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Pleite on Tour 2013/14

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17. Jul. 2013

gestern fand ich endlich ein Lebenszeichen von Dir in meinem Briefkasten. Du hast mir eine Karte geschickt, eigentlich zwei, um genau zu sein. Eine aus Jena und eine aus Hamburg. Ich glaube, Du möchtest mir damit sagen, daß Du Dich freust, wenn wir uns wiedersehen.

Ich freue mich auch schon sehr. Unser letztes Treffen ist einfach viiiiel zu lange her.

Bevor wir uns wiedersehen, muß ich Dir allerdings etwas beichten. Ich habe Dich betrogen, im Juni. Es war aber nur Fußball, wirklich!

Ich wollte Dir ja gar nicht fremdgehen, es ist einfach so passiert. Du hattest Dich schon in den Sommerurlaub verabschiedet und ich hatte noch so Lust auf Fußball.

Dann ging alles ganz schnell. Ein guter Freund fragte, ob ich mit ihm seinen Verein besuchen möchte, den VfB Stuttgart. Ja, ich weiß, da sitzt der Trainer auf der Bank, der Dir und mir viel Schmerz zugefügt hat.

Aber weißt Du, es ging gegen Bayern, die magst Du doch auch nicht. Da kann man schon mal für 90 Minuten ausnahmsweise Stuttgart sein.

Und auch wenn das Stadion voll war, und das Spiel zigfach übertragen wurde, und es am Ende sogar einen Pokal mit allem drum herum gab…
Am schönsten war es, als vor dem Spiel die Trikots und Fahnen aller Teilnehmer am DFB-Pokal zu sehen waren. Ich hatte nur Augen für den Kerl in Deinen Farben!

Und auch später, während des Spiels… Die Stuttgarter haben ihre Mannschaft die ganze Zeit angefeuert und Lieder gesungen. Für mich klang es allerdings immer so, als würden sie Deine Lieder mit einem falschen Text singen…Kannst Du Dir das vorstellen? 80.000 Leute, und keiner kann den Text?
Ich mußte die ganze Zeit nur an Dich denken, und wie schön das jetzt wäre, Deine Farben zu tragen und Deine Lieder zu singen.

So blieb ich, die sonst notfalls auch 90 Minuten singt, klatscht und anfeuert, weitestgehend stumm – außer dem kurzen, ehrlichen doppelten Torjubel für Harnik. Ja, okay, ich geb’s zu: Und ein, zwei Gemeinheiten in Richtung VfB-Trainer und Gegner. Aber hey, so kennst Du mich doch…

Mein lieber Fußballverein, was ich Dir noch sagen wollte, ist:
Fußball ohne HSV ist möglich, aber sinnlos.

Ich freue mich auf Dich, wir sehen uns in Jena!
In diesem Sinne:
NUR DER HSV!

25. Mai. 2013

Ganz Deutschland ist heute im Fußball-Fieber. Das Finale der Champions League steht an – zwischen zwei deutschen Mannschaften.

Deshalb ist das Internet schon seit Tagen, achwas, Wochen, voll aufgeregter Fans. Das kann ich ja fast nachvollziehen, wäre der HSV involviert, man könnte mit mir vermutlich auch nur in Großbuchstaben und vielen Ausrufezeichen, immer wieder unterbrochen von spontanen FIIIINAAAALE!!-Rufen, kommunizieren.

Allerdings ruft ein Spiel wie dieses auch das Publikum auf den Plan, das sich sonst nur alle vier (bzw, zwei, wenn man die EM mitrechnet) Jahre Deutschland-Fähnchen auf die Wangen malt, sich schwarzrotgoldene Plastikblumenkränze umhängt, und ab und an leise “Welche sind wir?” fragt.

Irgendwie scheint jeder, aber auch wirklich jeder, heute dieses Spiel zu gucken. Und sogar für eine der beiden Seiten Partei zu ergreifen.

Für mich wäre Partei ergreifen quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Da spielt Igitt gegen Pfui. Es gäbe für beide Seiten unzählige Gründe, weshalb ich sie weinen sehen will. Und zwar sowohl auf Fußball, als auch auf privaten Bekanntschaften basierend.

Wenn ich mich für jemanden entscheiden müßte, dann wäre ich für den Schiedsrichter. Da der aber nicht mitspielen darf und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit heute auch keinen Henkelpott gewinnt, werde ich das Spiel ignorieren.

Abgesehen davon ist Fußball ja nicht nur Finale. Fußball ist auch langweilige, schlechte Vorrundenspiele. Haben da auch alle, die heute völlig hysterisch sind, zugeguckt und mitgefiebert? Ich nicht! Wieso sollte ich dann jetzt hysterisch sein..?

