Der einzige Nachteil daran, daß Hoppenheim dann ab 17.20 Uhr wieder in der zweiten Liga stehen wird: Ich kann vorerst nicht mehr in meinen Farben durch meine Stadt. Aber dieses Opfer bringe ich gerne.

6. Apr. 2013

Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Ich hatte in den letzten Wochen wenig zum HSV zu sagen – weder zu Siegen, noch zu Niederlagen.

Das Unentschieden gegen Fürth nahm ich ihnen übel, die Heimniederlage gegen Augsburg noch mehr. Aber was soll man dazu groß schreiben, was man nicht schon zigfach geschrieben hätte? Ganz ab davon, daß mir momentan meist andere Dinge in die Quere kommen, wenn ich eigentlich bloggen wollte/sollte.

Und dann… Tja. Kam München.

In den Tagen vorher las ich auf Twitter extrem oft was von “Mimimi, wir verlieren Fünfnull”. Und genau diese Leute jammerten dann noch mehr, als es halt kein Fünfnull, sondern ein Neunzwo wurde.

Ich versteh sowas nicht. Wenn ich mit ner Klatsche rechne, ist es doch egal, wie hoch die Klatsche wird. Oder?

Ich habe das Spiel, wie jedes Spiel, mit meiner mir eigenen “Die hau’n wir wech!”-Arroganz geschaut. Nach dem Spiel war ich nicht traurig, da war keine Leere – denn verglichen mit Fulham war das einfach Kinderkacke. Ja, peinliche Kinderkacke – aber es ist ja nix verloren. Außer ein wenig Stolz und drei Punkten.

Ich war einfach nur stocksauer.

Versteh mich nicht selbst, ich hab selbst schon ne Stadionbesichtigung gemacht. Ich weiß, daß man da ehrfürchtig aufm Rasen steht und mit weit aufgerissenen Augen in die Welt guckt. ABER DOCH NICHT WÄHREND DES SPIELS, VERDAMMT NOCHMAL!

Mir kam es so vor, als wäre der HSV aufm Betriebsausflug. Die Feldspieler standen rum wie Falschgeld – bis dato dachte ich immer, Falschgeld sei verboten.
Schon zur Halbzeit hätte ich es verstanden, wenn Adler in der Kabine geblieben wäre – vorzugsweise mit ner Buddel Schnaps. Ich an seiner Stelle hätte es so gemacht.

Und dann passierte das, was immer passierte: Die Wut wandelte sich sehr schnell in geballte Fäuste und eine JETZT! ERST! RECHT!-Stimmung.

Ich fahre also gleich gegen Freiburg ins Stadion, ich werde brüllen, singen, die Fäuste ballen. Alles wie immer, nur vielleicht noch ein wenig lauter.

Aufstehen, Mund abwischen, weiter machen. Ich will heute ne Reaktion aufm Platz sehen, sonst hol ich das Nudelholz raus.

Olli Kahn sagte einst so treffend “Eier, wir brauchen Eier!”. Das gilt heute auch in besonderem Maße für den HSV.

Die Lage beim Discounter gegenüber war heute Vormittag diesbezüglich schon mal vielversprechend. Es gab nämlich keine mehr. Hoffen wir einfach, daß die Regale alle vom HSV leergekauft wurden.

eier

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

27. Nov. 2012

Tja, so ist das, wenn man nicht aufpasst – dann hat man plötzlich zwei Spiele nicht verbloggt und das dritte steht vor der Tür. Mit anderen Worten: Waaaaaah, ich muß bloggen!

Zum Sieg gezittert (HSV – Mainz)

Woran man merkt, daß es Winter wird? Die ersten Profis fangen an, mit Handschuhen zu spielen… Da hofft man als Fan auf den Rängen dann, daß der HSV herzerwärmend spielt. Tut er leider nicht immer.

