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20. Jul. 2005

Eine Geschichte über Deinen Freund und Helfer, jede Menge falsche Infos und noch mehr Männchen in grün und schwarz. Und natürlich über mich.

Berlin, Mittwoch abend. Da hat man einmal früh Feierabend, freut sich auf zuhause und dann auf ein Konzert. Doch dazwischen liegen 12 Minuten Busfahrt. Und das Wissen, daß es erstens anders kommt und zweitens als man denkt…

Nach vier Stationen nuschelt der Busfahrer was von Umleitung. Und plötzlich stehen wir im Stau. Da Laufen zweifelsohne schneller geht, und mich die Umleitungsstrecke nur noch weiter von daheim wegbringen würde, steige ich aus und gehe zu Fuß. Im strömenden Regen.

Am Ende der Straße erkenne ich die Straßensperre kaum – vor lauter Polizisten drumrum. Immerhin – ich darf anstandslos passieren. Richtung Potsdamer Platz wird das Polizeiaufgebot höher. Der Straßenrand ist gesäumt von Polizei-Autos.

An der nächsten Kreuzung (Vor der neuen Nationalgalerie) ist dann vor lauter Polizeiautos kaum noch der Asphalt zu erkennen. Inzwischen sieht man aber etwa 400 Meter weiter ein Knäuel Menschen – und wenn der strömende Regen gerade mal zu Rauschen aufhört, kann man auch Musik und ein Megaphon vernehmen.

Skeptisch frage ich einen Polizisten, was da los sei. „Das ist nur eine Kundgebung.“ – „Ich kann da also durchgehen?“ – „Ja, kein Problem.“

Okay. Die Polizei, Dein Freund und Helfer. Ich glaube ihm und stapfe los. Meine Lieblingsjeans saugt sich langsam mit Wasser voll, ich glaube, sie wiegt inzwischen schon ein paar Kilo.

Ich laufe vorbei an Gruppen grüner und schwarz gekleideter Menschen. Sie stehen unter Bäumen, um den Regen abzuhalten. Ich will nicht trocken bleiben – ist eh schon zu spät – ich will nur noch nach Hause.

Ich kämpfe mich am Landwehrkanal entlang, vorbei an Antifa-Plakaten, Autos, Typen mit Megaphonen – und jeder Menge Polizisten. Man sieht mir an, daß ich hier nicht hingehöre – aber mich hält niemand auf.

Niemand… Bis ich plötzlich vor einer Kette Antifa-Anhänger stehe. Direkt dahinter: Eine Straßensperre und noch mehr Polizisten.

Es sind übrigens schätzungsweise fünfmal so viele grüne wie schwarze Männchen hier. Dennoch: Die grünen wirken wesentlich nervöser. Ist aber auch verständlich – so wie der Typ mit Megaphon sie provoziert.

Ein Polizist erklärt mir, ich käme da nicht weiter. Auf meine Erklärung, daß das nicht so ganz in meinen Nachhauseweg paßt, rät er mir das gegenüberliegende Ufer. Da käme ich durch.

Schon leicht genervt, ich bin tropfnaß und schlappe inzwischen seit einer halben Stunde quer durch Berlin, mache ich kehrt. Alles wieder zurück – und auf die andere Seite des Landwehrkanals. Jetzt trennt mich das Wasser von der Kundgebung. Aber nicht von den Polizisten – die stehen auch hier in Scharen.

Und nach 600 Metern – eine Straßensperre. Warum, weiß kein Mensch. Jedenfalls duzt mich der Polizist und pampt mich an, ich käme nicht weiter. Wo ich wohne, daß ich mich ausweisen kann und auch nicht vorhabe… Ja was denn eigentlich? Ist ihm egal. Ich hab keine Ahnung, wovor er Angst hat, die Action geht schließlich auf der anderen Seite des Landwehrkanals.

In meiner Verzweiflung zücke ich sogar meinen Presseausweis – aber das macht mich auch nicht glaubhafter. Vielleicht sogar im Gegenteil.

Ich muß einen weiteren Umweg laufen… Zulassen, daß weitere drei Kilo Wasser von meinen Jeans aufgesaugt werden… Und mich nach insgesamt einer Stunde Heimweg wieder einmal fragen, ob ich etwa aussehe wie ein Terrorist….

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