Wir sind heute also nicht nur Fußball, nein, wir sind heute auch alle Finale! Also Ihr. Ich nicht – ich bin nämlich HSV, und der darf nicht mitmachen.

Für mich zählt heute nur ein Finale: Das vom 25. Mai 1983. Damals gewann der HSV den Europapokal der Landesmeister. Und zur Feier des Tages werde ich mir das Spiel anschauen – Youtube sei Dank.



23. Mai. 2013

Mannmannmann. Eigentlich wollte ich etwas über den letzten Spieltag schreiben. Über Abschiede, über Glaube, Liebe, Hoffnung – und darüber, warum eigentlich nur Nedfuller und Herzi Schuld sind, daß das Spiel verloren ging.

Und dann DAS. Der HSV, der die Saison als 7. beendet hat, beurlaubt seinen Sportchef Frank Arnesen. Lustigerweise steht das zwar schon auf der Vereinshomepage, aber noch nicht auf Facebook oder Twitter, wo der HSV sonst so fix ist. Da zeigt man lieber Bilder von Spielern, drachenbootfahrenderweise. Nun ja.

Und weil man ja als Profi-Club niemanden rauswirft, ohne Ersatz zu haben, schon gar nicht zum Beginn der Transferperiode…
Ach, was erzähle ich Euch. Ihr verfolgt den HSV ja auch schon ein paar Jahre.

Da man jetzt allerdings Angst haben muß, daß jetzt wieder eine zweijährige Suche beginnt, hier schon mal meine Kandidaten für den Job. Aber mich fragt ja keiner.

Ein Flohzirkusdirektor
Ja, ich weiß. Der hat keine Ahnung von Fußball. Aber das ist in dieser Branche eh nicht immer Einstellungsvoraussetzung. Ich finde einfach, wer erfolgreich so tut, als besäße er dressierte Flöhe in der Lage ist, Flöhe zu hüten und ihnen Kunststückchen beizubringen, der müßte auch in der Lage sein, beim HSV die Schäfchen und das Geld zusammenzuhalten.

Bruce Willis
Schon alleine, damit er nach einem Sieg gegen Bayern “Yippie-Ya-Yeah, Schweinesteiger!” ins Mikrophon röhrt. In einem zerfetzen Unterhemd mit Grasflecken. HACH!

Ein Kasten Bier
Nee, ernsthaft. Dann lassen wir einfach diesen Investor über die nächsten Transfers entscheiden. Vielleicht ist der ja auch dicke mit den Beckhams, wer weiß.

Roooobäääärt
Eins hat Roooobäääärt dem HSV nämlich voraus: Er weiß, wie man aus sch…önen Dingen Geld macht.
Zunächst bekommt das Stadion eine Schlauchboot-Optik, im Fan-Shop gibts Gutschi und HuiVuitton in Vereinsfarben und die Spieler bekommen allesamt blonde Strähnchen und ein Abo für die Sonnenbank. Da kommt der Erfolg ganz von allein!

Peter Zwegat
Ich glaube zwar nicht, daß er uns vor weiteren Fehleinkäufen bewahren könnte – aber wer im TV Menschen “Raus aus den Schulden” verhilft, der kann doch vermutlich auch dafür sorgen, daß wir finanziell auf der sicheren Seite sind.

Daniela Katzenberger
Wir wollen doch immer Frauenpower… wieso nicht mal eine Sportchefin? Wenn alles zu schlimm wird, könnte sie als gelernte Kosmetikerin immerhin noch alles hübsch aussehen lassen. Und sonst so? Lewwerworschd.

Uli H. aus M.
Wo wir grad bei Worschd sind… Uli H. aus M. kennt sich damit aus. Und mit Fußball. Und damit, wie man aus wenig Geld viel Geld macht, ohne, daß es jemand merkt. Und wenn er dann noch nen roten Kopf vor Wut kriegt… sparen wir sogar die Kosten fürs Flutlicht.

Der pompöööööööse Harald
Ja, Ihr merkt schon – ich verirre mich ab und an mal in die dunkleren Seiten des TV-Programms. Aber nur ganz selten, ehrlich!
Mit Harald G. bekäme der HSV ein völlig neues Gesicht. Nein, nicht Botox! Ich meine einfach, ein glamouröseres. Hier ein wenig Glitter, da ein bißchen Blingbling, und schon braucht kein Mensch mehr eine funkelnde Meisterschale. Und wer weiß, vielleicht käme dann ja auch das Glööck im Spiel zurück.