Ich mußte aus diversen Gründen auf das Spiel verzichten. Es war “nur” Mainz, das tut nicht ganz so weh, dachte ich… Aber wenn sich dann der Stadion-Freundeskreis auf Twitter zusammenfindet, während man selbst weit entfernt auf dem Sofa sitzt… doof. Auch Heimspiele am Fernseher sind mittlerweile ungewohnt und doof. Im Stadion habe ich doch immer noch das Gefühl, etwas beitragen zu können. Und wenn es nur meine Unterstützung ist.

Die HummelHummel nahm das Spiel und die Tatsache, daß sie durch meine Abwesenheit “sturmfrei” hatte, zum Anlaß, ohne mich ins Stadion zu gehen – zum ersten Mal. Pah! Womöglich hat sie hinter meinem Rücken auch noch Bier getrunken…

Aber, was soll ich sagen… Die HummelHummel summte den HSV zum Heimsieg. Es war nicht schön, eigentlich war es pure Willenskraft. Aber letzte Saison hätten wir genau solche Spiele noch verloren. Einsnull Son, nach Vorarbeit von Beister. Mehr muß dann auch nicht.

Alt(es) Bier und alte Leiden (F95 – HSV)

“Lasst uns ein Spiel spielen” stand am Freitag auf einem großen Banner am Gästeblock in Düsseldorf. Das Spiel ging allerdings gleich doppelt verloren.
Zum einen artete eine Pyro-Aktion im Gästeblock in einem Feuer aus, nicht nur der Spiel-spielen-Banner, sondern u.a. auch das darunter hängende Banner der CFHH verbrannten. Es gab mehrere leicht Verletzte – und einen großen Dummen: den HSV.

Diese Aktion wird verdammt teuer, sie war unfassbar dämlich – und sie ist Wasser auf die Mühlen aller Sicherheitspapier-Befürworter. Wieso man so etwas idiotisches auch noch direkt unter einem “Sicherheitspapier ablehnen”-Transparent machen muß… ich verstehe es nicht. Denn SO wird das wohl eher nichts und schadet uns allen. Ganz ab davon, daß man sich schön zum Gespött der restlichen Bundesliga gemacht hat – mit Pyro eigene Banner verbrennen ist schon für Fortgeschrittene.

Das andere Spiel, das verloren ging, war das auf dem Platz. Denn während am Spielfeldrand da Flammen loderten, wo sie keiner wollte, war auf dem Platz tote Hose. Zumindest beim HSV.

Man möchte das kaum Fußball nennen – und eigentlich auch gar nicht näher drüber nachdenken. Zwonull bei einem Aufsteiger verlieren, das ist schon ziemlich bitter.

Ist jetzt aber auch wurscht, in wenigen Minuten singt Loddo wieder “Hamburg, meine Perle” und es geht von vorne los. Leider schon wieder ohne mich. Aber das hat gegen Mainz ja auch geklappt.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

Die Zwischenüberschriften wurden erneut präsentiert von CrazyChemist. Irgendwann lasse ich ihn auch noch für mich bloggen, Ihr findet mich dann im Schatten in der Hängematte ;-)

5. Nov. 2012

Mein Hamburg lieb’ ich sehr
sind die Zeiten auch oft schwer,
weiß ich doch, hier gehör’ ich her!
(Abschlach, “Mein Hamburg lieb’ ich sehr”

Es gibt diese Momente im Leben eines Fußball-Fans, in denen einem wieder schlagartig klar wird, wieso man Wochenende für Wochenende opfert, im Sommer in der Kurve schwitzt, statt am See zu liegen, und im Winter im Block friert.
Wieso man hunderte Kilometer zum Fußball fährt, hunderte Euro in Tickets und Fahrten investiert, wenn man es doch auch alles ganz bequem zu Hause auf dem Sofa haben könnte. Da wäre das Bier billiger, das Klo immer frei und es würde einem auch keiner auf die Zehen hüpfen.

Meist sind diese Momente Momente des Triumphs. Wichtige Siege, Titelgewinne gar, traumhafte Tore. Magische Momente, die man nie vergessen wird.

