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11. Apr. 2011

Ach Mensch. Als ich Freitag nach der Arbeit zum Bahnhof hetzte und den Zug nach Hamburg bestieg, hatte ich zweierlei. Wahnsinnig Bock auf Fußball (Nach meinem kleinen Ultra-bedingten Motivationsloch gegen Mainz) und ein sehr ausgeprägtes “Die hau’n wir wech!”-Gefühl.

Ja, das ist Dortmund. Der möglicherweise angehende Meister. Ich weiß. Aber Ihr wisst auch, daß ich IMMER, egal gegen wen, 1887% an mein Team glaube. Mindestens.

Und diesmal… Ich weiß nicht, es war einfach so ein Gefühl. Da paßte prima ins Bild, daß wir auf dem Weg vom Hamburger Hauptbahnhof nach Barmbek am geparkten Mannschaftsbus der Dortmunder vorbeifuhren. Den gegnerischen Bus vorm Spiel zu sehen, war bei mir immer ein gutes Zeichen.

Sonnabend dann Sonne, blauer Himmel, feinstes Fußballwetter. Und diese unruhige Vorfreude, daß heute etwas ganz besonderes geschehen würde. Oder sagen wir… Könnte. Ein Tag, um Geschichte zu schreiben!

Das Wegebier von Eidelstedt zum Bahnhof schmeckte besser als sonst, der Himmel war blauer, ich traf auf mehrere Männer mit Kuttenjeans, über deren Anblick ich mich freute. (Auch, wenn die Hosen im Nachhinein sehr ähnlich aussahen – wurden die womöglich schon fertig mit Aufnähern besetzt verkauft?!?)

Kaum im Block, kam Fäustel schon zum Aufwärmen. Mein Fäustel, von dem jetzt klar ist, daß er uns am Ende der Saison verlassen wird. Da ich nicht gegen Hannover und Freiburg da sein werde, war es für mich das vorletzte Mal, daß er zum Aufwärmen kam. Ich mußte diesmal schon schlucken. Wie soll das erst beim nächsten Mal werden? Ich bin einfach ein Mädchen, ich kann da ja auch nicht gegen an.

Ach ja, der Block. Wir standen wieder ab vom Geschehen. Wir sind uns da zum Glück immer einig – auch, wenn wir nach wie vor grübeln, wie bzw. wo es kommende Saison weitergehen soll. Meine anfängliche Begeisterung über den Platz in 22C ist inzwischen Ernüchterung gewichen. Die Plätze sind gut, keine Frage. Und man kann vermutlich auch nirgends so viel für Mannschaft und Stimmung tun wie dort oben. Der bittere Beigeschmack, nur als rechteloser Gelegenheitsfan (“Das ist unser Block.” “WIR waren auch bei den Halbfinals gegen Bremen und London.”) behandelt zu werden, bleibt.

Dennoch war diesmal Vollgas angesagt, zur Halbzeit hatte ich bereits fiese Halsschmerzen. Die Stimmung im Block war streckenweise sensationell, in der Schlussphase trugen wir unser “Hey, hey, hey, hier kommt Hamburg” ins ganze Stadion hinaus. Gänsehaut. Leider auch, weil das ganze Stadion mit einem Male verstummte, weil… aber ich greife vorweg.

Das Spiel war eins der besseren diese Saison – nicht fußballerisch, keine Frage, aber zumindest von der Leidenschaft. Der HSV kämpfte und zeigte Einsatz, das gefiel. Natürlich hatten wir mehrfach Glück, keinen Treffer gefangen zu haben. Die (falsche) Abseitsentscheidung beim Barrios-Tor. Die Dinger ans Alu. Die Rost’schen Reflexe. Hätte ich nicht eh schon graue Haare… ich hätte sie wohl spätestens bei diesem Spiel bekommen.

In der 39. brachte ich einen typischen Pleitegeiger – ich guckte nämlich mal wieder in die falsche Richtung. Als das gesamte Stadion aufschrie, dachte ich erst, ich hätte ein Tor verpennt. Unser Tor. Es war aber “nur” das elfmeterwürdige Foul an Petric. Puh. (Ja, ich hatte meinen Mladen aus den Augen gelassen. Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte!)

Ich gestehe, als ich sah, daß Ruud zum Elfmeter antritt… Ich hatte vom Feeling her ein mieses Gefühl. Und das, obwohl ich nicht um seine verheerende Elfer-Bilanz bei Real wußte.

Sorry, Ruud. Ich hatte ihm unrecht getan. Obwohl Klopp Weidenfeller die richtige Ecke genannt hat, war das Ding drin. Unbändiger Jubel. Freude. Erleichterung. Anne Eck steiht’n Jung mit’n Trudelband…

Die Halbzeit brauchte ich dringend. Durchatmen. Glücksfranzbrötchen essen. Es geht nichts über Rituale, vor allem beim Fußball.