So. Jetzt drehen wir das Sportchef-Transfer-Karussell einfach mal gaaaaanz schnell und gucken, wer dabei runterfällt.
Ich hoffe, die Entscheidung geht schnell – schließlich ist der Sportchef nicht die eigentliche Personalie, um die sich der HSV im Sommer kümmern sollte.

In diesem Sinne: Danke Frank!

Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

PS: Liebe Fans anderer Vereine… Wie fühlt sich so eine ruhige, ereignislose Sommerpause eigentlich an?

13. Apr. 2013

Wer mich näher kennt, weiß: Wenige Dinge haben so großen Einfluß auf meine Laune und mein Gefühlsleben, wie die elf Herren in kurzen Hosen, die mal mehr, mal weniger erfolgreich mit der Raute auf der Brust über den Rasen stolpern.
Ebenfalls bekannt ist meine oft zitierte “Die hau’n wir wech!”-Einstellung, der grenzenlose Optimismus, der mir sonst in so vielen Lebenslagen fehlt. Ich glaube immerimmerimmer an meine Mannschaft, egal, wie aussichtslos das alles aussieht. Ich gehe sogar so weit zu sagen: Durch die Verweigerung einer Nachspielzeit hat uns der Schiri in München um den verdienten Ausgleich gebracht! (Hust.)

Und genau deshalb mußte ich oft erklären, wieso ich die letzten Monate in der Tabelle so selten nach oben geguckt habe, sondern immer nur nach unten. Gut, nach drei Kackspielen und drei Niederlagen in Folge tue ich daran auch gut, da ist der Blick nach oben für mich ohne Brille eh schwer.

Der wahre Grund aber war: Ich hatte Schiss.

Wir erinnern uns: Wer gut genug in der Tabelle steht, spielt international. Das ist dieses wunderbare Ding, bei dem man lustige Auswärtstouren planen kann, wunderbare Siege feiern, ganz oft Europapokaaaaaal singt, massig Geld und Urlaubstage verbrät… und am Ende sehr unsanft in London auf dem Boden der Tatsachen landet.

Seit Fulham ist meine kleine, schöne Fußballwelt eine andere. Die Fischwochen im Jahr davor waren schlimm, keine Frage. Aber erst Fulham hat meinem Fußballherz so richtig einen Sprung verpasst.
Obwohl ich bei allen Halbfinals (2009 und 2010, DFB-Pokal und Europa-Pokal, heim und auswärts) dabei war… so räudig wie nach Fulham ging’s mir bei den anderen nicht.

Wenn ich zu lange drüber nachdenke, sehe ich irgendwann ein wenig verschwommen. Zu groß waren die Euphorie und die Hoffnung, zu greifbar der Traum. Die “Hamburg International”-DVD aus jener Saison… Sie liegt hier im Regal, ich kann mir die Szenen aus der Craven Cottage aber nicht ansehen.
Man könnte sagen: Seit jenem Tag hatte ich Fußballliebeskummer, der mich für neues blockierte.

Da halfen auch keine Siege gegen Dortmund, da half kein Platz sechs. Europapokal? Hm. Ist das nicht das, was am Ende nur Leere zurückläßt?

Mitte März war ich in London – und gewillt, dem Spuk ein Ende zu setzen. Ich wollte noch mal zurück zum Stadion. Die Angst besiegen, endlich nen Deckel drauf machen – und dann mit neuem Mut hoffen.

Also bin ich noch mal los. Wie damals. Die gleiche Tube-Linie. Die gleiche Station. Die Erinnerung an schwarzweißblau überall. Da, an der Ecke, vorm Pub, da standen sie alle. Freudig, voller Hoffnung. Man lachte, sang, prostete sich zu. Noch 90 Minuten. Nur noch 90 lächerliche Minuten bis zum großen Traum, dem Finale daheim.

Da vorne um die Ecke, die Unterführung, der Park. Das lange Stück durch den Park. Damals überall Menschen mit Schals, die heißgeliebte Raute überall. Diesmal nur einige wenige Leute mit Hunden. Und die Raute in meinem Herzen.

An den Parkbänken und Zäunen: Aufkleber. Ich sehe Logos unzähliger Vereine, deutsche, englische, mir unbekannte. Weit und breit keine HSV-Raute. Als wäre nie etwas gewesen. Als wären wir nie hier gewesen.

Und dann steht es da, das Stadion. Backsteinwände. Winzig-schmale Türen. Ich weiß noch, wie ich mich damals durch gequetscht habe.