Mein Hach-Moment am Sonnabend gegen Bayern war ein anderer. Der HSV lag 0:3 hinten, das Spiel war fast um, selbst meine unerschütterliche Hoffnung hatte einen Sprung. Es war kalt, die Klamotten waren klamm, der Regen vom Hinweg noch immer nicht ganz getrocknet. Eigentlich war alles doof.
Und dann stimmte jemand die magischen Zeilen an: “Ich hab’ nen harten Tag gehabt, und mußte noch mal raus…” Schals reckten sich in die Höhe, alle sangen mit.

Abschlachs “Mein Hamburg lieb’ ich sehr” war, da waren wir uns einig, das richtige Lied im richtigen Moment. Ich hatte Gänsehaut – und obschon alle nach ca. 80 Minuten Fußball angeschlagene Stimmen hatten, sangen wir laut im Chor.

In diesem Moment, da war plötzlich alles wieder gut. Alles egal. Hauptsache, HSV.

Zum ersten Mal sang ich das Lied übrigens in der Fremde, damals, im Europapokal in Glasgow.

Zurück nach Hamburg.
Samstag abend, Flutlicht, HSV – FCB. Klassiker, Nord-Süd-Derby, Ihr wisst schon.
Das Duell fand bereits zum 95. mal in der Bundesliga statt, gegen keinen anderen Gegner hat der HSV öfter verloren, gegen keinen anderen ein schlechteres Torverhältnis.

Und dennoch war da diese Serie… In den letzten 5 Spielen hatten die Bayern in Hamburg nicht gewinnen können, zweimal sogar verloren. Der letzte Sieg datierte vom November 2006.

Eine Serie, die wir wohl alle gern fortgeführt hätten. Eigentlich. Allerdings war leider gegen die Bayern diesmal kein Kraut gewachsen – selbst zu zwölft nicht. Denn der zwölfte Mann, also wir Fans, waren in Bestform. Die Stimmung im Block war toll, die Mannschaft wurde fast durchgängig nach vorne gesungen und geschrien.
Neben “Mein Hamburg” waren die Highlights hier sicherlich mein geliebtes Schal-Lied (“Hey, HSV…”) und die Tatsache, daß wir zum Schlußpfiff und danach noch so laut gesungen haben, daß wir die Gäste nicht feiern hören mußten.

Denn auf die Gäste hatten wir einen Hals – nicht etwa wegen des Spiels, des Ergebnisses oder ihrer Vereins-Wahl. Sondern weil die Schickeria gleich vier Fahnen des St. Adtteilvereins im Block schwang. (Mehr als Bayern-Fahnen, übrigens. Zumindest immer, als ich hinguckte.)
Daß es die Schickeria war, erzählten uns Fans aus dem Gästeblock nach dem Spiel. Und, ganz ehrlich: Das ist in meinen Augen einfach nur billige Provokation.

Aber zurück zum Spiel.
Der HSV mit einem anderen System, 4-3-3, kein echter Stürmer. Schon vorher fragte man sich, wohin man denn, so wir ihn hätten, mit dem Ball dann solle. Richtung Bank, wo Rudnevs sitzt? Vermutlich eher nicht… So gingen Flanken in die Mitte dann halt meist ins Leere.

In der Anfangsphase sah das alles noch ganz ordentlich aus, da war ich noch optimistisch. Daß kurz vor der Halbzeit das Nulleins fiel – nunja. Doof, aber noch verschmerzbar.
Nach dem Nullzwo aus einer eigentlich unmöglichen Position heraus fiel irgendwie alles auseinander. Es war dann nur noch ein kopfloses Anrennen. Meist auch nur ein kopfloses hinterher Rennen… Das Nulldrei verbesserte die Stimmung dann auch nicht wirklich.

Machen wir uns nix vor: Zu Hause verlieren, zumal in dieser Höhe, ist doof. Aber: Wir sind (diesen) Bayern momentan einfach nicht gewachsen. Schade, aber das war absehbar. Die Niederlage ist daher nicht schlimm. Wichtig werden die nächsten Spiele!

