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9. Apr. 2012

Och Menno. Ich habe gestern vor dem Spiel versucht, dem Fußballgott ein Bein zu stellen. Und was ist? Er kommt und beißt mich in den Arsch. Was auch sonst.

Ich entdeckte nämlich Samstag Nachmittag eher zufällig einen alten (noch mit Mainz-Trikot) Duplo-Aufkleber von André Schürrle in meiner Handtasche. Sonntag vorm Spiel dachte ich, man könne ja zumindest sicherstellen, daß er kein Tor gegen uns macht.
Ich also schön mit der Küchenschere den Aufkleber in kleine Stücke zerlegt – und, kaum war ich fertig, plötzlich Angst vor der eigenen Voodoo-Fähigkeit bekommen. O-Ton: Nicht, daß der sich jetzt an uns rächt!

Der Gedanke war schnell vergessen, es ging ab ins Stadion. An meiner Seite zwei etwas nervöse Herren – @nedfuller und @timbotania. Ich dagegen: gelassen, zuversichtlich, die hau’n wir wech.
Der Osterhase hatte nämlich vergessen, mein Nest zu füllen – daher hoffte ich, daß er zumindest Leverkusen ein paar Ostereier ins Tor legt…

Die Stimmung im Block: laut wie selten, es wurde über weite Strecken angefeuert und gesungen, ich hörte viel Aufmunterndes, kaum Gepöbel oder gar Pfiffe.

Der HSV gefiel mir wesentlich besser als zuletzt. Natürlich läuft nach wie vor vieles nicht rund. Es fehlt manchmal an Konzentration, nach wie vor an Kreativität. Ab und an hätte ich mir beim Klären von Leverkusener Chancen auch gewünscht, daß der Ball weit weg gedroschen wird – und nicht direkt vor den Füßen des Gegners, kurz außerhalb des Strafraums landet.

Der Spielaufbau war manchmal quälend langsam – vielleicht aber auch mit dem Gedanken, lieber langsam sichere Pässe zu spielen, als mit viel Risiko schnell nach vorne zu spielen und dabei unterwegs den Ball zu verlieren (und nen Konter zu kassieren). Möglicherweise fehlt da derzeit tatsächlich die Sicherheit und das Selbstvertrauen.

Die Abwehr stand (obwohl wieder in einer neuen Formation) sicherer als zuletzt. Und wo sie es nicht tat, hielt Drobny wieder einmal überragend, und das trotz seiner Daumenverletzung. Mir fiel Mancienne positiv auf, auch Bruma als Diekmeier-Ersatz gefiel mir.

Petric und Berg gefallen mir inzwischen zusammen ganz gut, klar, die Ausbeute stimmt immer noch nicht, aber auch das wird hoffentlich noch.

Es lief nach vorne viel über links, einzig Jansens Flanken blieben leider oft am Gegner hängen. Dennoch: Ich glaube, es wird.

Wenn man sich überlegt, daß der HSV gegen den Abstieg spielt und Leverkusen bis vor kurzem noch in der Champions League antrat, sah ich da keinen Klassenunterschied.

Und diesmal passierte sogar etwas, was es schon ewig (Um genau zu sein: seit dem vierten Spieltag!) nicht mehr gab: ein Elfmeterpfiff für Hamburg, kurz vor der Pause!
Plötzlich verstummte der Support, gestandene Männer drehten sich weg, wollten nicht hingucken – auch meine Begleiter wurden etwas unruhig.
Ich blieb seltsamerweise gelassen. In diesem Moment bündelte sich aller Glaube, den ich in vier Jahren Petric an ihn hatte. Mein Mladen macht das, sagte ich, alles gut!

Und dann läuft er an – und schießt. Platziert, gut, in eine völlig andere Ecke als die, in die Leno fliegt.
Alles gut. Sag ich doch – und plötzlich wird mir schlecht und die Knie weich. NACH dem Elfer. Der Torjubel: Befreiend wie lange nicht mehr.

In der Pause atmete ich erst mal durch. Runterkommen, Kraft sammeln für die zweite Halbzeit. Wie muß es Petric wohl vor diesem Elfer gegangen sein? Das Wissen, daß der HSV das Tor braucht. Das Wissen, daß alle dieses Tor von ihm erwarten – auch und vor allem, weil er so lange nicht getroffen hatte. Momente, in denen ich froh bin, “nur” Fan zu sein. Beim Anfeuern ist man wenigstens nicht so allein wie der Spieler beim Elfmeter.

Es ging in die zweite Halbzeit – und Leverkusen begann plötzlich, Druck zu machen. Dann kam das, was wohl kommen mußte: Ein Eckball. Den ersten Schuß aufs Tor kratzt Tesche von der Linie, schießt dabei allerdings Westermann an. Der köpft (wohl eher unfreiwillig) an die Latte, der Ball kommt wieder zurück ins Spiel – und landet dann doch im Tor. Einseins. Vermutlich meinte Trappatoni das, als er mal sagte, Fußball sei immer Ding, Dang, Dong – nicht einfach nur Ding. Denn das Ding hatte Tesche noch klären können… erst das Dong landete im Tor.