Die Erinnerung ist immer noch da. Und doch ist alles anders. Es ist heute egal, es ist kein Spiel, es ist nur ein Stadion. Ich trage keine Glückssocken und kein Halbzeit-Franzbrötchen in der Tasche. Ich trage nur mein kleines, schweres Fußballerherz ums Stadion und warte, was passiert.

Es passiert – nichts. Ich erinnere mich an damals, ich bin traurig, ich habe einen Kloß in der Kehle. Aber es ist okay. Es ist vorbei.

Ich trete den Weg zurück zur Tube an und glaube, daß ich jetzt freier bin. Daß ich wieder hoffen kann, ohne Angst, daß es wieder ein Fulham geben wird.

Einen Tag, nachdem ich mich an der Craven Cottage meinem schlimmsten Fußballalptraum gestellt habe, verliert der HSV zu Hause gegen Augsburg. Der Untergang in München und eine Heimniederlage gegen Freiburg folgen, der HSV rutscht durch bis Platz elf.

Ich wäre inzwischen wieder bereit für Europa. Schade, daß es mein Verein offenbar noch nicht ist. Manchmal muß man dafür eben da hin gehen, wo’s weh tut.

10. Mrz. 2013

Hallo Internet,

na, kennst Du mich noch? Ich bin’s, die Pleite!

Ja, ich weiß. Ich war länger weg. Also, ich war natürlich nicht wirklich weg… ich habe nur aus diversen Gründen hier länger nichts hingeschrieben.

Fußball geguckt habe ich natürlich trotzdem. Gejubelt. Geflucht. Gelitten. Und über Fußball geredet.

Und sogar drüber geschrieben hab ich. Drüben, bei Twitter, in handlichen 140-Zeichen-Häppchen. Immer wieder erstaunlich, wie viel Freude oder Wut in so 140 Zeichen Platz findet.

Diese Woche sprach ich zufällig mit einer PR-Dame aus Großbritannien über Twitter. Sie erzählte, daß sie jetzt jeden Tag einen Tweet schreiben wolle, dazu aber nie die Zeit hätte. Und fragte, ob ich twittere.
Meine Antwort: Ja. Und es ist für mich nichts, wofür ich mir wirklich Zeit nehmen oder Zeit haben muß. Twitter ist einfach immer da, wie Atmen.

Große Augen auf der anderen Seite des Tisches.

Bei Twitter nutze ich, wenn ich über den HSV schreibe, meist das Hashtag #nurderHSV. Ich bilde mir auch immer noch ein, daß ich mit die Erste war, die das getan hat – inzwischen beendet selbst der HSV seine offiziellen Tweets damit.

Jedenfalls weiß mein Smartphone ja dank der App Swiftkey schon vor mir, was ich eigentlich schreiben will. Neuerdings nutzt Swiftkey auch eine Art Swype – also ein über-die-Tastatur-wischen, das dann vom Handy in ein Wort, im Optimalfall auch das ursprünglich geplante, umgesetzt wird. Meist klappt das erstaunlich gut.

Und als ich dann heute Nachmittag so mein #nurderHSV über die Tastatur wischte, schlug meine App vor: Misthaufen.

Hm. Bei Misthaufen denke ich ja automatisch an stolze Gockel und bei stolze Gockel an… ach, lassen wir das.

Morgen spielt der HSV übrigens in Stuttgart, bei unserem Ex-Trainer, dem Problembär. Wenn das kein Grund ist, den Gegner so lange über den Haufen zu rennen, bis der laut “Mist!” ruft, weiß ich auch nicht.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
Misthaufen!
NUR DER HSV!

8. Feb. 2013

Sagt mal, was ist eigentlich momentan los, in der Welt? Da werden reihenweise Doktortitel aberkannt, Fußballspiele verschoben und jetzt soll es, so munkelt man, sogar Zweifel daran geben, daß die WM-Vergabe nach Katar mit rechten Dingen zu ging.

Nooaiiiin, das glaube ich einfach nicht! Wem, bitteschön, soll ich denn jetzt noch trauen, wenn sich selbst die WM in einem nicht sonderlich fußball-kompatiblen Wüstenstaat als gekauft herausstellen sollte? Kann ich denn wenigstens noch drauf vertrauen, daß in jedem siebten Ei ein Volltreffer dabei ist?

Außerdem stelle ich mir jetzt jede Menge Fragen:
Konnte der HSV gar nichts für das DFB-Pokal-Aus in Karlsruhe?
Wie war das mit dem Transfer von Sorin?
Und was brachte die kaputte Stadionuhr für eine Quote?

Aber wir schweifen ab. Bei mir ist das mit diesen aberkannten Titeln ja eine ganz andere Sache. Seit es in den Nachrichten ständig um Doktortitel geht, hätte ich auch gerne einen. Ob ich irgendwo meine rund 27 Semester “Emergency Room” gegen einen eintauschen kann..?