Die Laufleistung des HSV entsprach übrigens fast der der Bayern: 114,3 zu 114,6 km. Der Teufel steckt also hinterm Komma.

Der Satz des Spieltages (Ich zitiere mich selbst): “Oh, ich habe noch ein Torkonfett in der Hosentasche!” (Oder wie sonst lautet bitteschön die korrekte Einzahl von Torkonfetti, hmmm?)

Das Bild des Tages: Das Stadion in blau.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

1. Nov. 2012

Juli

* Das erste Wochenende nach dem Urlaub verbringe ich gleich im Büro. Überhaupt blieb von Juli nur wenig hängen, außer Arbeit. Fußball war ja auch keiner…

* Ich entdecke zufällig ein Straßenschild, an dem sich Clet zu Schaffen gemacht hat… und freue mich sehr, weil die im Toskana-Urlaub 2011 an jeder Ecke hingen.

* Meine Eltern besuchten mich in Berlin und wir verbrachten einige wunderbare Tage mit spazierengehen, shoppen und quatschen.

* Ich habe endlich meine neue Dauerkarte und das erste Auswärtsticket der Saison in der Post.

* An einem sonnigen Samstag hole ich das verstaubte Fahrrad aus dem Keller und radle mal wieder durch Berlin. Prompt entdecke ich eine besonders hübsche Fahrrad-Ampel.

August

* Ich fahre ein paar Tage nach Hause und schaffe es endlich mal wieder in die Kulturbrauerei. Sonnenschein, nette Gesellschaft und das großartige Kellerbier – hach!

* Ich beginne die neue Saison am heißesten Tag des Jahres mit dem DFB-Pokal in Karlsruhe. Blöde Idee.

* Ich fahre endlichendlichendlich wieder nach Hamburg und feiere Wiedersehen mit der Stadt, dem HSV, meinem Block und natürlich meinen Stadion-Jungs, zu denen diese Saison auch ein Stadion-Mädel gehört :)

17. Okt. 2012

Okay, jetzt wird’s peinlich. Ich habe das Projekt “Tagebuchbloggen” also nicht mal ein halbes Jahr ansatzweise pünktlich durchgehalten… Aber irgendwas ist immer (und wenn es nur “keine Lust” ist) – und ich hatte die prima Ausrede, daß meine Fotos von der Einweg-Unterwasserkamera ja noch nicht entwickelt sind.

Jetzt sind sie das (und sie sind leider doof, weil das Licht so mies war) und ich liefere endlich das letzte Vierteljahr nach…

* Der Anfang Juni stand völlig im Zeichen von “Waaaaaah, wo ist eigentlich mein Reisepass?” – er war natürlich da. In der Schublade, in der er immer ist. An der Stelle, an der er immer ist. Genau da, wo ich vorher schon drei Mal nachgeschaut hatte. Es lag halt leider nur was drüber – was ich jedes Mal zusammen mit dem Pass hochgehoben habe. (Hmpf.)

* Am 7. Juni ging’s mit dem Herrn Nedfuller und Air Berlin von Berlin-Tegel nach Miami. Während sich alle darüber aufregten, daß Berlin den neuen Flughafen nicht rechtzeitig fertig bekommen hat, fand ich es super: Nach Tegel komme ich prima, das Taxi ist bezahlbar und notfalls gibt’s sogar eine okaye Verbindung mit den Öffentlichen.

* Am 9. Juni ging’s dann aufs Schiff. Die Oasis of the Seas erwartete uns in Fort Lauderdale – das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Platz für bis zu 6962 Passagiere, 16 Decks – man kann das eigentlich gar nicht erklären, man muß das selber sehen. Obwohl ich das Schwesterschiff Allure of the Seas schon kannte, war ich völlig geflasht ob der Größe. Man vergisst zwischen Park, Eisbahn und Einkaufsmeile irgendwie immer wieder, daß man auf einem Schiff ist.