In der zweiten Halbzeit lief ich immer wieder Gefahr, etwas zu verpassen. ich blickte nämlich immer wieder auf die Uhr auf der Anzeigentafel. Innerlich hatte ich schon längst den Countdown ausgerufen. Blöd, daß ungefähr zeitgleich unsere Offensive die Arbeit nach vorne einstellte.

Noch 25 Minuten. Noch 15. Verdammt, Gelb-Rot für Ben-Hatira (78.). Egal, kommt Jungs, noch 10. Oh Gott, noch 2. Noch 1. Verdammt, da ist die Tafel – 3 Minuten Nachspielzeit. Puh.

Innerlich zählte ich weiter. Und gerade, als ich schon mal die Kamera suchen wollte, um das Endstandsensationsergebnisanzeigenfoto zu machen… Kam, was irgendwie kommen mußte: Das verdammte Einseins.

Plötzlich hätte man auf unserer Seite des Stadions eine Stecknadel fallen hören können. Eben noch “Hey, hey, hey, hier kommt Hamburg” in einer enormen Lautstärke – plötzlich Totenstille.

Wir berappelten uns, stimmten unser Lied wieder an. Es waren noch ein paar Sekunden, wir wollten die drei Punkte, den Anschluß nach oben. Aber es reichte nicht.

Natürlich ist es unterm Strich gesehen ein Erfolg. Natürlich ist es auch vom Ergebnis her in Ordnung. Eigentlich.
Aber mal ehrlich…. Wenn man 92 Minuten gegen den vielleicht angehenden deutschen Meister führt – dann ist so ein Ausgleich in letzter Minute schon verdammt bitter.

Es hilft alles nichts – dank der Mainzer Niederlage haben wir trotzdem einen Punkt auf Platz 5 gut gemacht. Auch, wenn das ein schwacher Trost ist.

In diesem Sinne:
Auf geht’s Hamburg, kämpfen und siegen!
NUR DER HSV!

11 Kommentare »

  1. nedfuller schreibt:

    Es sind halt die wenig Auserwählten…

    Rituale sind wichtig. Gerade beim Fußball. Ein gutes hat es ja: die Klamotten müssen nicht wieder gewaschen werden ;-)

    Nur der HSV!

    PS: Ich bin kein Mädchen, aber die Vorstellung, Fäustel am letzten Spieltag zum letzten Mal auflaufen sehen… *schluck*

    11. Apr. 2011 | #

  2. pleitegeiger schreibt:

    Blumen für Collo und Fäustel. Zwei meiner vier Lieblinge aus dem aktuellen Kader. Das wird unschön.

    Und: Hurra, endlich Stadionklamotten, die nicht nach Niederlage riechen, sondern nach Bier und Sieg und… ach scheiße, Tor in der Nachspielzeit :-(

    11. Apr. 2011 | #

  3. CrazyChemist schreibt:

    Ich kann lachen! Aber nur, weil mein Sohn gelernt hat, zurückzulachen…Außerdem hab ich am Samstag mein WLAN-Radio eingeweiht und das Spiel auf 90elf live gehört. Kampfgeist, sensationeller Kampfgeist…Und wieder hat es nicht gereicht. Irgendwie ist das die Möhren-Saison, weil ich mir vorkomme wie der Esel, der die Karotte vor der Nase hängen hat, immer dorthin läauft und sie doch nie erreicht…
    So wird es dem HSV ergehen. Scheisse ist das!
    Und zu Collo und “Fränkie” (so haben zwei doch eher grenzdebile ihn immer angefeuert, als ich noch auf meinem schönen Platz in 18B gesessen habe) gehen zu sehen…Das tut weh. Aber sieh es positiv: Troche bekommt auch einen Blumenstrauß ;)

    11. Apr. 2011 | #

  4. xxlhonk schreibt:

    Das wird, nach Stand der Dinge, eine große Abschiedsparty gegen Lachbach.
    Ich überlege, ob ich nicht doch hinfahre.
    A. Um die, die gehen zu Ehren
    und
    B. Um Lachbach anzufeuern, damit die sich noch an VW , Pauli und gerne auch Wer da? vorbei schießen.
    Das wäre ein gelungener Saisonabschluss.
    Und ich verspreche, nächstes Mal gegen Dortmund bin ich wieder da. Denn immer wenn ich da war, haben wir die rausgehauen aus unserem Volksparkstadion! Immer!