Verschoben habe ich, das verspreche ich hoch und heilig, nichts. Also außer einem Zahnarzttermin, aber das zählt ja nicht, hoffe ich.

So mancher Scherzkeks meinte auch schon, der Hamburger SV habe es da ja gut – da gab es schon so lange keine Titel mehr, daß auch nichts aberkannt werden kann.

Tja. Weit gefehlt. Neuerdings, so habe ich gehört, schlottern unserem Ersatztorhüter Dr. Obny ein wenig die Knie. Er wurde beobachtet, wie er einen Ball fing. Der ungeheuerliche Vorwurf: Das hätte vor ihm schon mal ein anderer Torhüter gemacht. Sogar an gleicher Stelle. SKANDAL! Ich sag ja, auf gar nichts mehr ist heutzutage Verlaß.

Nur einer bleibt derzeit ganz cool bei diesem Thema – der ehemalige Kult-Trainer Dr. Agoslav Stepanovic. Die Frage, ob er sich vor Plagiatsvorwürfen und der Aberkennung seines Doktortitels fürchte, beantwortete er nur lässig mit “Lebbe geht weida.”

30. Dez. 2012

Zu Weihnachten hat uns Nedfuller einige Fragen zum vergangenen Fußball-Jahr unter den Baum gelegt. Dann woll’n wir mal, auf den letzten Drücker, wie immer…

Welches war das beste Spiel deines Vereins?
Der #FUCKYEAHHEIMSIEG gegen Dortmund. Weil uns vor dem Spiel alleallealle abgeschrieben haben. Weil das Team wollte, gekämpft hat, gerannt ist und Adler uns den Sieg festhielt.

Welches das schlechteste?
Das schlechteste war gleichzeitig auch das erste: Das Vierzwo-Pokalaus in Karlsruhe. Ja, mir war auch heiß. Aber es war Karlsruhe, verdammt nochmal!

Bester Spieler deines Vereins?
DA! VID! JARO… ich hör’ ja schon auf.

Nur auf diese Saison bezogen, würde ich mich vermutlich entweder für Adler oder Badelj entscheiden. Da es aber ums ganze Jahr geht, wähle ich Mancienne. Er hat eine tolle Entwickung durchgemacht – und bereitet uns nebenbei auch trinkspiel-technisch viel Freude. (Hat hier jemand #Männschn gesagt?)

Schlechtester Spieler?
Ich stelle ungern Spieler an den Pranger. Aber ich hatte immer Angst, wenn Kacar eingewechselt wurde. Meistens leider zu recht.

Wie war(en) dein(e) Trainer?
Endlich einmal: konstant! Man kennt das als HSV-Fan ja gar nimmer, daß am 1.1. ein Trainer im Amt ist, der auch zu Silvester noch im Sattel sitzt.
Ich mag Fink – und das nicht nur, weil er diesen Hang zum Aberglauben hat, der sich oft an seiner Spieltagskleidung ablesen lässt.

Hat dein Verein sich in diesem Jahr verbessert oder verschlechtert?
Nun ja. 2012 war mies. Die Rettung erst am vorletzten Spieltag, dann gleich wieder ein Fehlstart in die neue Saison – immerhin konnte der Abwärtstrend gestoppt werden und inzwischen sieht’s wieder ganz gut aus.

Wie zufrieden bist du mit der Jugendarbeit in diesem Jahr?
Der Altersdurchschnitt der Mannschaft hat sich etwas verringert, von unten kommt aber noch zu wenig nach. Ich würde sagen, wird Zeit, daß Jaro endlich Jugendtrainer wird!

Wie oft warst du im Stadion?
Ich müßte im Blog-Archiv oder in der Buchungsrückschau auf bahn.de nachschauen – genau weiß ich es nicht.
Gefühlt irgendwo zwischen “zu oft” (Gedanken nach Klatschen wie in Karlsruhe) und “viel zu selten” (Gedanken nach Siegen wie gegen Dortmund).

Warst du auswärts unterwegs?
Ja, allerdings nur zwei Mal: Im Januar beim Auswärtssieg in Berlin, im August beim peinlichen Pokal-Aus in der Gluthitze Karlsruhes.
Da ich aber zu allen Heimspielen auswärts fahren muß, bin ich hoffentlich entschuldigt.

Was war dein bewegenster Moment?
Natürlich, wie sollte es anders sein, der Abschied von David Jarolim (SCHALALALALA!). Schon das Wissen, daß er sich jetzt zum letzten Mal warm macht, zum letzten Mal aufs Feld kommt… ich war schon immer schlecht im liebgewonnene Spieler verabschieden.