Oasis of the Seas
Blick vom Oberdeck übers Schiff – oder eher: einen Teil davon

Dank Balkon-Außen-Kabine erwachten wir jeden Tag mit dem Blick auf das blaue Meer der Karibik – es gibt wahrlich schlechteres!

Blick vom Balkon auf Labadee/Haiti
Blick vom Balkon auf Labadee/Haiti

* Landgänge in Haiti (Oder eher: auf der abgeschotteten Privat-Halbinsel Labadee), Falmouth/Jamaica und Cozumel/Mexiko. Oder, um es mit einem unsrer großartigen Bord-Comedians Kivi Rogers zu sagen: in drei der gefährlichsten Länder der Welt.

Landgang in Labadee/Haiti
Landgang in Labadee/Haiti

* Auf Jamaica fuhren wir mit einer Gruppe vom Schiff nach Ocho Rios, einer Stadt im Norden der Insel. Dort kletterten wir Dunn’s River Falls hoch. Ein großer Spaß. Das Hauptproblem dabei, einen Wasserfall hochzuklettern, sind die glitschigen Steine – und die Tatsache, daß einem an manchen Stellen der Wasserdruck den Fuß wegschwemmt, sobald man ihn hoch hebt. Um so faszinierender, daß die Guides, die vorausgehen und den Weg weisen, offenbar jeden Stein und jede Untiefe kennen. Notfalls mit verbundenen Augen.


Komische Touris auf Jamaica

Im Anschluß gönnten wir uns ein überteuertes Red Stripe im Hafen und kauften wunderbaren roten Appleton Rum.

* Mein erster Hummer. War okay, werde ich aber nicht verrückt nach, ehrlich gesagt.

* An Bord gibt es unendlich viele Unterhaltungsmöglichkeiten. Es werden Künstler (die A-Capella-Truppe “Mosaic” kam direkt von ihrer eigenen Show in Las Vegas) eingeflogen, es gibt einen Comedy-Club mit wechselnden Künstlern, das Musical “Hairspray” (als wir da waren, gab’s ne Live-Schalte zur Übertragung der Tony-Awards), eine Eisrevue mit Ex-Olympiateilnehmern, Akrobatik, eine Show mit Synchronschwimmern und Turmspringern. Dazu kommt ein gigantisches Casino, unzählige Bars und Restaurants, täglich wechselnde Partys und lustige Game-Shows. Es gibt Paraden und Kunstauktionen, Sportkurse, und, ach… eigentlich reicht die Zeit nicht.
Und dadurch, daß das alles so unglaublich riesig ist, verlaufen sich die vielen tausend Menschen auch und es ist nicht ansatzweise so voll, wie man denken würde.


Da steht dann halt auch einfach mal ein Flugzeug auf der Bühne…

* Nach der Kreuzfahrt ging’s für zehn Tage in die Wohnung eines britischen Designers nach Miami Beach. Super Lage – wenige Minuten zu Fuß dorthin, wo die Post abgeht, aber weit genug weg, um seine Ruhe zu haben.
Wir hatten neben 120 Quadratmetern Wohnung auch 120 Quadratmeter Dachterasse, einen eigenen Whirlpool, einen riesigen Gasgrill – und leider zu mieses Wetter, um das so ausgiebig zu genießen, wie man es hätte genießen wollen.

Art Déco-District
Art Déco-District: The Carlyle


Hotel Breakwater

espaniola
Espaniola Way: Wir wissen immer noch nicht, wie sie die Stühle auf diesen Balkon bekommen haben…

* Der geplante Ausflug nach Key West wurde täglich verschoben, um dann letztlich komplett dem tropischen Regen zum Opfer zu fallen. Sehr, sehr schade – aber nächstes Mal, dann.

* Dafür waren wir in den Everglades, haben Alligatoren in Gefangenschaft und in freier Wildbahn gesehen, sind Airboat gefahren und haben Bekanntschaft mit Schlangen geschlossen.