    11. Apr. 2011 | #

  5. moz schreibt:

    Ich weiß, neutral ist immer schwer mit der Raute im Herzen. Aber in der zweiten Halbzeit ist der HSV in wirklich allen Belangen unterlegen gewesen. Drei Jahre Stillstand im Team waren dann trotz Kampf einfach zu sehen. Drei Jahre, in denen der BVB etwas aufgebaut hat, was mir die Tränen des Neids und der Wut in die Augen treibt. Weil wir uns schon freuen, wenn unser Team kämpft. Toll.
    Wenn der BVB das noch vergeigt in Sachen Meisterschaft, wird dort das Wort Chancenverwertung wohl für immer auf den Index gesetzt.

    Auf welchen Trainer auch immer kommt viel Arbeit zu beim HSV. Vom simplen Konditionstraining über die Grundschnelligkeit und die Verkürzung der motorischen Reaktionszeit bis hin zur Technik und Taktik – viel Spaß.

    11. Apr. 2011 | #

  6. Dave schreibt:

    “Ich hatte vom Feeling her ein mieses Gefühl.”

    Gut, dass Ruud die negativen Vibes im Stadion wohl nicht gespürt hat. Vermute mal, 90 Prozent der HSVer teilten dieses miese Gefühl. Ich und mein werter Sitznachbar haben uns jedenfalls als Ruud sich die Pille schnappte, angeschaut, wie zwei deutsche Touristen am Marcusplatz, die grad erfahren haben, dass die beiden spontan bestellten und konsumierten Cappucino mit 37,80 Euro in Rechnung gestellt werden.

    11. Apr. 2011 | #

  7. Jekylla schreibt:

    Ihr neuentstandenes Gefühl in 22C kann ich sehr gut nachvollziehen, Sie wissen, wieso.

    Gegentore in der Nachspielzeit sind übrigens ebenso ärgerlich wie die in der 88. Minute. Beispiele dafür würden hier aber überfüllen *grrr*

    Komisch, Ihr Fäustel wird mir auch fehlen. Irgendwie.

    12. Apr. 2011 | #

  8. Dave schreibt:

    Och Frau Jekylla, wenns nach mir ginge, dann würden wir ganz dezent dafür sorgen, dass Herr Kessler seinen Lebensmittelpunkt in Hamburg belassen kann. Dann würde ihnen Sportskamerad Rost nicht so sehr fehlen müssen und sie könnten ihre Symapthien für unsere Keeper weiter ausleben :D

    12. Apr. 2011 | #

  9. Jekylla schreibt:

    Naja, Sie wissen ja, ich versuche ja immer nur, das Beste zu sehen und da ist halt beim HSV ausser Fäustel nicht so viel *flücht* ;)
    Man kann ihn ja mögen oder auch nicht, aber wenigstens hat man zu diesem Spieler eine dezidierte Meinung. Kann man ja nun auch nicht von jedem sagen.

    Der Kess ist schon ein Guter, das ist wahr, aber dann sähe ich ihn vielleicht doch lieber… ja, wo eigentlich?

    Aber endlich sind wir nach Monaten der Beständigkeit und der Ruhe da, wo wir immer sind: mitten im Chaos. Ein vertrautes Gefühl. Immerhin.

    13. Apr. 2011 | #

  10. pleitegeiger schreibt:

    @CrazyChemist So lange er nicht über den HSV lacht…! ;-) Hübscher Esel-Vergleich, das trifft es leider. Zu allem Elend mag ich Esel…
    Und Blumen für Troche – hurra!! Den Blumenstrauß für Westermann würde ich sogar eigenhändig pflücken.

    @xxlhonk “Lachbach” anfeuern? Im eigenen Stadion? Äh… Bleib mal gern zu Hause, ich würde mich gern mit nem Heimsieg in die Sommerpause verabschieden.

    @moz Neutral ist nicht mal der Kicker! ;-)
    Ja, stimmt schon. Aber ich fand es dennoch sehr bitter.

    @Dave Gnihihi. Schöner Vergleich. Das hätte ich gern gesehen :)

    @Jekylla Oh ja, da verstehen wir uns. Schlimm, wenn man sich im eigenen Block nicht mehr richtig heimisch fühlt.
    Gegentore allgemein sind eher ärgerlich. Könnte man eigentlich auch mal abschaffen. Ich plädiere für folgende Regelung: Wer das erste Tor schießt, gewinnt. Es sei denn, das erste Tor schießt nicht der HSV :-)

    13. Apr. 2011 | #

  11. CrazyChemist schreibt:

    Westermann muss bleiben! Ich mag den Kerl und mit Kacar ist er eine super Innenverteidigung! Ich würde eher die Blumen für Matjes pflücken gehen – aber das ist ja wie bei vielen Dingen Ansichtssache ;)
    Und Deine Regel bzgl. der Tore finde ich super – so werden wir endlich Meister :-P

    13. Apr. 2011 | #

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