Aber diesmal war es noch viel schlimmer. Für mich ist (und bleibt!) Jaro einfach einer von uns. Und ich werde es vermutlich auch so in Erinnerung behalten, daß der “Kapitän” (denn für mich war er das immer, auch ohne Binde) in seinem Abschiedsspiel den Klassenerhalt klar machte.

Auch bewegend, aber anders: der 125. HSV-Geburtstag und die gigantische Choreo. Da hatte ich allerdings überraschenderweise keinen Kloß im Hals und nichts im Auge.

Ich werfe das Stöckchen nicht weiter – wer mag, nehme es sich weg oder beantworte die Fragen in den Kommentaren.

Kommt alle gut ins neue Jahr, ich hoffe wir lesen uns auch dann wieder!
Auf daß uns der HSV 2013 viel Freude bereitet*!

*…und ich wieder regelmäßiger blogge *hüstel*

23. Dez. 2012

Vor knapp zwei Wochen war Nikolaus. Und obwohl ich diverse Paar Stiefel besitze (So viel Frau bin ich dann doch…) und das ein oder andere Paar davon sogar blank war – dieses Jahr wurde ich vom dicken, alten Mann mit der Rute vergessen.

Ehrlich gesagt – das ist nicht das erste Mal, daß mich der Nikolaus vergisst. Und während ich dieses Mal fast damit gerechnet hatte, daß die Stiefelchen leer bleiben, war es beim ersten Mal wirklich schlimm.

Da war ich nämlich noch im Kindergarten. Ob das damals wirklich am Nikolaustag war – ich weiß es nicht. Es gab aber einen Krabbelsack (aka. Wichteln) – und alle bekamen was, nur ich nicht.

Ich war damals wohl noch nicht so großmäulig und pöbelig wie heute veranlagt – und habe nichts gesagt. Irgendwann fiel es dann aber doch auf, und ich bekam auch ein Geschenk. Und zwar ein Mäppchen in der Form eines Fußballs.

Damals fand ich das vermutlich doof – ich war so um und bei 4 Jahre alt, klar, Stifte waren damals immer super – aber ein halbrundes Mäppchen, das außen mit Fünf- und Sechsecken bedruckt war? Das fand ich damals wohl eher so meh.

Und doch – das Mäppchen war ja nunmal da. Ich kann mich erinnern, daß außen irgendwann Aufkleber aus Duplos oder Hanutas draufgeklebt waren – die passten prima in die Vielecken. Und daran, daß das Mäppchen innen grün war, erinnere ich mich auch.

Immer, wenn ich mich heute frage, wieso zur Hölle ich Fußball-Fan geworden bin, und mich nicht für irgendetwas mädchenhaft-elegantes interessiere, bei dem man weder lange in der Kälte rumstehen, noch sich die Seele aus dem Hals schreien muß… Dann bin ich geneigt, dem dusseligen Kindergarten-Nikolaus die Schuld zu geben.

Am Mittwoch war dann plötzlich alles wieder wie damals, im Kindergarten. Der Nikolaus kam etwas verspätet, und zwar nach Nyon. Im Sack hatte er klangvolle Namen wie Arsenal, Lazio oder Galatasaray. Namen, bei denen man voller Fußball-Fernweh aufseufzt und sofort Flüge buchen möchte.

Doch wie an jenem Dezembertag in den Achtzigern hatte der Nikolaus auch diesmal nichts für mich im Sack, beschert wurden stattdessen Schalke, Bayern, Gladbach & Co.
Mit einem Unterschied zu damals: Diesmal wusste ich es schon vorher.

In diesem Sinne:
Europapokaaaaaaaal
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

PS: Keine Sorge, völlig leer ausgegangen bin ich 2012 dann doch nicht. Der Nikolausi hatte sich nur in der Stadt geirrt…

28. Nov. 2012

Am Freitag, als der Herr Nedfuller (verständlicherweise!) völlig genervt nach dem Düsseldorf-Spiel auf die Mannschaft schimpfte, Beister und Son “nie wieder sehen” wollte und sogar das böse A-Wort in den Mund nahm, da tat ich das, was ich immer tue: Ich glaubte an den HSV. O-Ton: “Ja, es war eine Katastrophe. Aber es war doch nur EIN Spiel – am Dienstag hauen wir Schalke weg und dann sind wir wieder im Soll!”

Ich sollte Lotto spielen, Toto, Rennquintett, irgendwas. Aber Ihr wißt ja, der Aberglaube.