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Einer von vielen Alligatoren, direkt neben dem Boot


Das erste Mal eine Schlange in der Hand. Tolle Tiere!

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Irgendwie niedlich, wenn sie so klein sind.

* Immer, wenn es regnete, waren wir shoppen. Meist in Sawgrass Mills, einer Mall, in der man eigentlich eine komplette Woche verbringen könnte, ohne alle Geschäfte gesehen zu haben.
Und es regnete oft… Zwingende Anlaufstellen bei jedem Besuch: “Charley’s” und die gigantische Filiale von “Bass Pro”.

* Ich habe eine Liebe für Philly Cheesesteak Sandwiches entwickelt – und das, obwohl ich eigentlich gar kein Steak esse.

* Wir waren beim Baseball, Marlins vs. Blue Jays – und ich fand es nicht so langweilig wie gedacht. Die Bier-Preise im Stadion sind krass (ab acht Dollar!), dafür gibt’s am Einlaß quasi keine Kontrollen. Einmal kurz die Tasche öffnen, fertig, der Nächste bitte. Das fand ich als HSV-Hooliganette dann doch recht bemerkenswert.
Außerdem darf man eine bestimmte Menge Wasser in Flaschen mitnehmen und sich sein eigenes Essen in Dosen mitbringen… Wir aßen trotzdem Pommes. Und freuten uns, daß es im Stadion kostenloses WLAN gab. (Hallo Bundesliga, kannst Du Dir davon bitte eine Scheibe abschneiden?)

marlinspark

Mit den Marlins konnte ich mich nicht wirklich anfreunden – die Fans (Überhaupt, die tragen zwar alle Trikots und Caps, aber Stimmung ist da null!) rufen nämlich, wenn sie was rufen, “Let’s go, Fish!” – das erinnerte mich dann doch zu sehr an den Hamburger Problemvorort… ;-)

* Sehr viel Zeit in US-Supermärkten und Drugstores zugebracht – und mich keine Sekunde gelangweilt. Target, Walmart, Walgreens & Co: Ihr fehlt mir!

* Beide Versuche, mit dem “Water Taxi” durch Fort Lauderdale zu fahren, endeten in schlimmen Regengüssen. Beim zweiten Mal zogen wir es trotzdem durch. Schon krass, was da für Villen stehen… und wem sie gehören.
Außerdem toll: Immer, wenn man mit Amis ins Gespräch kommt und sie hören, daß man aus Deutschland ist, gucken sie verklärt und schwärmen von Heidelberg.


Blick auf Miami

oceandrive-nachts
Ocean Drive bei Nacht

So. Und jetzt, wo ich das alles nochmal gesehen und drüber nachgedacht habe… Ich will Urlaub!!! (Aber vorher versuche ich erst mal, die restlichen Monate nachzuliefern. Ähem.)

14. Okt. 2012

Es ist ja oft so nach guten Partys, daß man morgens aufwacht, sich zurückerinnert, und dann breit grinst, weil es so rundum großartig war.

So ähnlich muß es dem HSV am Sonntagmorgen nach seinem 125. Geburtstag gegangen sein.

Erst eine (den Ausschnitten, die ich gesehen habe, nach) tolle Reinfeier-Party am Fischmarkt. Dann eine Heimsiegparty mit einem Ständchen aus über 50.000 Kehlen und drei Punkten. Am Abend eine (den Ausschnitten, die ich gesehen habe, nach) nette Gala, die nur dazu diente, dem Geburtstagskind zu huldigen.

Und das alles eingewickelt in ein Geschenkpapier aus 45.000 individuell gefertigten Doppelhaltern – der vermutlich geilsten Choreo der Welt.

Es war ein rundum gelungener Geburtstag. Selbst unsere Gäste aus Hannover haben per Spruchband gratuliert – und brav ein Geschenk in Form von drei Punkten abgeliefert. Denn diesmal war der HSV nicht ganz so überragend wie in den Spielen davor….