Als der Torschütze eingeblendet wird, guckt mich Nedfuller leicht vorwurfsvoll an. Sein Name? Na klar: Schürrle. Hmpf. Ich und mein verdammter Hausfrauen-Voodoo!

Gut, daß um mich rum sonst keiner was von meiner Schnippelei weiß. Egal. Sonst hätte das Tor ein anderer gemacht, ganz bestimmt. Also aufstehen, Mund abwischen, weiter geht’s!

Wir legten alles, was wir hatten, in den Support. Auch die Mannschaft schien wirklich zu WOLLEN. Es fehlte wohl einfach am entscheidenden Können diesmal.

So blieb’s beim Einseins. Verdient, wie ich finde – und das sage ich eher selten. Natürlich hätten drei Punkte etwas Luft Richtung Abstiegszone gebracht. Aber dazu waren wir auch einfach nicht zwingend genug.
Aber endlich wieder Fußball ohne Beklemmungsgefühl, ohne permanent die Luftanhalten zu wollen. Auch, wenn es mehr K(r)ampf als Fußball-Gala war: So macht das endlich auch wieder Spaß!

Immerhin: Wir haben jetzt vier Punkte aus den letzten zwei Spielen, das gibt hoffentlich weiter Selbstvertrauen und Aufwind. Am Mittwoch geht’s in den Kraichgau zu Hoppenheim. Die haben am 10. Spieltag zuletzt zu Hause gewonnen, sind also seit neun Spielen in der Liga im eigenen Stadion sieglos. Ich hoffe, sie bleiben es zumindest noch einen weiteren Spieltag.

Und, keine Angst: Ich verspreche hiermit hoch und heilig, ich werde keine Spielerbilder mehr zerschnippeln. Eher mache ich es wie einst Frank Pagelsdorf und vergrabe verhexte Stricknadeln im Strafraum…

Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

6 Kommentare »

  1. nedfuller schreibt:

    Aber wenn dann bitte nur im gelben Sakko! Sonst hilft das ja alles nicht.

    Wollen aber nicht Können, da werden wir noch einige Spiele in dieser Saison erleben. Ich tippe auf 5.

    9. Apr. 2012 | #

  2. pleitegeiger schreibt:

    Du tippst, daß wir noch 5. werden? Whooohoooo! ;-)

    Ja, es bleiben natürlich 5 Endspiele. Das senfgelbe Glückssakko werde ich diese Saison aber trotzdem lieber im Schrank lassen. Bei meiner Voodoo-Fähigkeit bricht sich sonst der letzte Abwehrspieler an der Stricknadel noch ein Bein…

    9. Apr. 2012 | #

  3. Dave schreibt:

    Du sollst nicht Dinge machen, von denen Du keine Ahnung hast, sondern einfach nur so viel positive Energie ins Stadion mitbringen wie möglich ;)

    Und wer keine positive Energie hat, der kann immerhin noch Hass auf den Gegner mitbringen :D

    9. Apr. 2012 | #

  4. moz schreibt:

    Das war zäher Zeitlupenfußball mit kleinen Stabilisierungsanzeichen beim HSV. Anstrengend beim Zuschauen in vielerlei Hinsicht. Illicevic hat seine Position leider nicht gute gehalten. Töre hatte 5 lichte Minuten nach Einwechselung und dann wieder ganz schlimme Ballverluste an neuralgischen Punkten. Dem würde ich als Trainer diese und etliche vergleichbare Szenen der Saison mal zusammenschneiden und ihm zeigen, wie sich seine Mitspieler dann abrackern dürfen, um seine wilden Ritte wieder auszugleichen. Der hat echt viel Potenzial. Aber wenn er kein Auge für den Mitspieler und das Gefühl für das Abspiel im rechten Moment entwickelt, wird das so auch nix.

    10. Apr. 2012 | #

  5. CrazyChemist schreibt:

    Kinners, mir ist immer noch schlecht. Ic h weiß ja nicht, wer den Schneckenschleim auf dem Rasen des Volksparkstadions ausgelegt hat… Ich teile moz Meinung vollkommen. Und möchte gerne Max Liebermann zitieren, wenn es erlaubt ist…
    Es war wie immer: Alle spielen für uns, nur wir nicht. Ich sehe wirklich ein Zitter-Pünktchen am letzten Spieltag, welches uns haarscharf an der Relegation vorbeischrammen lässt… Früher war ich immer traurig, wenn Sommerpause ist, aber dieses Jahr sehe ich sie förmlich herbei!

    10. Apr. 2012 | #

  6. pleitegeiger schreibt:

    @Dave Wenn wir ehrlich sind, dürfte ich dann gar nicht erst zum Fußball… ;-)

    13. Apr. 2012 | #

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