Endlich. Die Meisterschaft weg, das Aus in der Champions-League – und dann auch noch beim Scampi-Essen erwischt. Der deutsche Rekordmeister, der amtierende Champions-League-Meister, der Weltpokalsieger – all diese ach-so-beeindruckenden Superlative schaffen es nicht, zu vertuschen, was Real Madrid eindrucksvoll ans Tageslicht beförderte: Der FC Bayern kocht auch nur mit Wasser.
Bei Mißerfolgen in der Bundesliga schob man in München stets die viel wichtigere Champions-League in den Vordergrund. Doch jetzt auch da – das Aus.
Bayer Leverkusen dominiert, schwebt über den Fußballfeldern dieser Welt, wie sonst nur der FCB. Bayer gegen Bayern – und man glaubt es kaum, die Dusel-Bayern müssen auch einmal mit eingezogenem Schwanz vom Platz schleichen. Vorbei die Zeiten, in denen aus heiterem Himmel irgendwo aus dem Nirgendwo ein Ball ins Tor des Gegners kullerte und den Münchnern die Xte Meisterschale einbrachte. Auch fünf lange Nachspielminuten brachten dem amtierenden Deutschen Meister im Bernabeu-Stadion nichts – außer einer roten Karte für “Brazzo” Salihamidzic. Der Ex-HSVer hatte sich in der Anfangsviertelstunde eines sehr kampfbetonten, aggressiven und unfairen Spiels einen Nasenbeinbruch zugezogen – und kurz vor dem Ende dann doch die Nerven verloren.
Real hatte arrogant gespielt, große Sprüche geklopft und den Haß im Vorfeld geschürt – und es auch geschafft, den Worten Taten folgen zu lassen.
Für die Bayern sieht es schlecht aus. Jeder andere Verein würde sich zwar über derartige Luxus-Problemchen freuen – aber dem Rekordmeister ist der derzeitige vierte Tabellenplatz, der “nur” zur Teilnahme am UEFA-Pokal berechtigt, nahezu peinlich. Die direkte Qualifikation für die nächste Champions-League-Saison via Titelverteidigung ist nun vergeigt – es muß also mindestens Platz drei in der Bundesliga her.
Für den deutschen Fußball ist es eine Wohltat. Der übermächtige Riese taumelt, endlich haben auch andere Clubs eine reelle Chance auf den Titelgewinn – und endlich sind andere deutsche Mannschaften international vertreten. Es gibt wieder einen Konkurrenzkampf an der Spitze der Bundesliga.
Oder, um es mit Bundesbertis Worten zu sagen:
Die Breite an der Spitze ist dichter geworden.