7 Punkte aus der englischen Woche gegen drei Teilnehmer der internationalen Wettbewerbe – da gibt’s nichts zu meckern.
Lustig nur, daß man nach dem Spiel in Gladbach trotzdem irgendwie angesäuert ist, daß es da “nur” ein Punkt wurde…

Egal.
Der HSV hat sich zum Geburtstag selbst beschenkt, auch, wenn es an dem Tag wichtigeres gab als drei Punkte.
Es gab endlich mal ein Spiel zu Null, es gab ein weiteres Stürmertor (Rudiiii!) und Adler flog, und flog, und flog.

Und wir haben dem Verein eine wunderbare, wirklich beeindruckende Choreo geschenkt.

Eine rundum gelungene Party – die in Fürth eine Woche später in die Verlängerung ging. Vom Auswärtsspiel in Franggen habe ich wenig mitbekommen – vom Spiel selbst habe ich nur die Schlußphase gesehen, ansonsten eben die normale Berichterstattung plus Twitter und Blogs.

Fürth war eines dieser Spiele, die der HSV gewinnen MUSSTE. Zumal nach der Leistung aus den Spielen zuvor. Und damit war Fürth genau eines dieser Spiele, die der HSV nur verlieren KONNTE…. es aber diesmal einfach nicht tat.

Yay! Kein “Fürth führt”, keine hängenden Köpfe. Stattdessen ein erneutes Stürmertor (Sonny!) und ein AUS!WÄRTS!SIEG!

Nicht nur der Blick aufs Spielfeld macht wieder Spaß, sondern auch der auf die Tabelle: Platz acht! :-)

Dieses Wochenende war Länderspielpause, ich kümmere mich endlich ums vernachlässigte Blog und van der Vaart plant, mit dem HSV bis Weihnachten kein Spiel mehr zu verlieren. Nun denn… Dagegen hätte ich ja nix!

Der Schlüssel zum Erfolg scheint jedenfalls gefunden: Der HSV lief in den letzten Spielen jeweils mehr als der Gegner. Das Glück ist eben doch mit dem Tüchtigen.

In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

23. Sep. 2012

Würde ich podcasten, statt bloggen – Ihr würdet mich kaum verstehen. Meine Stimme ist immer noch angeschlagen, mein Hals tut noch weh, aber…

FUCK YEAH, HEIMSIEG!!!

Morgens regnete es noch, auf dem Weg zum Stadion dann blauer Himmel und Sonnenschein. Ein Tag, wie gemacht für eine Sensation.

Und die hatte ich morgens, beim Aufwachen, im Gefühl. Ich bin ja eh so ein “Die hau’n wir wech!”-Mensch, egal gehen wen. Aber diesmal glaubte ich noch mehr als sonst dran. Ich wollte es nur nicht beschreien und hielt die Klappe.
Aber hey, was soll schon groß schief gehen, wenn man in der Jacke, die man aus der Garderobe nimmt, Tor-Konfetti findet?

Es war schon ein besonderes Spiel. Es ging nicht nur gegen den amtierenden Meister und Pokalsieger – es ging auch darum, die HSV-Serie von 1982/83 (36 Spiele ohne Niederlage) zu retten, der Dortmund auf der Spur war. Und es war das Heim-Debüt von van der Vaart. Als die Mannschaft zum Aufwärmen raus kam, war es schon seltsam, ihn wieder im HSV-Trikot zu sehen.

Auch an Loddo ging das nicht spurlos vorbei. Erst sang er eine spezielle “Hamburg, meine Perle”-Version (“…ob in London oder Rom…”), dann versemmelte er die Aufstellung (Badelj war auf der Anzeigentafel, er kündigte Rudnevs an).

Dann ging’s endlich los… und kurz nach Anpfiff lagen wir uns schon jubelnd in den Armen! Etwas ungläubig noch – und überglücklich. 2. Minute, van der Vaart auf Son – Toooooor!