Dienstagabend, 20 Uhr, Schalke in Hamburg – das ist zwar eine tolle Partie, aber für Heimauswärtsfahrer auch denkbar blöd terminiert. Wenn ich Frühschicht habe und vom Büro direkt nach Hamburg fahre, kommt mein ICE laut Fahrplan um 19.56 Uhr in Hamburg an. Das klappt nicht ganz. Und “nur” für das Spiel freinehmen, in Hamburg pennen und morgens vor der Arbeit wieder zurück… Puh. Geht, klar, unzählige Male gemacht. Aber auch anstrengend und ich werde ja nicht jünger, der Urlaub nicht mehr, und überhaupt.
Ich wußte ja, was mir entgeht. Weil ich tatsächlich, wie gegen Dortmund auch, keine Sekunde am Sieg gezweifelt habe.

Aber vor den Sieg hatte der Fußballgott den Stimmungsboykott gesetzt. Heute begann die Kampagne “12:12″ – in den ersten 12 Minuten und 12 Sekunden der nächsten Spiele wird geschwiegen – im Zuge der “Keine Stimme, keine Stimmung”-Aktion gegen das DFL-Sicherheitspapier, das am 12.12. verabschiedet werden soll.

Vorm Anpfiff: Laut wie immer. Hamburg, meine Perle. Wo ist im Hamburg der Norden. HSV forever and ever. Ihr kennt das.

Und dann, Anpfiff – Totenstille. So muß sich ein Geisterspiel anhören. Fußball ohne Stimmung ist irgendwie… Fußball ohne Stimmung.
Gegenüber in der O2 World spielten parallel die Toten Hosen – in der Arena, in der der HSV spielte, war zunächst tote Hose. Zumindest auf den Rängen.

Auf dem Rasen dagegen: Ein völlig anderer HSV als zuletzt in Düsseldorf. Zum einen von der Aufstellung her: van der Vaart verletzt, Son verletzt, Rincon angeschlagen. Aogo nicht links hinten, sondern auf der linken Seite im Mittelfeld. Der HSV seit längerer Zeit mal wieder nicht nur mit Raute aufm Trikot, sondern auch aufm Platz. Skjelbred in der Startelf.

Und was soll ich sagen? Das sah verdammt gut aus! In den ersten zehn Minuten gleich zwei gute Chancen durch Aogo und Rudnevs.

Pünktlich in Spielminute 12:12 brandete Support auf – und weckte damit offenbar Schalke, denn die fanden dann plötzlich besser ins Spiel. Schalke wird also offenbar von einem Applausometer angetrieben. Oder brauchen unsre etwa Ruhe, um konzentriert spielen zu können? Ich werde das beobachten, 12:12 geht ja weiter.

Es ging mit Nullnull in die Halbzeit, ich wechselte (wie gegen Mainz übrigens!) einen Tee in meiner HSV-Tasse ein – und die komplette Journaille unkte schon wieder.
Man müsse dem HSV in der zweiten Halbzeit ja eigentlich gar kein Tor hinstellen, die würden das dann ja eh nimmer treffen, ohne van der Vaart schon gar nicht und BÄÄÄMM! Maxi Beister mit einem unfassbaren Strahl. Einsnull.

Und während ich noch so grenzdebil vor mich hingrinste und die Scooter-Tormelodie in meinem Kopf nachhallte – Ruuudiiii zum Zwonull. Was ist eigentlich das Gegenteil von “Glück auf”?

Plötzlich ist mir wieder klar, weshalb ich diesen Verein so liebe: Er ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt.

Kurz vorm Ende wurde es dann noch mal kurz spannend: Rincón macht die Ballerina, hat die Arme überm Kopf, der Ball knallt gegen – Elfmeter. Für mich einer dieser “WO SOLL ER DENN DIE AXT HERNEHMEN UM SICH MAL EBEN DIE HAND ABZUHACKEN?”-Elfmeter, aber hey, vermutlich bin ich deshalb kein Schiesdrichter geworden. Memo an Arnesen: Im Winter Spieler mit abschraubbaren Armen kaufen.

Adler hält den eigentlichen Elfmeter, aber leider den Ball nicht fest – der landet direkt vor Huntelaars Füßen – zwoeins.

In der Nachspielzeit dann ein Elfer für uns – und der erste Gedanke: Wer schießt den jetzt? Badelj – und das sicher. DREIEINS! Schlußpfiff! FUCKYEAHHEIMSIEG!
Und zwar schon der vierte diese Saison – das ist erschreckenderweise einer mehr als in der kompletten letzten.