Ein Tor in der zweiten Minute ist super. Wenn nur die restlichen 88 Spielminuten nicht wären…

Es war einer dieser Tage, an denen mir wieder klar wurde, wie sehr ich diesen Verein liebe. Die mir wieder klar machten, wieso ich mir das Woche für Woche antue. Und eines dieser Spiele, wegen denen ich graue Schläfen habe.

Der HSV rettete das Einsnull tatsächlich in die Pause, kassierte aber direkt nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich. Perisic wollte flanken, traf aber dabei ins Tor – und lachte sich drüber kaputt.

Doch anstatt auseinanderzubrechen, machte der HSV einfach weiter – und ging wenig später erneut in Führung, diesmal durch Ilicevic nach Vorarbeit von van der Vaart.

Und weil’s so schön war, legte Sonny noch einen nach – Dreieins! Doch noch während wir das Tor feierten und ehe der Zwischenstand eingeblendet wurde, machte Dortmund schon das Dreizwei.

Was blieb, waren 30 Minuten Warten, Daumen drücken und auf die Anzeigentafel starren. Ich selbst war mir ja eigentlich sicher, daß die drei Punkte in Hamburg blieben. Die Frage, die ich mir stellte, war allerdings: Weiß das auch die Mannschaft?

Die Stimmung bei den Toren war schon unglaublich, aber das Gefühl beim Schlußpfiff… Mir fehlen die Worte.
Ich hatte vergessen, wie sich solche Siege anfühlen. Siege, die zwar keine Titel bringen, aber gegen vermeintlich übermächtige Gegner in sehr wichtigen Situationen errungen werden. Diese abfallende Anspannung, diese kollektive Erleichterung… da kann man schon mal Pipi in den Augen haben.

Ooooh, wie ist das schöööön!

Um 17.20 Uhr war ich die glücklichste Pleite der Welt.

Denn auch, wenn der HSV erstaunlicherweise wirklich mal Fußball gespielt hat: Laut bundesliga.de hatte Son übers ganze Spiel nur zwei Torschüsse, insgesamt waren es nur sechs für den HSV.
Jeder zweite Schuß ein Treffer – das ist zwar ne prima Quote, aber nix für meine Nerven.

Auf der anderen Seite donnerten Adler im HSV-Tor die Bälle um die Ohren, aber er hielt ein ums andere Mal den Vorsprung. Eine großartige Leistung!

Das, was in Frankfurt in Ansätzen schon gut aussah, gefiel mir jetzt noch besser. Badelj lief und ackerte, Arslan ersetzte den rot-gesperrten Jiracek und gefiel mir gut. Die Abwehr klemmt ab und an noch etwas, schien mir aber auch stabiler als zuletzt.

Daß Son gleich zwei Tore machte, freut mich riesig für den Kleenen. Van der Vaart glänzte natürlich schon alleine wegen seiner zwei Torvorlagen, lief aber auch am zweitmeisten. Und daß das Offensivspiel mit ihm besser ist, steht außer Frage.

Loben muß man aber das komplette Team: Es war eine Gemeinschaftsleistung, die endlich einmal wieder belohnt wurde.
Denn Dortmund (26 Torschüsse!) wollte den Auswärtssieg – aber es hat nicht gekloppt… (Zitat @HerrEberhardt)

So seh'n Sieger aus, schalalalala!

Endlich!! Der erste Dreier diese Saison – der erste Heimsieg seit dem 14. April 2012.

Ich hoffe, sie schaffen es jetzt, diese Euphorie und das Selbstvertrauen mit in die Woche zu nehmen. Am Mittwoch geht’s nach Gladbach, am Samstag kommt Hannover 96 zur Geburtstagsparty vorbei.

Ich werde das breite Siegergrinsen jedenfalls noch ein paar Tage mit mir rumtragen…

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

*Die Überschrift ist eine freundliche Leihgabe vom geschätzten CrazyChemist.

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