Der HSV wechselt von “Oh Gott, sind wir schlecht!” zu “Oh Gott, sind wir gut!” in fünf Tagen. Hoffen wir, daß wir nicht wieder in einer Achterbahn sitzen, die auf den nächsten Abgrund zusteuern – sondern daß wir ausnahmsweise mal Tickets für den Hochseilgarten haben.

Jetzt weiß ich übrigens auch wieder, was Ihr immer mit dem “van der Vaart-Effekt” meintet: Daß der HSV ohne ihn besser spielt als mit. Können wir den noch irgendwie umtauschen..? ;-)

Beim nächsten Heimspiel bin ich dann auch endlichendlich wieder mit dabei. Auch, wenn die letzten zwei Heimsiege ohne mich stattfanden und ich langsam Angst habe, daß man mir inzwischen die Dauerkarte gesperrt hat.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

Oder, um es heute mal mit Scooter zu sagen:
ALWAYS HAMBURG!

27. Nov. 2012

Tja, so ist das, wenn man nicht aufpasst – dann hat man plötzlich zwei Spiele nicht verbloggt und das dritte steht vor der Tür. Mit anderen Worten: Waaaaaah, ich muß bloggen!

Zum Sieg gezittert (HSV – Mainz)

Woran man merkt, daß es Winter wird? Die ersten Profis fangen an, mit Handschuhen zu spielen… Da hofft man als Fan auf den Rängen dann, daß der HSV herzerwärmend spielt. Tut er leider nicht immer.

Ich mußte aus diversen Gründen auf das Spiel verzichten. Es war “nur” Mainz, das tut nicht ganz so weh, dachte ich… Aber wenn sich dann der Stadion-Freundeskreis auf Twitter zusammenfindet, während man selbst weit entfernt auf dem Sofa sitzt… doof. Auch Heimspiele am Fernseher sind mittlerweile ungewohnt und doof. Im Stadion habe ich doch immer noch das Gefühl, etwas beitragen zu können. Und wenn es nur meine Unterstützung ist.

Die HummelHummel nahm das Spiel und die Tatsache, daß sie durch meine Abwesenheit “sturmfrei” hatte, zum Anlaß, ohne mich ins Stadion zu gehen – zum ersten Mal. Pah! Womöglich hat sie hinter meinem Rücken auch noch Bier getrunken…

Aber, was soll ich sagen… Die HummelHummel summte den HSV zum Heimsieg. Es war nicht schön, eigentlich war es pure Willenskraft. Aber letzte Saison hätten wir genau solche Spiele noch verloren. Einsnull Son, nach Vorarbeit von Beister. Mehr muß dann auch nicht.

Alt(es) Bier und alte Leiden (F95 – HSV)

“Lasst uns ein Spiel spielen” stand am Freitag auf einem großen Banner am Gästeblock in Düsseldorf. Das Spiel ging allerdings gleich doppelt verloren.
Zum einen artete eine Pyro-Aktion im Gästeblock in einem Feuer aus, nicht nur der Spiel-spielen-Banner, sondern u.a. auch das darunter hängende Banner der CFHH verbrannten. Es gab mehrere leicht Verletzte – und einen großen Dummen: den HSV.

Diese Aktion wird verdammt teuer, sie war unfassbar dämlich – und sie ist Wasser auf die Mühlen aller Sicherheitspapier-Befürworter. Wieso man so etwas idiotisches auch noch direkt unter einem “Sicherheitspapier ablehnen”-Transparent machen muß… ich verstehe es nicht. Denn SO wird das wohl eher nichts und schadet uns allen. Ganz ab davon, daß man sich schön zum Gespött der restlichen Bundesliga gemacht hat – mit Pyro eigene Banner verbrennen ist schon für Fortgeschrittene.

Das andere Spiel, das verloren ging, war das auf dem Platz. Denn während am Spielfeldrand da Flammen loderten, wo sie keiner wollte, war auf dem Platz tote Hose. Zumindest beim HSV.

Man möchte das kaum Fußball nennen – und eigentlich auch gar nicht näher drüber nachdenken. Zwonull bei einem Aufsteiger verlieren, das ist schon ziemlich bitter.

Ist jetzt aber auch wurscht, in wenigen Minuten singt Loddo wieder “Hamburg, meine Perle” und es geht von vorne los. Leider schon wieder ohne mich. Aber das hat gegen Mainz ja auch geklappt.

In diesem Sinne:
Glaube, Liebe, Hoffnung.
NUR DER HSV!

Die Zwischenüberschriften wurden erneut präsentiert von CrazyChemist. Irgendwann lasse ich ihn auch noch für mich bloggen, Ihr findet mich dann im Schatten in der Hängematte ;-)

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